Die Ross-Operation wurde nach dem Herzchirurgen Donald Ross benannt. Er hatte 1967 zum ersten Mal die Operation erfolgreich durchgeführt. Aber erst durch gute Ergebnisse Anfang der 90er Jahre gewann diese Operation Attraktivität.
Bei der Ross-Operation wird die erkrankte Aortenklappe durch die körpereigene gesunde Pulmonalklappe (die Herzklappe zwischen der rechten Herzkammer und der Lungenschlagader) ersetzt. Die eigene Pulmonalklappe wird ent-nommen und in die Aortenklappenposition eingebaut. Die entnommene Pulmonalklappe wird durch eine pulmonale Spenderklappe (Pulmonalis-Homograft) ersetzt.
In der Pulmonalisposition ist dieser Homograft weniger belastet und hat eine längere Lebensdauer als in der Aortenposition.
Menschliche Herzklappen stammen von Verstorbenen oder können im Rahmen von Herztransplantationen gewonnen werden.
Die Vorteile dieser Operation sind
- Keine Behandlung mit Blutverdünnungsmitteln notwendig
- Die umgesetzte Pulmonalklappe wächst mit dem Patient (für Kinder und Jugendliche besonders gut geeignet)
- Kein Kunstmaterial in der Klappe
- Die eigene Pulmonalklappe ist mit einer gesunden Aortenklappe vergleichbar
- Für Frauen mit Kinderwunsch gut geeignet
Nachteile
- Die Operation ist technisch anschpruchsvoll (verlängerte Operationszeit)
- Die Verfügbarkeit der menschlichen Herzklappen gegenüber den industriell hergestellten Prothesen (biologische und mechanische) ist sehr begrenzt
Wichtig ist, dass diese Form der Operation nur für die defekte Aortenklappe geeignet ist. Die anderen Herzklappen (Mitral-, Tricuspidal- oder Pulmonalklappe) müssen mittels Klappenersatz (biologisch oder mechanisch) oder Klappenrekonstruktion operiert werden.