Wir entnehmen die Armschlagader (Arteria radialis) erst nach einer speziellen Untersuchung, dem Allen-Test, der uns Hinweise gibt, ob eine andere Armschlagader (A. ulnaris) die Durchblutung der Hand übernehmen kann. Desweiteren bevorzugen wir die nicht-dominante Hand (bei Rechtshändern würde also die linke Armschlagader entnommen).
Da das Gefäß zwar etwas besser als Venenmaterial vom Bein ist, jedoch nicht so gut wie beide Brustwandschlagadern, entscheiden wir in jedem Einzelfall nach Beratung mit dem Patienten, ob eine Armschlagader in Frage kommt oder nicht. Das hängt auch vom Herzkatheterbefund ab.
Die Speichenarterie tritt nach einem Hautschnitt an der Unterseite des Unterarmes und nach Präparieren des Unterhautgewebes mit einem gewebeschondenden Ultraschallmesser in Erscheinung.
Dafür muss auch ein Muskel, der an der Innenseite des Unterarmes verläuft ein wenig zur Seite geschoben werden. Die beiden Enden des Gefäßes werden entsprechend der Venenentnahme mit Nahtmaterial abgebunden, sowie kleine Seitenäste mit Titanclips verschlossen. Auch hier wird der Wundverschluss in mehreren Schichten mit resorbierbarem Nahtmaterial durchgeführt.
Auch für die Entnahme der Arteria radialis besteht in Jena die Möglichkeit der minimalinvasiven Entnahme mit einem eigens dafür entwickelten Gerät.