Herz-Thorax-Lexikon
Dieses Lexikon ist für Patienten bestimmt, die sich für die wesentlichen Fragen der Herzchirurgie und Kardiologie interessieren. Es ist kein Nachschlagewerk für Fachleute oder Spezialisten, sondern für den medizinisch interessierten Laien erarbeitet worden. Daher wurde besonderer Wert auf die leichte Verständlichkeit des Textes gelegt. Dieses Lexikon kann und möchte nicht den Arzt ersetzen. Jede körperliche Unregelmäßigkeit oder Gesundheitsstörung sollte durch einen Arzt beurteilt werden. Nach telefonischer Rücksprache mit unserer Poliklinik (Tel.: 03641 9-322955) können Sie jederzeit, egal ob vor oder nach einer Operation einen Termin mit einem Arzt aus unserem Team vereinbaren. Dabei werden Ihnen die vielen Informationen dieses Lexikons behilflich sein.
A
Adams-Stokes-AnfallAdams-Stokes-Anfall
Bewußtseinsverlust durch Herzrhythmusstörung mit verminderter Durchblutung des Gehirns.
Adipositas Fettleibigkeit
Für das Normalgewicht Erwachsener gilt folgende Faustregel: Normalgewicht = Körperlänge (in cm) - 100. Abweichungen um 5% nach unten oder oben sind unbedenklich. Erhebliche Abweichungen vom Normalgewicht bedürfen einer ärztlichen Abklärung.
Aerosol Sprühnebel
In dieser Form werden u.a. Medikamente verabfolgt, die eingeatmet werden sollen, um direkt auf die Schleimhaut der Atmungsorgane einwirken zu können.
Agenesie
Fehlende Anlage, zum Beispiel von Klappensegeln
AICD (Automatischer implantierbarer Cardioverter/Defibrillator)
Ein spezielles Aggregat, das abnormal schnellen Herzrhythmen erkennt und behandelt. Das AICD-System besteht normalerweise aus einem implantierten Impulsgenerator und einer oder mehreren Elektroden. Das System wird mit Hilfe eines externen Programmiergeräts eingestellt.
Akute Erkrankung
ist das plötzliche Auftreten einer Krankheit, z.B. akuter Herzinfarkt. Auf das akute Stadium der Erkrankung folgt entweder die Genesung (Rekonvaleszenz) oder die Krankheit geht in ein chronisches Stadium über.
Akzidentelles (funktionelles) Herzgeräusch
Harmloses Nebengeräusch am Herzen ohne krankhafte Bedeutung.
Allergie
Überempfindliche Reaktion des Organismus auf bestimmte Substanzen, die sogenannten Allergene. Als häufigste Allergene wirken Blütenstaub (Pollen), bestimmte Nahrungsstoffe, Medikamente, Bakterien, Staub und manche chemischen Verbindungen. Verschiedentlich reagieren Personen auf Kälte, Wärme, Licht und sogar auf seelische Eindrücke mit Zeichen einer Überempfindlichkeit.
Allergische Erscheinungen
zeigen sich vorwiegend an bestimmten Körperstellen, insbesondere an Haut, Luftwegen (Bronchien), Augen, Nase und an den Verdauungsorganen. Die häufigsten Allergieformen sind Nesselfieber, Ekzem, Heuschnupfen und Asthma. Die Neigung zu allergischer Erkrankung kann angeboren, aber auch in späteren Lebensjahren erworben sein. Bis heute sind die ursächlichen Zusammenhänge der Allergien nicht restlos geklärt. Selbst winzige Mengen eines Allergens können u.U. schon lebensbedrohliche Erscheinungen auslösen. Bei einer allergischen Reaktion weist das Gewebe der Organe vermehrt eine bestimmte Substanz auf, das Histamin. Antihistaminika, als Medikament verabreicht, können diese allergischen Erscheinungen vermindern. Unter den allergischen Erkrankungen ist das Bronchialasthma besonders ernst. Die Verzweigungen der Bronchien sind durch Verkrampfung verengt, und außerdem sondern sie übermäßig viel zähen Schleim ab, wodurch das Atmen erheblich erschwert wird. Unter Keuchen und Husten hat der Patient das Empfinden, nicht mehr ausatmen zu können und zu ersticken. Asthmaanfälle können Minuten, Stunden oder Tage anhalten. Da länger anhaltendes Asthma eine Schädigung der Lungen bewirkt, sollte unbedingt die auslösende Ursache gefunden werden. Asthma und die chronische Bronchitis sind ein Risikofaktor für herzchirurgische Patienten, da in der postoperativen Phase häufiger als bei anderen Patienten Beatmungsprobleme auftreten.
Anämie
Blutarmut.
analgetisch
Gegen den Schmerz.
Anamnese
Vorgeschichte. Der Arzt fragt zum Beispiel nach früheren Erkrankungen, Erkrankungen der Familienmitglieder, Symptomen und Beschwerden.
Anastomose
Angeborene oder chirurgisch geschaffene Verbindungen zwischen Gefäßen oder Kammern.
Aneurysma
krankhafte Wandausbuchtung eines arteriellen Blutgefäßes oder der Herzwand.
Angina pectoris
ist ein anfallsweise auftretendes Druck- oder Schmerzgefühl hinter dem Brustbein mit Ausstrahlung meist in den linken Arm und in den Hals. Häufig kommt es zu einem charakteristischen Beengungs- und Vernichtungsgefühl. Typisch ist der meist bestehende Zusammenhang der Beschwerden mit körperlicher Belastung und Kälte. Sie wird verursacht durch eine Arteriosklerose mit Verengung der Herzkranzarterien.
Angiokardiographie
Darstellung des Herzens mit Röntgenkontrastmittel während einer Herzkatheteruntersuchung.
Antibiotikum
Medikament zur Abtötung von Bakterien, zum Beispiel Penicillin.
Antikoagulation
Hemmung der Blutgerinnung mittels Medikamenten.
Aorta
Hauptschlagader des menschlichen Körpers. Sie führt das sauerstoffreiche Blut aus der linken Kammer in den Körper.
Aortenbogen
Der oberste Teil der Hauptschlagader, von dem die Gefäße zu den Armen und zum Kopf abgehen.
Aortenisthmus
Ende des Aortenbogens, Übergang zur Brustschlagader.
Aortenisthmusstenose
ist eine angeborene Verengung am Übergang des Aortenbogens in die absteigende Aorta. Die kindliche Form mit offenem Ductus arteriosus ist meist mit einer Herzfehlbildung (zweizipflige Aortenklappe) kombiniert. Die adulte Form mit geschlossenem Ductus arteriosus führt zu einer Belastung der linken Herzhälfte und kann schließlich eine Herzinsuffizienz verursachen.
Aortenklappe
Klappe zwischen linker Herzkammer und Körperschlagader.
Aortenklappenatresie
Herzfehler mit nichtangelegter Aortenklappe. Eine Membran versperrt dem Blut aus der linken Kammer den Weg zur Körperschlagader.
Aortenklappeninsuffizienz
Schließunfähigkeit der Aortenklappe mit Ausfall ihrer Ventilfunktion
Aortenklappenstenose
Angeborene oder erworbene Verengung der Aortenklappe mit Verringerung ihrer Öffnungsweite.
Aortenstenose
Angeborene oder erworbene Verengung der Aorta.
Aortenwurzel
Ursprungsteil der Körperschlagader.
aorto-pulmonaler Shunt
Chirurgisch geschaffene, gefäßartige Verbindung von der Körperschlagader zur Lungenschlagader, angelegt zur Verbesserung der Lungendurchblutung.
Apnoe
Atemstillstand.
Arrhythmie
Jeglicher Rhythmus des Herzens, der schneller oder langsamer als die durchschnittliche Herzfrequenz bei den meisten Menschen bzw. unregelmäßig ist.
Arteria pulmonalis
Lungenschlagader.
Arterie
Blutgefäß, welches das Blut vom Herzen weg führt. z.B. Aorta, Pulmonalarterie.
arterielle Switch-Operation
Moderne und chirurgisch aufwendige Korrekturoperation für die Transposition der großen Arterien. Die falsch stehenden Gefäße werden vom Herzen getrennt und vertauscht wieder angenäht, wobei auch die Herzkranzgefäße dabei umgepflanzt werden müssen.
Arteriosklerose
ist eine chronisch fortschreitende, degenerative Erkrankung der inneren Arterienwandschicht (Intima). Durch fetthaltige Ablagerungen in der Intima entstehen atheromatöse Veränderungen, die zum Zelluntergang und schließlich zu einer starken Vermehrung der Bindegewebsfasern in dieser Wandschicht führen (Sklerose). Herdförmige Ablagerungen von Cholesterinkristallen (Atherome) in der Intima lösen entzündliche Reaktionen aus. Schließlich kommt es zu Kalkablagerungen, die Herde brechen auf, und es entstehen Geschwüre, auf denen sich Blutgerinnsel ablagern können. Der vollständige Verschluß z.B. einer Herzkranzarterie führt zum Herzinfarkt mit Absterben des betroffenen Gewebes.
ASD
Vorhofseptumdefekt
ASD I
Vorhofseptumdefekt vom Primumtyp.
ASD II
Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp.
Asystolie
Herzstillstand.
Aszites
Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum.
Atresie
Fehlende Anlage, zum Beispiel einer Klappe. Im Gegensatz zur Agenesie einer Klappe versperrt eine Membran den Blutweg.
Atrioseptostomie
Schaffung eines künstlichen Vorhofseptumdefekts; entweder chirurgisch oder mittels eines Ballonkatheters (Rashkind-Manöver).
Atrium
Vorhof, Vorkammer.
Autopsie
Medizinische Untersuchung eines verstorbenen Menschen (Sektion).
AV-Block
ist die Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer blockiert. Beim totalen AV-Block übernimmt, meist nach kurzem Herzstillstand, an Stelle des Sinusknotens das Erregungsleitungssystem der Kammer die Erregungsbildung (Kammerautomatismus). Der partielle AV-Block hat eine gleichmäßige Leitungsverzögerung zwischen Vorhof und Kammer oder zunehmende Leitungsverzögerungen mit periodischen Ausfällen der Kammererregung zur Folge.
AV-Kanaldefekt
Der AV-Kanal ist ein Defekt in der Vorhof- und/oder Kammerscheidewand auf Höhe der AV-Klappen und geht gewöhnlich mit Veränderungen der Mitral- und/oder Trikuspidalklappe einher. Der komplette AV-Kanal, der häufig bei Kindern mit einem Down-Syndrom gesehen wird, kann bei der Geburt bereits klinisch durch eine Blausucht (Zyanose) auffallen.
AV-(Atrioventrikular-)Klappen
Klappen zwischen den Vorkammern und Kammern (Trikuspidalklappe und Mitralklappe).
AV-(Atrioventrikular-)Knoten
Schaltstelle für den elektrischen Impuls im Herz. Er liegt zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern und sorgt für eine kurze Verzögerung der Erregungsleitung.
axillär
Unter dem Arm.
Azidose
Übersäuerung von Blut oder Gewebe, was zu einer Funktionsverschlechterung führt.
B
BallonatrioseptostomieBallonatrioseptostomie
Schaffung eines künstlichen Vorhofseptumdefekts mittels eines Ballonkatheters (Rashkind Manöver).
Ballondilatation
Erweiterung von Klappen oder Gefäßen mittels eines am Katheter befestigten Ballons.
Banding
Operativ angelegte Verengung mittels eines Bändchens. Palliativer Eingriff, zum Beispiel das Banding der Pulmonalarterie, um einer Lungenüberflutung vorzubeugen.
Belastungs-EKG
Ergometrie meist mittels eines Fahradergometers mit gleichzeitiger Aufzeichnung eines EKG.
Biopsie
Gewebsprobe. Offene Biopsie mit Öffnung eines Körperteils; oft auch mittels einer speziellen Biopsienadel durch die Haut hindurch.
Bland-White-Garland-Syndrom
Fehlabgang der linken Koronararterie aus der Lungenschlagader.
Bradykardie
Ein langsamer Herzschlag, der normalerweise unter 60 Schlägen pro Minute liegt. Er kann dadurch entstehen, daß der Sinusknoten nicht richtig arbeitet, oder durch einen sogenannten Herzblock.
Bronchien
Große Luftwege in der Lunge.
C
ChemotherapieChemotherapie
Medikamente gegen krebsartige (maligne) Erkrankungen.
Cholesterin
entsteht vor allem in der Leber. Abbau und Ausscheidung des Cholesterin finden ausschließlich in der Leber statt. Ein zu hoher Blut-Cholesterinspiegel (200 mg/100 ml Blut) fördert häufig die Entstehung von Arteriosklerose und koronarer Herzerkrankung. Eine Ernährung mit ungesättigten Fetten verringert den Cholesterinspiegel.
Chylothorax
Füllung des Brustraumes mit Lymphflüssigkeit (Chylus), zum Beispiel als Komplikation nach einer herzchirurgischen Operation.
Coil-Embolisation
Verschluß von Gefäßen (Embolisation) mit Hilfe einer Metallspirale, z.B. zum Verschluß eines offenen Duktus arteriosus Botalli mittels Herzkathetertechnik.
Conduit
Künstliche gefäßartige Verbindung meist von einem Ventrikel zu einem Gefäß. Diese Implantate neigen zu Verkalkung und wachsen nicht mit. Es gibt sie mit und ohne Klappenprothesen bzw. als Homograft.
D
DacronDacron
Kunststoff, der zum Verschluß von Defekten häufig in der Herzchirurgie verwendet wird.
Defibrillation
Das Stoppen einer schnellen Herzfrequenz durch Abgabe eines elektrischen Schocks mit hoher Energie, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.
Defibrillator
Ein internes oder externes Aggregat, das einen elektrischen Schock abgeben kann, um extrem schnelle und unregelmäßige Herzschläge zu beenden und den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.
Depolarisation
Reizung des Herzmuskels durch einen elektrischen Impuls. Das Ergebnis ist ein Zusammenziehen der Herzmuskelfasern.
Diabetes mellitus
ist eine chronische Stoffwechselstörung, bei der es durch unzureichende Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels kommt. Gleichzeitig ist der Fett- und Eiweißstoffwechsel gestört. Die Behandlung erfolgt bei einem Drittel aller Diabetiker allein mit Diät, bei einem weiteren Drittel mit Tabletten (Antidiabetika), das letzte Drittel muß mit Insulininjektionen behandelt werden. Die Diät des Zuckerkranken soll vor allem kalorien- und fettarm sein. Um stoßartige Belastungen des Stoffwechsels und der Blutzuckerregelung zu vermeiden, sollten sechs Mahlzeiten über den Tag verteilt werden. Der Diabetes mellitus ist ein Risikofaktor für die koronare Herzerkrankung.
Diastole
ist die mit der Systole rhythmisch wechselnde Erschlaffung der Herzmuskulatur. Phase der Füllung der Herzkammern.
Digitalis
Extrakt aus der Fingerhutpflanze mit positiver Wirkung auf die Tätigkeit des Herzens. Kann heute chemisch hergestellt werden.
Dilatation
Erweiterung. z.B. Ballondilatation.
Dilatative Kardiomyopathie
Eigenständige Herzmuskelkrankheit mit Vergrößerung und Schwächung eines Ventrikels.
Diuretika
Medikamente, die eine vermehrte Wasserausscheidung durch die Nieren bewirken.
Doppler
Österreichischer Physiker, Christian Johann Doppler (1803-1853). Auf seinen Erkenntnissen über die Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen beruht ein Untersuchungsprinzip. Der "Doppler" ist meist in Echokardiographiegeräten integriert. Man kann damit Blutflußgeschwindigkeiten messen und diese bei entsprechender Ausrüstung des Geräts auch farbig darstellen (Farbdoppler).
Drainage
Wundschlauch zur Ableitung von Wundsekret nach außen mit Unterdruck.
Drucksprung (Druckgradient)
Blutdruckunterschied vor und hinter einer Verengung.
Ductus arteriosus
Gefäßartige Verbindung zwischen Lungenschlagader und Körperschlagader, die sich normalerweise einige Stunden bis Tage nach der Geburt selbständig verschließt.
Ductus thoracicus
Sammelgefäß für Lymphflüssigkeit, das im Brustraum verläuft und gelegentlich bei Operationen verletzt werden kann.
Dyspnoe
Angestrengte Atmung mit Beschwerdesymptomatik.
E
Ebstein-AnomalieEbstein-Anomalie
der Trikuspidalklappe Fehlbildung der Trikuspidalklappe mit Verlagerung der Klappensegel in die Tiefe der rechten Kammer.
Echokardiographie
Mit Hilfe von Ultraschall gewonnene Schnittbilder des Herzens. Wie beim Echolot werden ausgesandte Schallwellen wieder aufgefangen und sichtbar gemacht.
EKG (Elektrokardiogramm)
eine Methode, um den Herzrhythmus als Ausdruck auf Papier darzustellen. Ein EKG zeigt, wie elektrische Impulse durch das Herz wandern. Der Arzt kann erkennen, was für eine Art von Rhythmus vorliegt, wenn er sich die ausgedruckte Kurve des Herzschlags ansieht.
Elektrode
ein isolierter Draht, der das Herzsignal an den Schrittmacher oder AICD überträgt und die Energie vom Schrittmacher oder AICD an das Herz. Die Elektroden werden durch die Venen im Inneren des Herzens plaziert.
Elektrokauterisation
Die Verwendung elektrischen Stroms, um Blutungen bei chirurgischen Eingriffen zu stoppen.
Elektromagnetisches Feld
Unsichtbare Kraftlinien, die aus der Verwendung von Elektrizität entstehen, bei allen an eine Steckdose angeschlossenen oder batteriebetriebenen Geräten. Diese Kraftlinien können die Funktion eines Herzschrittmachers oder AICD beeinträchtigen.
Elektromagnetische Störungen
werden durch elektromagnetische Felder verursacht. Wenn das Feld stark genug ist, kann es die Funktion eines Herzschrittmachers oder AICD-Systems stören. Dies geschieht nur sehr selten.
Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)
Ein Test, bei dem Elektroden in das Herz geschoben werden, um die Art der elektrischen Signale im Herzen zu identifizieren und zu messen. Die Testergebnisse können dem Arzt helfen, die abnormalen Herzrhythmen zu erkennen, zu bestimmen, wie gut die Medikamente wirken, und zu entscheiden, was für den Patienten die beste Behandlungsmethode ist. Der Test kann außerdem verwendet werden, um festzustellen, wie gut ein AICD-System bei abnormalen Herzrhythmen arbeitet.
Embolie
Verschluss eines Gefäßes durch einen krankhaften "Klumpen", zum Beispiel durch einen Thrombus oder durch Luft.
Embryo
Ungeborenes, in der Entwicklung begriffenes Kind bis zum dritten Schwangerschaftsmonat, danach Fetus genannt.
Endokard
Herzinnenhaut. Sie kleidet das Herz inklusive der Klappen ähnlich wie eine Tapete von innen aus.
Endokarditis
Meist bakterielle Entzündung des Endokards; schwerwiegende Komplikation auch leichterer Herzfehler.
Ergometrie
Messung der Leistungsfähigkeit unter standardisierten Bedingungen, etwa auf dem Laufband oder Fahrrad, bei kleineren Kindern gelegentlich auch in Form von Kniebeugen.
Erythrozyten
Rote Blutkörperchen; sie tragen den Sauerstoff und das Kohlendioxid.
Extrasystolen
Extra- oder Zusatzschläge des Herzens. Man unterscheidet supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen.
F
Fallotsche TetralogieFallotsche Tetralogie
Hierbei handelt es sich um eine anatomische Fehlbildung mit schwerer oder totaler Ausflußbehinderung der rechten Herzkammer, kombiniert mit einem Kammerscheidewanddefekt. Das nicht sauerstoffangereicherte Blut der rechten Herzkammer kann somit die Lunge umgehen und direkt durch den Kammerscheidewanddefekt in den systemischen Kreislauf gelangen. Dadurch entsteht eine Blausucht.
Fontan-Operation
Eine mögliche Operationsform, um bei Herzfehlern mit einzelner Hauptkammer das sauerstoffarme vom sauerstoffreichen Blut zu trennen. Dabei werden die rechte Vorkammer oder die beiden großen Körpervenen mit der Lungenschlagader verbunden. So wird eine Kreislauftrennung erzielt.
Foramen
ovale Kleine ventilähnliche Öffnung in der Trennwand der Vorhöfe.
G
GefäßprotheseGefäßprothese
Ersatz eines Gefäßes mittels künstlichen Materials, siehe auch Conduit.
H
HämatokritHämatokrit
Prozentualer Anteil der festen Blutbestandteile; normal sind 35 bis 45 Prozent.
Hämatom
"Blauer Fleck"; Ansammlung von Blut außerhalb eines Gefäßes.
Hämodynamik
Blutströmung.
Hämoglobin
Roter Blutfarbstoff. (Abkürzung: Hb)
Hämolyse
Zerstörung der roten Blutkörperchen.
Herzaufbau und -funktion
Das Herz besteht aus zwei Hälften, die durch die Herzscheidewand voneinander getrennt sind. Jede Herzhälfte ist in einen muskelschwächeren Vorhof (Atrium) und in eine muskelstärkere Herzkammer (Ventrikel) unterteilt. Das Herz ist in eine bindegewebige Hülle, dem Herzbeutel (Perikard) eingebettet. Die Herzmuskelschicht nennt man Myokard. Sie ist zur Herzhöhle hin von einer dünnen Innenhaut (Endokard) bedeckt. Der rechte Vorhof nimmt das aus dem Körper kommende sauerstoffarme (venöse) Blut auf und leitet es in die rechte Herzkammer weiter. Diese pumpt es durch die Lungenarterie in die Lungen. Von dort gelangt das sauerstoffreiche (arterielle) Blut in den linken Vorhof. Dieser wiederum leitet es in die linke Herzkammer, die es durch die Aorta in den Körper auswirft. Die vier Herzklappen haben eine Ventilfunktion. Um einen Rückfluß des Blutes bei der Kontraktion der Herzkammern (Systole) zu verhindern, verschließen dabei die Trikuspidalklappe sowie die Mitralklappe (Segelklappen=AV-Klappen) den Weg zu den Vorhöfen. Erschlaffen die Herzkammern (Diastole), so verhindern die Pulmonalklappe sowie die Aortenklappe (Taschenklappen) ein Zurückfließen des Blutes in die Kammern. Dabei öffnen sich die Segelklappen, wodurch die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt werden können. Alle Herzklappen werden durch die Herzinnenhaut (Endokard) gebildet und durch sehnige Faserplatten verstärkt. Da die linke Herzhälfte stärker arbeiten muß als die rechte, ist die Wandung der linken Herzkammer viel dicker als die der rechten. Die Versorgung der Herzmuskulatur mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut erfolgt in einem eigenen Kreislauf über die Herzkranzgefäße (Koronargefäße). Das Herz eines erwachsenen Menschen schlägt in Ruhe zwischen 60-100mal in der Minute. Dabei fördert das Herz bei jedem Herzschlag zwischen 70-100 ml Blut je Herzkammer. Bei psychischer und physischer Belastung kann die Herzfrequenz sowie die Fördermenge an Blut pro Herzschlag erheblich gesteigert werden.
Herzfehler
Angeborene oder erworbene Störung der Herzstruktur beziehungsweise der großen Gefäße. Diese Störung kann die Funktion des Herzens beeinträchtigen.
Herzfrequenz
Häufigkeit des Herzschlages.
Herzinfarkt
Untergang eines Gewebsbezirks des Herzens nach schlagartiger Unterbrechung der Blutzufuhr infolge eines Herzkranzgefäßverschlusses. Der Herzinfarkt ist meist mit Schmerzen, Todesangst und Vernichtungsgefühl verbunden.
Herzinsuffizienz
ist eine unzureichende Pumpleistung des Herzmuskels. Dadurch kann der Körper nicht ausreichend mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut versorgt werden. Je nachdem, ob die linke oder die rechte Herzkammer insuffizient ist, spricht man von Links- bzw. Rechtsinsuffizienz.
Herzkammerflimmern
ist eine unregelmäßige, schnelle Schlagfolge der Herzkammern mit völligem Ausfall der Pumpleistung des Herzens.
Herzkatheteruntersuchung
Bei dieser Untersuchung wird ein weicher, dünner Schlauch zum Herz vorgeführt. Durch ihn kann der Blutdruck in den Kammern und Adern gemessen werden, aus kleinen Blutproben wird der Sauerstoffgehalt des Blutes an verschiedenen Stellen im Herzen gemessen. Durch den Schlauch (Katheter) kann auch Kontrastmittel in die Herzkammern gegeben werden, um eine Röntgenfilm vom Herzen zu drehen (Angiokardiographie). Solche Filme sind oft für eine Operationsplanung notwendig.
Herzklappenfehler
entstehen häufig durch eine Entzündung der Herzinnenhaut (valvuläre Endokarditis). Dies ist eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung der Herzklappen. Die Ursachen der Endokarditis sind rheumatische oder bakterielle Erkrankungen. Als Spätfolgen treten Herzklappenfehler auf. Bei einer Herzklappenstenose kommt es durch die Blutstauung vor der erkrankten Klappe zu einer vermehrten Druckbelastung des entsprechenden Herzabschnittes. Bei einer Herzklappeninsuffizienz strömt ein Teil des geförderten Blutes wieder in die auswerfende Herzhöhle zurück. Dadurch entsteht eine vermehrte Volumenbelastung.
Herzkranzgefäße (Koronargefäße)
Feine Gefäße, die den Herzmuskel selbst mit frischem Blut versorgen. Ein Verschluß dieser Gefäße führt zu einem Herzinfarkt.
Herz-Lungen-Maschine
ist ein in der offenen Herzchirurgie gebräuchliches Gerät, das vorübergehend die Herz- und Lungenfunktion übernehmen kann. Roller-Pumpen sorgen für einen konstanten Transport des Blutes im Kreislaufsystem. Das Blut muß hierfür mit Heparin verdünnt werden. Der Oxygenator fungiert als künstliche Lunge, wo das im Körper aufgenommene Kohlendioxyd abgegeben werden kann und mit Sauerstoff angereichert wird. Angeschlossen sind eine Blutentschäumungsvorrichtung, in dem kleinste Gasbläschen und Fremdkörper zurückgehalten werden. Mit Hilfe des Wärmeaustauschers kann die Bluttemperatur des Patienten zu Beginn der Operation erniedrigt werden. Durch Absenken der Körpertemperatur auf 30°Celsius wird der Sauerstoffbedarf des Patienten auf die Hälfte reduziert. Dadurch kann die Dauer des Herzstillstandes soweit ausgedehnt werden, daß auch umfangreiche Operationen am Herzen sicher durchführbar sind. Der Kreislaufanschluß des Systems erfolgt durch Kunststoffschläuche, die das sauerstoffarme Blut in die Herz-Lungen-Maschine ableiten. Zur Rückleitung des sauerstoffbeladenen Blutes wird das Blut über einen Schlauch in die Körperhauptschlagader zurückgepumpt. Am Ende der Operation wird die Körpertemperatur wieder normalisiert und die Blutverdünnung mit einem speziellen Medikament (Protamin) wieder aufgehoben.
Herzminutenvolumen (HMV)
Blutmenge, die während einer Minute vom Herzen gepumpt wird. Es stellt auch ein Maß für die Pumpleistung des Herzens dar.
Herzrhythmusstörungen
haben meist ihre Ursache in Grunderkrankungen des Herzens selbst wie Koronarinsuffizienz, Herzinfarkt und Herzentzündungen sowie nichtkardiale Erkrankungen wie Elektrolytstörungen oder hormonelle Erkrankungen. Es kann zu einem unregelmäßigem Herzschlag (Arrhythmie), Frequenzbeschleunigung (Tachykardie) und Frequenzverlangsamung (Bradykardie) kommen.
Herzschmerzen
Als Schmerz empfundenes Gefühl am Herzen. Bei Erwachsenen ist es oft das erste Zeichen für eine Koronargefäßerkrankung ( Koronargefäße), bei Kindern dagegen sehr selten ein ernst zu nehmendes Symptom. Gelegentlich als Schmerz bezeichnete Mißempfindung bei Rhythmusstörungen.
Herzschrittmacher
Gerät, das mittels elektrischer Ströme den Herzmuskel zu Aktionen anregt. Er kann nach einer Operation vorübergehend notwendig sein, in diesem Fall liegt er außerhalb des Körpers. Bei längerfristiger Notwendigkeit wird ein sehr kleines Gerät eingepflanzt.
Herztransplantation
Austausch des kranken Herzens gegen ein fremdes Spenderherz. Die chronische Abstoßungsreaktion muß medikamentös soweit wie möglich unterdrückt werden. Ein transplantiertes Herz hat bis heute nur eine begrenzte Überlebensfähigkeit von mehreren Jahren.
His-Bündel
Kurze gemeinsame Leitungsstrecke für den elektrischen Impuls im Herzen. Danach teilt sich das Bündel in den linken und rechten Tawara-Schenkel.
Hocken
Symptom häufig bei Fallotscher Tetralogie. Die Kinder pausieren plötzlich und "hocken" sich scheinbar ohne Grund hin, um nach kurzer Zeit wieder normal weiterzugehen.
Hohlvene
Große Körpervene. Die obere und untere Hohlvene führen das sauerstoffarme Blut zur rechten Vorkammer.
Homograft
sind von Menschen gespendet Gefäßprothesen mit Herzklappe. Ähnlich wie Conduits sind dies Gefäße, welche meist zwischen einer Kammer und einem Gefäß eingepflanzt werden. Meist handelt es sich um die Aorta inklusive der Klappe einer Leiche, die speziell chemisch behandelt wurde. Homografts können verkalken und wachsen nicht mit.
Hypertonie
darunter versteht man die anhaltende Steigerung des mittleren arteriellen Bluthochdruck im Körperkreislauf mit Werten über 160 mmHg systolisch bzw. über 95 mmHg diastolisch (Hg=Quecksilbersäule). Der Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für die koronare Herzerkrankung.
hypertrophe (obstruktive) Kardiomyopathie
Angeborene, auch vererbbare Verdickung des Herzmuskels. Von "obstruktiv" spricht man, wenn durch die Verdickung der Blutfluß behindert wird.
Hypertrophie
Verdickung des Herzmuskels, zum Beispiel bei einem erschwerten Blutauswurf durch eine verdickte Herzklappe. Auch als eigenständige Herzmuskelkrankheit bekannt hypertrophe Kardiomyopathie).
hypertrophiert
Verdickt.
hypoplastisches Linksherz-Syndrom
Herzfehler, bei dem linke Vorkammer, Mitralklappe, linke Hauptkammer, Aortenklappe und Körperschlagader unterentwickelt sind.
Hypothermie
Herabsetzung der Körpertemperatur, welche bei aufwendigen Operationen an der Herz-Lungen-Maschine zum Schutz des Gewebes vor Sauerstoffmangel künstlich erzeugt.
Hypotonie
Niedriger Blutdruck.
hypoxämischer (zyanotischer) Anfall
Plötzlicher Zustand mit vermindertem Blutfluß durch die Lunge. Die Patienten (meist Kinder) werden blaß, atmen tiefer und schneller, schließlich können sie bewußtlos werden. Ein solcher Anfall kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Er tritt oft nach dem Aufwachen oder bei Aufregung ein. Dieses Symptom kann zum Beispiel bei der Fallotschen Tetralogie auftreten.
I
ImmunglobulineImmunglobuline
Körpereigene Eiweißstoffe, die für die Infektabwehr zuständig sind. Immunglobuline sind auch als Medikament erhältlich.
Immunsuppression
Medikamentöse Unterdrückung der natürlichen Körperabwehr gegen fremdartiges Gewebe. Nach Herztransplantation notwendig.
Implantat
Eingepflanztes Fremdteil (z.B. Kunstklappe).
Infundibulum
Teil der rechten Kammer in Form eines Muskeltunnels, durch den das Blut fließt, bis es zur Klappe der Lungenschlagader gelangt. Hier können vor allem bei Kindern Engen bestehen.
Infundibulumstenose
Verengung zwischen rechter Kammer und Klappe zur Lungenschlagader.
Infusion
medikamentenhaltige Flüssigkeit, die über einen Schlauch in eine Vene gegeben wird.
Injektion
Spritzen von Medikamenten in Gefäße oder Infusionsschläuche.
Insuffizienz
Unfähigkeit, den Bedürfnissen des Körpers nachzukommen ( Herzinsuffizienz). Auch die Undichtigkeit einer Klappe wird als Insuffizienz bezeichnet.
Intervention
Eingreifen. Therapeutische Maßnahme, zum Beispiel Ballondilatation von verengten Herzkranzgefäßen, Sprengung einer verengten Herzklappe während einer Herzkatheteruntersuchung, Ablation einer untypischen Erregungsleitungsbahn, Einbringung eines Stents oder Schirmchen-Okklusion eines Persistierenden Ductus arteriosus.
interventionell
Eingreifend, verändernd. Intervention.
intrakardial
Innerhalb des Herzens.
Intubation
Einführen eines Schlauches in die Luftröhre für die künstliche Beatmung.
invasiv
Eingreifend. Die Herzkatheteruntersuchung gehört zur invasiven, das EKG oder der Herzultraschall zur nichtinvasiven Diagnostik.
Ischämie
Minderdurchblutung.
Isthmusstenose
Aortenisthmusstenose.
-itis
Wortendung zur Bezeichnung einer Entzündung, möglicherweise der Infektion eines bestimmten Organs, z.B. Endokarditis, Appendizitis, Meningitis.
K
Kammerflimmern (ventrikuläre Fibrillation)Kammerflimmern (ventrikuläre Fibrillation)
Eine sehr schnelle, unregelmäßige Herzfrequenz, die durch abnormale Impulse verursacht wird, die von mehreren Bereichen des Ventrikels ausgehen. Das Herz schlägt so schnell, daß es kein Blut mehr in den Körper pumpen kann. Das Herz kann im Zustand des Flimmerns über 300mal pro Minute schlagen. Eine Person mit Herzflimmern wird bewußtlos und braucht sofortige ärztliche Hilfe, damit sie überlebt.
Kapillaren
Feinste Blutgefäße, durch deren Wände Sauerstoff, Nährstoffe und Abfallprodukte gefiltert werden und so in das Gewebe hinein oder aus dem Gewebe heraus transportiert werden.
Kardiologie
Umfaßt Diagnostik und Behandlung der Herz- und Kreislauferkrankungen.
Kardiomyopathie
Krankheit des Herzmuskels mit einer Beeinträchtigung der Herzfunktion. Es gibt drei Formen: die dilatative, hypertrophe und restriktive Kardiomyopathie.
Kardioplegielösung
Flüssigkeit mit hohem Kaliumgehalt, mit deren Hilfe der Herzmuskel während einer Operation am offenen Herzen stillgelegt wird.
Kardioversion
Das Stoppen einer schnellen Herzfrequenz durch einen elektrischen Impuls, der zur gleichen Zeit wie der Herzschlag abgegeben wird. Eine geringe bis mittlere Energie wird eingesetzt, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.
Katecholamine
Körpereigene Stoffe, die die Schlagkraft des Herzens günstig beeinflussen; auch als Medikamente erhältlich und oft nach Operationen eingesetzt.
Katheter
Dünner Kunststoffschlauch.
Kawasaki-Syndrom (mukokutanes Lymphknotensyndrom)
Hochfieberhafte Krankheit mit Hautausschlag und Lymphknotenschwellung, welche überwiegend kleinere Kinder befällt. Als Komplikation können Aussackungen an den Herzkranzgefäßen entstehen.
Keloid
Überschießendes, dickes Narbengewebe der Haut nach einer Operation.
Kernspintomographie
Modernes, sehr aufwendiges Verfahren, mit dem detaillierte Bilder vom Körper oder von einzelnen Organen gewonnen werden können. Das Prinzip beruht auf Magnetwellen. Die Patienten müssen bei der Untersuchung in einem tunnelförmigen Untersuchungsgerät längere Zeit sehr ruhig liegen.
Klappenstenose
Verengung einer Herzklappe.
Kollaps
Zusammensinken, welches mit Bewußtlosigkeit einher gehen kann. Beruht der Kollaps auf einer Herzrhythmusstörung oder einem Herzfehler, spricht man von einer Synkope.
Kollateralen
kleine Blutgefäße, die bei einem Verschluß eines Hauptgefäßes die Blutversorgung der Organe auf Umwegen übernehmen und dann größer werden. So entsteht schließlich ein Kollateralkreislauf.
Kommissurotomie
Chirurgische Öffnung oder Erweiterung einer Herzklappe.
Kontraktion
Das rhythmische Zusammenziehen des Herzmuskels, das dazu dient, das Blut aus den Herzkammern in den Körper zu pumpen. Diese Kontraktion fährt dazu, daß das Herz schlägt.
Koronargefäße
Herzkranzgefäße. Es gibt 2 Herzkranzgefäße: Die rechte Herzkranzarterie versorgt vor allem die rechte Herzhälfte, die linke Herzkranzarterie vor allem die linke Herzhälfte.
Koronare Herzerkrankung (KHK)
hierbei besteht ein Mißverhältnis zwischen Blutbedarf und tatsächlicher Durchblutung des Herzmuskels. Ursache ist eine fortschreitende Arteriosklerose der Herzkranzgefäße. Durch fetthaltige Ablagerungen in der Intima entstehen atheromatöse Veränderungen, die zum Zelluntergang und schließlich zu einer starken Vermehrung der Bindegewebsfasern in dieser Wandschicht führen (Sklerose). Herdförmige Ablagerungen von Cholesterinkristallen (Atherome) in der Intima lösen entzündliche Reaktionen aus. Schließlich kommt es zu Kalkablagerungen, die Herde brechen auf, und es entstehen Geschwüre, auf denen sich Blutgerinnsel ablagern können. Der vollständige Verschluß einer Herzkranzarterie führt zum Herzinfarkt mit Absterben des betroffenen Gewebes.
Kunstklappe
Künstliche Herzklappe.
L
LeukozytenLeukozyten
Weiße Blutkörperchen; sie sind vor allem für die Abwehr von Infektionen zuständig.
Ligatur
Chirurgische Unterbindung eines Gefäßes; Abbindung; Naht.
Links-Rechts-Shunt
Zufluß von sauerstoffreichem zu sauerstoffarmen Blut im Lungenkreislauf; die Patienten sind nicht zyanotisch, es fließt vermehrt Blut durch die Lunge.
Lungengefäßkrankheit
obstruktive Lungengefäßkrankheit.
Lungengefäßwiderstand
Widerstand, gegen den die rechte Herzkammer das Blut in die Lunge pumpen muß. Je größer die Lungengefäße sind, desto kleiner ist die Kraft, die die rechte Kammer zum Pumpen braucht.
Lungenstauung
Rückstau des Blutes von der linken Herzhälfte in die Lunge, führt im Extremfall zum Lungenödem.
Lungenvenen
Vier größere Blutgefäße, die das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge zur linken Vorkammer führen.
Lungenvenenfehlmündung
Die Gefäße, die Blut aus der Lunge zum Herzen zurückführen, münden nicht in der linken, sondern in der rechten Vorkammer oder in anderen Körpervenen.
M
MagensondeMagensonde
Dünner Schlauch, der, meist durch die Nase gelegt, bis in den Magen reicht. Er wird dazu benutzt, Patienten Nahrung und Medikamente direkt in den Magen zu geben.
Marfan-Syndrom
Angeborene und vererbliche Fehlbildung des Bindegewebes. Zum Erscheinungsbild gehören Hochwuchs, Augenveränderungen und auch Veränderungen am Herzen.
Mediastinum
Raum zwischen Herz, Lunge großen Gefäßen und Brustkorb.
Mitralklappe
zweizipflige Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Kammer
Mitralklappeninsuffizienz
Schließunfähigkeit der Mitralklappe mit Ausfall ihrer Ventilfunktion
Mitralklappenprolaps (MKP)
Anlagestörung der Mitralklappe mit einer untypischen Beweglichkeit der Klappensegel, gelegentlich mit Herzrhythmusstörungen und eventuell Undichtigkeit der Klappe kombiniert; dann als MKP-Syndrom bezeichnet.
Mitralklappenstenose
Verengung der Mitralklappe mit Verringerung ihrer Öffnungsweite
Myokard
Herzmuskel.
Myokarditis
Meist durch Viren ausgelöste Entzündung des Herzmuskels.
N
NabelveneNabelvene
Blutgefäß in der Nabelschnur, welches das sauerstoffreiche Blut zum Kind führt.
Nachlast
Widerstand, gebildet durch die Weite von Blutgefäßen, gegen den das Herz pumpen muß.
O
ObstruktionObstruktion
Verengung eines sonst offenen Weges. Eine Aortenklappenstenose stellt eine Obstruktion für den linken Ventrikel dar. obstruktive Lungengefäßkrankheit Folge einer zu lange anhaltenden Blutdruckerhöhung in der Lungenschlagader. Die feinen Gefäße in der Lunge verändern sich, ihre Wände werden immer dicker, und es fließt immer weniger Blut hindurch. Nach einiger Zeit ist diese Krankheit nicht mehr rückgängig zu machen, der ursächliche Herzfehler kann nicht mehr operiert werden (fixierte pulmonale Hypertonie), und die Patienten werden zyanotisch (blausüchtig).
Ödem
Ansammlung von Wasser im Gewebe.
Okklusion
Verschluß.
-ose
Wortendung zur Bezeichnung einer meist degenerativen, altersbedingten Veränderung, z.B. Arthrose.
P
PalliationPalliation
Operation, die eine Herzfehlbildung verbessert beziehungsweise die Möglichkeit von Komplikationen vermindert. Der Herzfehler an sich bleibt bestehen, und kann eventuell zu einem späteren Zeitpunkt korrigiert werden..
Palpitationen
Spürbarer, unangenehm empfundener Herzschlag.
Panzerherz
Bei einer fibrösen Herzbeutelentzündung kommt es durch narbige Veränderungen des Herzbeutels zu einer Füllungsbehinderung der Herzkammern in der Diastole, wodurch die Blutzufuhr zum Herzen gedrosselt wird. Dadurch kann es zu Wasseransammlungen in Lunge, Bauchraum und den Beinen kommen. Bei Einlagerung von Calciumsalzen in den Herzbeutel (pericarditis constrictiva) spricht man von einem Panzerherz. Der Herzbeutel muß dann chirurgisch entfernt werden.
Papillarmuskel
Muskelstrukturen in den Kammern, an deren Spitze Sehnenfäden zu den Vorhofklappen (Mitralklappe) ziehen und diese bewegen.
Parese
Lähmung.
paroxysmal
Plötzlich einsetzend und plötzlich endend.
Patch
Flicken, meist aus Kunststoff oder Herzbeutelgewebe
PDA
siehe Persistierender Ductus arteriosus.
Pektoral
Den Bereich der Brust betreffend
Perikard
Herzbeutel, Schutzhülle des Herzens.
Perikardtamponade
Behinderung der Herztätigkeit durch einen großen Perikarderguß.
peripher
vom Herz entfernt.
Peritoneum
Bauchfell. Dünne Membran, die den Bauchraum auskleidet.
persistierend
Offen bleibend, sich nicht zurückbildend.
Persistierender Ductus arteriosus Botalli (PDA)
Persistieren der vorgeburtlichen (fetalen) Verbindung zwischen Lungenarterie und Körperhauptschlagader. Bei Frühgeborenen ist das Problem des offenen Ductus Botalli häufig, es kommt dabei zu erhöhtem Blutstrom in die Lungen und Verschlechterung des Gasaustausches, was besonders bei Kindern mit Atemnotsyndrom von Bedeutung ist.
Physiotherapie
Krankengymnastik.
Plasma
Flüssiger Teil des Blutes, also ohne alle Zellen.
Plazenta
Mutterkuchen, Nachgeburt. Durch die Plazenta wird das Blut eines werdenden Kindes mit Sauerstoff angereichert.
Pleura
Lungenfell. Membran, die den Brustraum auskleidet und die Lungen überzieht. Zwischen der Brustwand und der Lunge entsteht so der Pleuraraum, in dem normalerweise ein Unterdruck herrscht
Pleuraerguß
Flüssigkeit im Raum zwischen dem Rippen- und dem Lungenfell.
Plötzlicher Herztod
Eine Todesart, die mit elektrischen Problemen im Herzen zusammenhängt. (Dies unterscheidet sich vom Herzinfarkt, bei der eine Schädigung des Herzmuskels aufgrund der Blockierung einer Arterie vorliegt, im Gegensatz zu einem elektrischen Problem.) Der plötzliche Herztod wird normalerweise durch eine ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern verursacht. Ein AICD-System kann das Risiko des plötzlichen Herztods jedoch beträchtlich verringern.
Pneumothorax
Luft im Pleuraraum; das Vakuum fehlt, die Lunge fällt in sich zusammen.
Polyglobulie
Vermehrung von Zellen im Blut. Bei lang bestehender Zyanose kommt es zu einer Vermehrung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).
Postperikardiotomie-Syndrom
Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel nach einer Operation, bei der der Herzbeutel geöffnet wurde. Meist mit Fieber und Abgeschlagenheitsgefühl des Patienten.
Präexzitation
Vorzeitige und untypische elektrische Erregung der Ventrikel über angebotene zusätzliche Leitungsbahnen.
Präkordium
Teil der Brustwand vor dem Herzen.
Prämedikation
Medikamentengabe vor einer Narkose oder einem größeren Eingriff (Herzkatheter), von der der Patient schläfrig ( Sedierung) und gleichgültig wird.
Programmiergerät
Gerät auf der Basis eines Mikrocomputers, das verwendet wird, um mit einem Herzschrittmacher oder AICD zu kommunizieren. Es stellt während der Tests und den Kontrolluntersuchungen Informationen zur Verfügung. Der Arzt verwendet das Programmiergerät, um den Schrittmacher oder AICD so einzustellen, daß er Arrhythmien wahrnimmt und behandelt. Das Programmiergerät kann dem Arzt z.B. helfen, festzustellen, wann ein Schrittmacher oder AICD ausgetauscht werden muß.
Prophylaxe
Vorbeugung.
psychosomatisch
Körperlich auffällig aus psychischer Ursache. Psychische Belastungen können körperliche Symptome, zum Beispiel Streßkopfschmerz, hervorrufen.
Pulmonalatresie
Der Blutfluß aus der rechten Kammer zu den Lungengefäßen ist vollständig unterbrochen.
pulmonale Hypertonie
Blutdruckerhöhung in der Lungenschlagader; besteht diese über längere Zeit, so verändern sich die Lungengefäße schließlich endgültig und der Zustand ist nicht mehr rückgängig zu machen (fixierte pulmonale Hypertonie). obstruktive Lungengefäßkrankheit.
Pulmonalis
Abkürzung für: Pulmonalarterie oder Arteria pulmonalis, Lungenschlagader.
Pulmonalklappe
Klappe an der Lungenschlagader, welche zwischen rechter Kammer und Lungenschlagader liegt.
Pulmonalklappenstenose
Verengte Klappe zur Lungenschlagader.
Pulmonalklappeninsuffizienz
Undichtigkeit an der Klappe der Lungenschlagader. Das Leck verursacht einen Blutstrom rückwärts aus der Lungenschlagader zur rechten Kammer.
Pulmonalstenose
Verengung der Lungenschlagader.
Puls
Fühlbarer Herzschlag in arteriellen Gefäßen.
Punktion
Anstechen von Organen oder Gefäßen mittels einer Hohlnadel.
Purkinje-Fasern
Letzte Ausläufer des Reizleitungssystems in den Hauptkammern. Von hier aus wird der elektrische Impuls an die Herzmuskelfasern weitergegeben.
Q
QT-SyndromQT-Syndrom
Vererbbare Anomalie des Stromablaufes im Herzen, welche mit Herzrhythmusstörungen einher gehen kann.
R
Rashkind-ManöverRashkind-Manöver
Mit einem Ballonkatheter wird ein Loch in die Trennwand zwischen den Vorhöfen gerissen (Ballonatrioseptostomie).
Rauchen
Nikotin steigert die Herzfrequenz, erhöht den Blutdruck und führt zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut. Rauchen ist ein Risikofaktor für arteriosklerotische Gefäßerkrankungen und die koronare Herzerkrankung.
Rechts-Links-Shunt
Vermischung des sauerstoffarmen mit dem sauerstoffreichen Blut im Körperkreislauf; die Patienten sind zyanotisch.
Rehabilitation
Wiederherstellung der normalen Lebensqualität.
Reizleitungssystem
Elektrischer Schaltkreis des Herzens bestehend aus Sinusknoten, AV-Knoten, His-Bündel, Tawara-Schenkel und Purkinje-Fasern.
Reizschwelle
Niedrigste Schwelle, bei der ein Impuls noch an das Herzmuskelgewebe weitergeleitet wird (Herzschrittmacher).
rektal
Im Enddarm.
Resektion
Entfernung.
Respirator
Beatmungsgerät, welches auf einer Intensivstation zur künstlichen Beatmung von Patienten eingesetzt wird.
Restenose
Erneute Verengung einer Klappe nach einer vorangegangenen Erweiterung.
restriktive Kardiomyopathie
Eigenständige Herzmuskelkrankheit mit ausgeprägter Wandversteifung des linken Ventrikels.
S
SalvenSalven
Schnelle Aufeinanderfolge mehrerer Extraschläge des Herzens.
Sauerstoffausschöpfung
Die Entnahme von Sauerstoff aus den roten Blutkörperchen durch das Gewebe.
Sauerstoffsättigung
Anteil von sauerstoffgesättigtem Hämoglobin am Gesamthämoglobin.
Schirmchen-Okklusion
Verschluß einer pathologischen Querverbindung im Herzen mittels eines Schirmchens, das mit einem Katheter in das Herz gebracht wird (z.B. zum Verschluß eines Vorhofseptumdefektes).
Sedierung
Ruhigstellung mit Hilfe eines Medikaments (Tropfen, Tabletten, Zäpfchen, Spritze).
Sepsis
Infektion mit Ausschwemmen von Bakterien in das Blut.
Septostomie
Künstlich hergestelltes Loch in einer Trennwand des Herzens (z.B. Atrioseptostomie).
Septum
Trennwand zwischen den Vorhöfen und zwischen den Kammern.
Shunt
Natürliche oder künstlich geschaffene Verbindung zwischen dem Blutstromgebiet des linken und des rechten Herzens.
Shuntvolumen
Die Menge Blut, die durch eine Verbindung zwischen dem linken und dem rechten Herz hindurchfließt.
singulärer Ventrikel
Eine einzige Kammer versorgt sowohl die Lungenschlagader als auch die Körperschlagader.
Sinusknoten
Ein kleiner Bereich in der oberen rechten Kammer Ihres Herzens, der normalerweise einen elektrischen Impuls erzeugt. Dieser Impuls wandert durch das Herz und bringt es zum Schlagen.
Sinus-venosus-Defekt
Spezielle Form eines Vorhofseptumdefekts, der mit einer Fehleinmündung einer Lungenvene zum rechten Vorhof einhergeht.
Stenose
Verengung (einer Klappe, eines Gefäßes).
Stent
Röhrenförmiges Gittergeflecht, das mittels eines Herzkatheters zum Beispiel in ein Herzkranzgefäß eingebracht werden kann und dort die Öffnung sicherstellt.
Sternum
Brustbein.
Sternotomie
Ein Längsschnitt durch das Brustbein (Sternum), der vorgenommen wird, wenn eine Operation am Herzen durchgeführt wird.
Stethoskop
Hörrohr des Arztes, mit dem er die Herztöne und -geräusche abhört.
Stimulation
Reizung. Zum Beispiel Anregung des Herzmuskels durch einen Stromimpuls.
Stimulationsfrequenz
Häufigkeit der Reizung zum Beispiel durch einen Herzschrittmacher.
Stress
ist ein von Herz Selye 1936 geprägter Begriff für ein generelles Reaktionsmuster, das Menschen als Antwort auf erhöhte Beanspruchung zeigen. Die Belastungen (Stressoren) können psychischer oder physischer Art sein. Dies führt zu einer Überfunktion der Nebennieren mit erhöhter Ausschüttung von Adrenalin. Langdauernder starker Streß kann gesundheitliche Schäden vielfältiger Art verursachen ( koronare Herzerkrankung, Bluthochdruck, Magengeschwüre).
Stridor
Geräuschvolle Atmung bedingt durch eine Verengung der Luftwege.
Subkutan
unter der Haut.
subvalvulär
Unterhalb einer Klappe.
supravalvulär
Oberhalb einer Klappe.
supraventrikulär
Von den Vorhöfen ausgehend; zum Beispiel supraventrikuläre Extrasystolen (zusätzliche Herzschläge).
Sympathikus
Nervensystem im Körper, das unter anderem am Herzen einen schnelleren Schlag bewirkt.
Symptom
Krankheitszeichen.
Syndrom
Zusammentreffen von mehreren Fehlbildungen, das nach einem erkennbaren Muster in dieser Zusammenstellung auch bei anderen Patienten schon gesehen wurde.
Synkope
Bewußtseinsverlust bei vermindertem Blutfluß zum Gehirn. Als Ursache wird im Gegensatz zum einfachen Kollaps eine Herzrhythmusstörung oder ein angeborener Herzfehler verantwortlich gemacht (Adams-Stokes-Anfall).
Systole
ist die mit der Diastole rhythmisch wechselnde Kontraktionsphase des Herzmuskels vom Beginn der Anspannungszeit bis zum Ende der Austreibungszeit.
T
TachykardieTachykardie
Zu schneller Herzschlag.
Tamponade
Perikardtamponade.
Tawara-Schenkel
Teil des Reizleitungssystems des Herzens; in der linken Hauptkammer zwei Impulsleitungsbahnen, in der rechten Hauptkammer nur eine.
Telemetrie
Fernabfrage eines Herzschrittmachers oder AICD durch die Haut hindurch.
TGA
siehe Transposition der großen Arterien.
Thorakotomie
Das Öffnen des Brustkorbes bei operativen Eingriffen am Herzen oder an der Lunge.
Thrombose
Verengung oder Verschluß eines Blutgefäßes durch eine Blutverklumpung.
Thrombozyten
Blutplättchen, die durch ihre Klebrigkeit einen Teil des körpereigenen Blutgerinnungssystems darstellen.
Thrombus
Blutverklumpung innerhalb eines Gefäßes oder einer Herzkammer.
Trachea
Luftröhre.
Transfusion
Gabe von Spenderblut, wird meist als Blutbestandteil (Erythrozytenkonzentrat, Frischplasma, Thrombozytenkonzentrat) gegeben.
transösophageal
Durch die Speiseröhre.
transportiert
Umgekehrt, vertauscht stehend.
Transposition der großen Gefäße (TGA)
Hierbei handelt es sich um einen anatomischen Defekt, bei dem die Körperhauptschlagader (Aorta) direkt aus der rechten Herzkammer entspringt, die Lungenschlagader dabei aus der linken Herzkammer kommt. Dieses führt zu einer schweren Sauerstoffminderversorgung. Kinder mit einer Transposition der großen Gefäße sind bereits direkt nach der Geburt schwerst blausüchtig (zyanotisch). Eine sofortige Diagnosestellung mittels Echokardiographie oder Herzkatheter muß durchgeführt werden. Bei bestätigter Diagnose wird sofort mittels Herzkathetertechnik ein Vorhofscheidewanddefekt geschaffen, um eine Vermischung des venösen und arteriellen Blutes zu gewährleisten. Eine korrigierende Operation sollte in den ersten Lebenswochen durchgeführt werden.
Trikuspidalklappe
Klappe zwischen rechter Vorkammer und rechter Kammer.
Trikuspidalklappenatresie
Herzfehler mit undurchlässiger Membran anstelle der Trikuspidalklappe.
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Undichtigkeit an der Klappe zwischen rechter Vor- und Hauptkammer; das Leck verursacht ein Zurückfließen des Blutes aus der rechten Kammer zur Vorkammer.
Trikuspidalklappenstenose
Verengung der Klappe zwischen rechtem Vorhof und Herzkammer.
Trommelschlägelfinger
Rundliche Knochenverdickung der Endglieder der Finger und Zehen. Sie entstehen bei langfristiger Zyanose. Oft kombiniert mit Uhrglasnägeln.
Truncus
arteriosus Einzelnes, aus dem Herz entspringendes Gefäß, das sich im weiteren Verlauf in Lungenschlagader und Körperschlagader zweigt. Der Truncus entsteht durch die fehlende Teilung der Aorta und Pulmonalarterie während der Embryonalzeit.
U
UhrglasnägelUhrglasnägel
Rundliche und nach oben gewölbte Finger- oder Fußnägel. Sie entstehen bei langfristig bestehender Zyanose. Oft kombiniert mit Trommelschlegelfingern.
Ultraschall
Schall mit Frequenzen über 20 Kilohertz, der für das menschliche Ohr nicht hörbar ist. Der Ultraschall wird bei der Echokardiographie eingesetzt.
V
VagusVagus
Nervensystem im Körper, das unter anderem am Herzen einen langsameren Schlag bewirkt.
valvulär
Zur Klappe gehörig.
Valvuloplastie
Aufdehnung einer verengten Klappe, zum Beispiel mit einem Ballonkatheter.
Valvulotomie
Chirurgische Erweiterung einer verengten Klappe.
vaskulär
Zum Gefäßsystem gehörend.
Vegetation
Gewebswucherung an einer Herzklappe infolge einer Infektion (Endokarditis).
Vene
Blutgefäß, welches das Blut zum Herzen hinführt.
Ventrikel
Eine der beiden unteren Kammern des Herzens. Das rechte Ventrikel pumpt Blut in die Lunge, und das linke Ventrikel pumpt mit Sauerstoff angereichertes Blut zurück in den Körper.
Ventrikelseptum
Trennwand zwischen linker und rechter Hauptkammer des Herzens.
Ventrikelseptumdefekt (VSD)
Öffnung bzw. Öffnungen in der Kammerscheidewand, die normalerweise die rechte von der linken Herzkammer trennt. Ein spontaner Verschluß kleiner, besonders muskulärer VSDs ist während der Kindheit möglich. Ein VSD kann zum Herzversagen führen, chirurgische Eingriffe erfordern oder durch Erkrankungen der Lungengefäße kompliziert werden.
Ventrikuläre Tachykardie (VT)
Ein schneller Herzschlag, der von abnormalen Impulsen verursacht wird, die aus einem einzigen Bereich des Ventrikels kommen. Der schnelle Herzschlag von 120-250 Schlägen pro Minute kann zu Schwindelgefühlen, Schwäche, Sehstörungen und schließlich zur Bewußtlosigkeit fuhren.
Vorhöfe
Die oberen Kammern des Herzens, d.h. das rechte und das linke Atrium. Die Vorhöfe sammeln das Blut, wenn es in das Herz strömt, und füllen die unteren Kammern (Ventrikel) mit Blut.
Vorhofseptum
Trennwand zwischen linker und rechter Vorkammer des Herzens.
Vorhofseptumdefekt (ASD)
Defekt in der Scheidewand, die normalerweise die Vorhöfe voneinander trennt.
Vorhofseptumdefekt vom Primumtyp (ASD 1)
Spezielle Form des Vorhofseptumdefekts meist kombiniert mit einer Undichtigkeit der Mitralklappe (gelegentlich auch als partieller AV-Kanal bezeichnet).
Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp (ASD II)
Häufigste Form eines Vorhofseptumdefekts, keine Klappenbeteiligung.
Vorhofumkehroperation
Bei der Transposition der großen Arterien bleiben die Gefäße in falscher Verbindung zu den Kammern; der Chirurg schafft ein Umleitungssytem in den Vorhöfen, so daß das sauerstoffarme und sauerstoffreiche Blut in die richtigen Gefäße gelangt.
Vorlast
Die Menge Blut, die in das entspannte Herz fließt.
VSD
Ventrikelseptumdefekt.
W
Wolff-Parkinson-White-(WPW-)SyndromWolff-Parkinson-White-(WPW-)Syndrom
Angeborene Störung der Erregungsleitung innerhalb des Herzens, gelegentlich mit Tachykardien verbunden.
Z
zentraler Venenkatheter Infusionskatheterzentraler Venenkatheter Infusionskatheter
zentraler Venenkatheter Infusionskatheter, dessen Spitze in der Nähe der rechten Vorkammer liegt. Man kann über den Katheter auch den Druck in der Vene messen. Diese Art Katheter ist besonders zuverlässig und wird oft für Operationen und die Zeit danach gelegt. Er wird in der Nähe des Schlüsselbeines, des Halses oder der Leiste durch die Haut eingeführt. Er birgt die Gefahr einer Keimverschleppung von außen durch die Haut in die Blutbahn und wird daher besonders gepflegt und baldmöglichst wieder entfernt.
Zyanose Blausucht
Bläulich-dunkle Hautfärbung aufgrund eines Sauerstoffmangels im Blut des Körperkreislaufs. Die Hautfarbe wird dann als zyanotisch bezeichnet.
zyanotischer Anfall
hypoxämischer Anfall mit Sauerstoffunterversorgung des Körpers
zyanotischer Herzfehler
Führt zu einer Blaufärbung der Haut (z.B. Fallotsche Tetralogie).