Doenst studierte Humanmedizin 1988–1995 an der Georg-August-Universität Göttingen und an der University of Texas, Houston Medical School. Hier absolvierte er auch ein DFG-Forschungsstipendium, dem sich eine Nachwuchsgruppenleitertätigkeit im Rahmen des Emmy Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Freiburg im Breisgau anschloss. Doenst promovierte 1996 in Göttingen. Seine klinische Ausbildung zum Facharzt für Herzchirurgie (2003) und zum Facharzt für herzchirurgische Intensivmedizin (2005) absolvierte er am Universitätsklinikum in Freiburg, wo er 2004 auch auf dem Gebiet der Herzchirurgie habilitierte. Nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt am Toronto General Hospital als Clinical Fellow wurde er 2004 Oberarzt für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg.
2006 wechselte Doenst an das Herzzentrum Leipzig und erhielt dort 2007 als erster Herzchirurg Deutschlands eine Heisenberg-Professur. 2010 wurde Doenst leitender Oberarzt in Leipzig. Im gleichen Jahr nahm er einen Ruf auf die W3-Professur für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena an. Seitdem leitet er die Klinik als Klinikdirektor. Doenst hat in Jena ein international anerkanntes Zentrum für minimal-invasive Herzchirurgie etabliert.
Seine klinisch wissenschaftliche Expertise zeigt sich sowohl an den operativen Ergebnissen der eigenen Klinik, die er in nationalen und internationalen Journalen publiziert (siehe Publikationen) als auch durch seine große Expertise und Aktivität im Bereich von nationalen und internationalen klinischen Studien. Doenst gehört zum Führungskreis der STICH-Studie (Vergleich von Bypass-Operation mit medikamentöser Therapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz), die bisher größte herzchirurgische Studie weltweit. Er ist aktuell Mitglied einer internationalen Expertengruppe der American Heart Association (AHA), die kürzlich die aktuellen Standards für die Planung und Durchführung von randomisierten Studien in der Herzchirurgie definierte. Doenst etabliert (mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG) aktuell in Deutschland das GermaN HeaRTS Netzwerk (gemeinsam mit seinen Kollegen aus München und Düsseldorf), welches die klinische Studienaktivität in der Herzchirurgie in Deutschland stärken soll.
Im grundlagenwissenschaftlichen Bereich forscht Doenst an den Mechanismen der Herzinsuffizienz mit Fokus auf die Mitochondrienfunktion und weist seit mehr als 2 Jahrzehnten kontinuierliche DFG-Förderung auf.
Doenst erstellt gemeinsam mit seinem Ärzteteam seit Jahren Übersichtsarbeiten für einen kondensierten Überblick über Neuigkeiten in der Herzchirurgie (siehe Publikationen) und organisiert entsprechende Fortbildungsveranstaltungen. Er hat mit der „chirurgischen Kollateralisation“ 2019 in einer Übersichtsarbeit zu den Mechanismen der invasiven Therapie der koronaren Herzerkrankung ein Konzept im renommierten Journal of the American College of Cardiology publiziert, welches in den obersten 3% (98.Perzentile) der Altmetrics Statistik rangiert.
Doenst ist seit Jahren engagiert in der Nachwuchsförderung. Er leitet bis heute junge Studenten im Rahmen von sog. Mentorengruppen an und fördert deren wissenschaftliche Qualifikation im eigenen Labor und auch unabhängig vom Fachgebiet. So leitet er seit 2015 gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Marschollek (Leiter der Medizininformatik der Medizinischen Hochschule Hannover) und Prof. Dr. Christoph Pape (Direktor der Unfallchirurgie am Universitätsspital Zürich) das DAAD-geförderte Biomedical Education Program (BMEP), ein sog. Mentor-zu-Mentor Förderprogramm, welches hochqualifizierten Studierenden der Lebenswissenschaften die Möglichkeit eines 9-monatigen Forschungsaufenthaltes im Ausland während Ihres Studium offeriert. Er ist zudem Mitglied im Vorstand des BMEP e.V., dem Alumni-Netzwerk des BMEP.
Er führt zusätzlich aktuell die zweite Nachwuchsakademie der DFG in der Herzchirurgie gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Hagl (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Prof. Dr. Artur Lichtenberg (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) durch. Hier vermittelt er ausgewählten Assistenzärzten in der Herzchirurgie grundlegendes wissenschaftliches Know-How und unterstützt diese in der Einwerbung eigener öffentlicher Drittmittel.
Doenst ist seit 2015 Sprecher der herzchirurgischen Ordinarien Deutschlands und seit 2018 Sprecher der Klinikdirektoren am Universitätsklinikum Jena. Zusätzlich leitet er aktuell die Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und sitzt in mehreren Gremien internationaler Fachgesellschaften und Forschungsnetzwerken in England (SCTS) und den USA (AATS, AHA, CTSN).
Doenst ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Klinische Schwerpunkte
Doensts klinische Schwerpunkte liegen im Bereich der minimal-invasiven Herzchirurgie und der komplexen Klappenchirurgie inklusive der Endokarditis, sowie der chirurgischen Behandlung der Herzinsuffizienz, inklusive Herzunterstützungssystemen und Herz- und Lungentransplantation. In seiner Abteilung weist er gemeinsam mit seinem Team Expertise auf internationalem Niveau auf.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Schwerpunkt seiner Grundlagenforschung bildet die Untersuchung von Fehlregulationen im Energiestoffwechsel des Herzmuskels im Zusammenhang mit einer Pumpschwäche des Herzens. Er gehört außerdem zum Führungskreis der herzchirurgischen STICH Studie.
In der klinischen Forschung bereitet Doenst regelmäßig Übersichten über die herzchirurgische Literatur vor und publiziert diese in internationalen und nationalen Journalen wie z. B. die Veröffentlichung einer Übersichtsarbeit zu den Mechanismen der Wirkung der aortokoronaren Bypassoperation (CABG) im Vergleich zur perkutanen Koronarintervention (PCI).
Lehrschwerpunkte
Doenst legt sehr viel Wert auf Nachwuchsförderung. Hierzu gehören zunächst die üblichen Vorlesungen und Lehrverantaltungen im Semester. Hervorzuheben sind jedoch das BMEP, die Nachwuchsakademie und de Mentorengruppen (s.o.). Zu Covid Zeiten etablierte seine Klinik herzchirurgische Simulations-Trainings, das Format des “virtuellen Operierens” und einen online Journal Club, in denen Mitarbeiter und Studenten des UKJ lernen, wissenschaftliche Veröffentlichungen kritisch zu diskutieren.
Gutachtertätigkeiten
Doenst ist für zahlreiche Gesellschaften und wissenschaftliche Journale als Gutachter tätig, u. a. für JAMA Cardiology, Journal of the American College of Cardiology, Lancet, Circulation, Basic Research of Cardiology, The Annals of Thoracic Surgery, The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, The Thoracic and Cardiovascular Surgeon, Cardiovascular Research, European Journal of Cardio-Thoracic Surgery (EJCTS), The Journal of the Royal Society Interface, European Heart Journal, Journal of Molecular and Cellular Cardiology, Journal of Physiology, Heart Failure Reviews, Cardiology, Diabetes, Heart und PLOS ONE...
Mitgliedschaften
- American Association of Thoracic Surgery (AATS)
- American College of Cardiology (Fellow)
- American Heart Association (AHA, Fellow):
- Council on Cardiovascular Surgery and Anesthesia
- Council on Basic Cardiovascular Sciences
- American Physiological Society (APS)
- Biomedical Sciences Exchange Program-Alumni
-
British Society of Cardiothoracic Surgery (SCTS, Ehrenmitglied)
- Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
- Mitglied AG Extrakorporale Zirkulation
- Mitglied und ehemaliger Sprecher AG Basic Science
- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie und Herz-Kreislaufforschung (DGK)
- Mitglied German Chapter der ACC
- European Society of Cardiology (ESC)
-
Editorial Board Mitglied für Basic Research in Cardiology
- European Association for Cardio-Thoracic Surgery
- International Society for Heart Research
- International Society for Heart and Lung Transplantation
- Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Herzstiftung
- Tirone E. David Society for Cardiovascular Surgery (Gründer und Präsident)
Ehrungen und Preise
- 2018 Wahl zum Sprecher der Klinikdirektoren des Universitätsklinikums Jena
- 2015 Wahl zum Sprecher des Ordinarienkonvents der Herzchirurgen
- 2013 Wahl zum stellvertretenden Sprecher der Klinikdirektoren am Universitätsklinikum Jena (beratendes Gremium für den Vorstand)
- 2011 Ausgewählt für „Marquis – Who’s Who in Medicine and Healthcare“.
- 2010 Franz-Köhler-Preis der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.
- 2007-2010 Heisenberg-Professur an der Universität Leipzig.
- 2006 Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
- 2002 Eleonore und Fritz Hodeige Preis der Universität Freiburg.
- 2000 Aufnahme in das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
- 1999 Ethicon Poster Preis der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.
- 1997 Certificate from the Educational Council for Foreign Medical Graduates (ECFMG) for the Basic and Clinical Sciences, USA.
- 1997 Trainee Investigator Award of the American Federation for Medical Research.
- 1993 Trainee Investigator Award of the American Federation for Clinical Research.
Veröffentlichungen
289 Schriften
170 Originalarbeiten (28 als Erstautor, 77 als Senior-/Corresponding-Autor*)
47 Übersichtsartikel und Leitartikel (34 als Erstautor, 32 als Senior-/Corresponding-Autor*)
3 Bücher und Guest Editorships
13 Buchkapitel
18 Letters to the Editor
13 Fallberichte
30 Veröffentlichungen in deutscher Sprache (13 als Erstautor)
>500 Abstracts (nicht aufgeführt)
Aktueller Impact Factor Gesamt: 1117 Punkte
Impact der letzten 5 Jahre: 631 Punkte
Hirsch-Index: 37
Fernsehbeiträge
04/2020 Fakt ist! "Politik in Erklärungsnot – Corona-Lockerungen und viele offene Fragen"
Weiter zur Sendung: Fakt ist!
04/2019 www.antennethueringen.de - Organspenden: Experte Dr. Tim Sandhaus im Interview - Youtube-Video:
04/2019 MDR Hauptsache Gesund: eingeladener Experte zum Beitrag „Stent schützt nicht vor Herzinfarkt“
03/2019 MDR Hauptsache Gesund: "Stent oder Bypass? - Antworten eines Herzchirurgen"
02/2019 MDR Hauptsache Gesund: Interview zum Thema multimorbide Patienten (Patientengeschichte eines Herzklappen-OP-Patienten mit diversen Nebenerkrankungen)
11/2018 3Sat, Sendung Nano: Fernsehbeitrag zur sternotomiefreien minimalinvasiven Mehrfachklappenchirurgie - Weiter zum Fernsehbeitrag...
01/2018 MDR Hauptsache Gesund: Video-Beitrag zur minimalinvasiven Mehrfachklappenchirurgie inklusive der Aortenklappe
09/2017 MDR Hauptsache Gesund: Interview als Operateur eines Patienten, der nach der Herztransplantation Hochleistungssport betreibt
07/2014 MDR Hauptsache Gesund. Live-Auftritt als Experte für Mitralklappenoperationen.
07/2014 Live-Aufzeichnung einer minimalinvasiven Mitralklappenrekonstruktion als Videostream bei MDR plus, Ausstrahlung 03.07.2014, aufgezeichnet Juni 2014
08/2013 ARD Fakt. Expertenmeinung zu den Folgen des Organspendeskandals
08/2012 MDR Thüringen Journal. Expertenmeinung zum Thema Transplantationsskandal in Göttingen
08/2012 Thüringen Journal. Expertenmeinung zum neuen Transplantationsgesetz
07/2012 RTL Nachtjournal. Interview zum Thema Patientengesetz
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