Mit Hilfe des Operationsroboters  „da vinci si“ der Firma Intuitive Surgery konnte erfolgreich der Beginn des Operationsprogrammes der Sektion Thoraxchirurgie am UKJ nach 1 jähriger Vorbereitungszeit  gestartet werden. Neben der technischen Einweisung am Operationsroboter mussten die Thoraxchirurgen entsprechend über Onlinemodule und Hospitationen sowie tierexperimentelle Arbeiten vorbereitet werden.

Die letzten Feinabstimmungen erfolgten in einem zertifizierten Labor für Roboter-assistiertes Operieren in Gent/ Belgien, welches die Grundlage ergab, um am Klinikum der Universität Jena vom 21.09. bis 25.09.2015 die ersten Operationen im  thorakalen Bereich durchführen zu können. Mit dieser technischen Evolution gelingt es den Thoraxchirurgen neue Horizonte in der Behandlung vieler Krankheitsbilder im Thorax zu ermöglichen, da durch den Roboter eine 10 fach grössere anatomische Strukturidentifizierung  ermöglicht wird  und es zu einem mikrosokpischen operieren kommt.  Des Weiteren werden durch das Roboter-assistierte Operieren das thorakale und mediastinale Operationstrauma wesentlich reduziert. Im onkologischen Bereich wird es gelingen, passgenau die Tumorstrukturen optimiert zu behandeln und eine extreme Sicherheit für die Patienten herauszukristallisieren. Die traumareduzierte Operation wird insbesondere der funktionellen Lungenreserve bei  älteren Patienten dienlich sein.

Das Roboter-assistierte Operieren gilt bisher in der Urologie als etabliert, in den Fachkreisen der Thoraxchirurgie ist das Verfahren auch auf Grund wenig vorhandener da vinci – Gerätschaften in der Diskussion, jedoch erwarten sich die Thoraxchirurgen am UKJ eine dramatisch positive Entwicklung in der Behandlung dafür geeigneter Patienten mit thorakalen Erkrankungen.

Das neue medizinische  Angebot kann in der überregionalen Versorgung bisher nur am UKJ angeboten werden.

Dieses Roboter-System ermöglicht es uns Thorax-Operationen der kleinen Schnitte sowie hochpräzise im Körper des Patienten zu operieren. Einsatz fand dieses System bisher in der Urologische Klinik des Universitätsklinikums Jena. 

Entwickelt worden war das Da-Vinci-System in den 1980er-Jahren von Medizintechnikern der US-Armee. Der Roboter sollte es Chirurgen möglich machen, in Krisengebieten ferngesteuert zu operieren. Wenig später fand es auch in der zivilen Anwendung eine rasche Verbreitung... 

Das Operationssystem besteht aus einer Konsole, an der ein Chirurg sitzt und einem Operationsroboter mit vier Armen. Der Operateur erhält über die Konsole ein vergrößertes 3D-Bild des Operationsfeldes und kann damit die Arme des Roboters steuern. Der Operateur steuert in Echtzeit mit seinen Handbewegungen die Arme und die Instrumente millimetergenau mit einer bis zu fünffachen Untersetzung. Unwillkürliche Bewegungen wie Händezittern werden ausgeglichen. Durch die bis zu zehnfache Vergrößerung des 3D-Kamerasystems werden selbst feine Strukturen wie Nerven und Gefäße genau dargestellt... mehr Infos: Wikipedia.