Diagnostik
Unsere Untersuchungsmethoden
Hier möchten wir einen kurzen Überblick über einige Untersuchungsabläufe und Funktionsweisen unserer Arbeitstechniken und Geräte in der Neuroradiologie geben.
Termine sind unter folgender Telefonnummer zu vereinbaren:
MRT, CT, Röntgen (Leitstelle der Radiologie):
Tel.: +49 (0) 3641 9 324855
Fax: +49 (0) 3641 9 324852
Angiographie und Intervention (Chefsekretariat):
Tel.: +49 (0) 3641 9 324761
Fax: +49 (0) 3641 9 324762
Terminvereinbarungen für CT- und MRT-Untersuchungen sind nach vorherigem Besuch in einer Ambulanz des Universitätsklinikums möglich. Selbstverständlich können Sie sich auch als Privatpatient untersuchen lassen. Wir bieten Ihnen Beratungen für neuroradiologische Interventionen (Hirnkatheter und Wirbelsäuleneingriffe). Hierfür benötigen Sie eine Überweisung durch Ihren Hausarzt. Vor Vereinbarung eines Beratungstermins senden Sie uns die Ihnen bereits vorliegenden Fremdbildgebungen zu.
Bitte halten Sie die von Ihrem behandelnden Neuroradiologen festgelegte Medikation genau ein und setzen Sie die Medikamente nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ab, dies kann sonst fatale Folgen haben. Falls Sie Ihre Medikation nicht gut vertragen sollten, besprechen Sie dies bitte umgehend mit Ihrem behandelnden Arzt, der jederzeit Rücksprache mit uns halten kann.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die "Magnetresonanztomographie" (MRT bzw. MR), auch "Kernspin-tomographie" genannt, ist ein modernes bildgebendes Verfahren, welches erlaubt, hochauflösende Schnittbilder des Körpers anzu-fertigen. Der große Vorteil dieser Methode besteht darin, dass keinerlei Röntgenstrahlen zur Anwendung kommen, Bilder können in jeder beliebigen Raumachse angefertigt werden und die Bilder bieten einen hochwertigen Gewebekontrast.
Dazu benötigt wird ein Magnetfeld und Radiowellen, dieses Magnet-feld ist jedoch sehr stark, i.d.R. bis zu 30 000 mal stärker als das Erdmagnetfeld. Diese Methode wird in der medizinischen Diagnos-tik seit den 80iger Jahren des vorherigen Jahrhunderts eingesetzt und basiert auf der physikalischen Eigenschaft von Wasserstoff-Atomkernen: vereinfacht kann man sagen, diese Atomkerne verhalten sich wie kleine Stabmagnete (z.B. ähnlich kleinen Kompassnadeln), die sich normalerweise völlig ungeordnet im menschlichen Körper befinden und daher das Gewebe nicht magnetisch ist. Wird nun von außen ein kräftiges homogenes Magnetfeld angelegt (wie z.B. in einem MRT-Gerät), richten sich diese vielen kleinen körpereigenen Magneten parallel zu dem äußeren Magnetfeld aus. Sie können durch Radiowellen einer ganz bestimmten Frequenz (die sog. "Larmorfrequenz") angeregt wer-den und "verraten" dadurch dann ihre genaue Position im Körper. Es können dann in einem komplizierten Auswerteverfahren Bilder von größer Güte, also z.B. hochauflösende anatomische Bilder des Gehirns, erzeugt werden, welche insbesondere in der Diagnostik ihre Anwendung finden.
Darüberhinaus sind jedoch inzwischen noch viele weitere Spezialuntersuchungen möglich (DWI, DTI, PWI, fMRT, Spektro-skopie, etc.), welche ganz neue Bereiche der Diagnostik eröffnen, aber noch nicht immer routinemäßig angeferetigt werden.
Computertomographie (CT)
Die Computertomographie (CT) ist eine moderne computergestützte Röntgenuntersuchung. "Tomographie" bedeutet "Darstellung in Schichten oder Scheiben", es werden also bei diesem Verfahren ganze Schichten des Körpers bzw. eines Körperabschnittes abgebildet.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Röntgenaufnahme wird der Körper kontinuierlich von einem Röntgenstrahl durchstrahlt. Der Röntgenstrahl bewegt sich dabei auf einer Kreisbahn um den Patienten, wobei bei den modernen Geräten sich gleichzeitig der Untersuchungstisch vorwärts bewegt, sodaß eine spiralförmige Abtastung des Körperabschnittes resultiert (das sog. "Spiral-CT").
Der große Vorteil dieser Methode ist eine überlagerungsfreie kontinunierliche Darstellung des untersuchten Körperabschnittes mit der Möglichkeit, im Anschluss ebenfalls Bilder in allen Raumrichtungen zu errechnen. Ein weiterer Vorteil der Methode ist die hohe Geschwindigkeit der Bilderzeugung verglichen z.B. mit der Kernspintomographie. Innerhalb weniger Sekunden ist die gesamte Untersuchung abgeschlossen, während eine MRT i.d.R. doch 20 -30 Minuten dazu benötigt.
Ein gewichtiger Nachteil ist eine relativ hohe Strahlenbelastung, z.B. 1000 mal mehr als eine Röntgenaufnahme der Lungen. Dies ist bedingt durch die kontinuierliche Röngtenstrahlung während der Untersuchung. Von außen sind Röntgenröhre und der ihr gegenüberliegende Strahlendetektorkranz nicht sichtbar, da sie in dem Gerät eingebaut sind.
Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
Die Darstellung der Arterien mit Hilfe eines Kontrastmittels wird als "Angiographie" (oder auch "Arteriographie") bezeichnet. In der Angiographie wird ein Kontrastmittel direkt in die Arterien gespritzt und gleichzeitig eine Röntgenaufnahme gemacht, sodass die Ader im Röntgenbild sichtbar wird. Heutzutage wird i.d.R. mittels moderner Computertechnik eine sogenannte "DSA-Angiographie" angefertigt. Die Abkürzung "DSA" steht für "Digitale Subtraktionsangiographie". Im Prinzip wird dabei zunächste eine Röntgenaufnahme ohne Kontrastmittel, dann eine weitere Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel angefertigt und computergestützt voneinander "subtrahiert", dass schließlich auf dem Bild nur noch die Ader zu sehen ist. Wichtig dabei ist, daß der Patient sich zwischen den zwei Aufnahmen nicht bewegt.
Das Kontrastmittel wird über sehr dünne Schläuche (sogenannte "Katheter") direkt in das Gefäß gespritzt, damit es möglichst unverdünnt im zu untersuchenden Bereich ankommt und so den besten Bildkontrast erzeugen kann. Diese Katheter werden nach einer örtlichen Betäubung über die Leiste oder die Ellenbeuge eingeführt. Das Kontrastmittel wird dann von Hand oder mittels einer Pumpe über den Katheter ins Blut geleitet und gleichzeitig werden die Röntgenaufnahmen in einer schnellen Serie angefertigt ( z.B. 6 Stück pro Sekunde). Als Kontrastmittel werden normalerweise Jod-haltige Röntgenkontrastmittel verwendert, es eignen sich aber auch Gase dazu, z.B. CO2, "Kohlendioxid", ein natürliches Gas, in den üblichen Konzentrationen ungefährlich für den Menschen. Leider kann die CO2-Angiographie nur für die Beingefäße und bestimmte Gefäße des Körperstammes genutzt werden und findet in der Neuroradiologie keine Verwendung. Aber auch die "normalen" Röntgenkontrastmittel werden sehr gut vertragen.
Konventionelles Röntgen
Konventionelle Röntgenaufnahmen sind nach wie vor ein Grundpfeiler in der bildgebenden Diagnostik. In der Neuroradiologie werden z.B. zur Beurteilung der knöchernen Wirbelsäule sehr häufig konventionelle Röntgenaufnahmen angefertigt. Diese werden inzwischen i.d.R. digital gespeichert und präsentiert, der "klassische Röntgenfilm" wird in modernen Kliniken kaum noch angefertigt.
Die Anfertigung von Röntgenbildern geschieht mit Hilfe der Röntgenstrahlung. Röntgenstrahlen werden in einer Röntgenröhre erzeugt und sind besonders energiereiche elektromagnetische Wellen, die den menschlichen Körper zu durchdringen vermögen. Dabei werden sie von den verschiedenen Körpergeweben unterschiedlich stark abgeschwächt (Knochen z.B. schwächen Röntgenstrahlen stärker als Muskel- oder Fettgewebe). Anschließend treten diese geschwächten Röntgenstrahlen wieder aus dem Körper aus als sogenanntes "Schwächungsbild" und sie treffen dann auf einen klassischen Röntgenfilm in seiner Filmkassette oder einen modernen Strahlen-Detektor, welche nun dieses entstandene Schwächungsbild speichern. Dieses Schwächungsbild wird in einem sehr komplexen Verfahren, welches an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden soll, in ein "Röntgenbild" umgesetzt.
Das Röntgenbild beurteilt dann der Radiologe bzw. Neuroradiologe auf der Basis seines Wissens und seiner Erfahrung hinsichtlich möglicher pathologischer Veränderungen, so dass dann eine evtl. nötige Therapie eingeleitet werden kann.