Leitlinien
Die Integrierte Biobank Jena (IBBJ)
- verwahrt treuhänderisch und qualitätsgesichert Biomaterialien von Patient:innen für Forschende,
- bietet Forschenden einen verantwortungsvollen und geregelten Zugang zu Biomaterialien und klinischen Daten,
- trägt damit zum medizinischen Fortschritt und zur Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen bei.
Aktuelles
DKLM: Posterpreis für Ringversuchskonzept
Auf dem diesjährigen Deutschen Kongress für Laboratoriumsmedizin (DKLM) am 26. und 27. September in Bremen wurde das Poster „Refining Biobank Excellence: A Proficiency Test Concept for Elevated Process and Sample Quality” von Sven Heiling und PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf ausgezeichnet. Das Poster stellt die Ergebnisse eines vom German Biobank Node (GBN) angebotenen europaweiten Ringversuchs vor, an dem 21 Biobanken aus sechs Ländern teilgenommen haben. Der Ringversuch wurde vom Qualitätszentrum des GBN, der Integrierten Biobank Jena (IBBJ, Leitung: Michael Kiehntopf), koordiniert von Sven Heiling, durchgeführt.
Kiehntopf, der auch Vorstandsmitglied des GBN ist, kommentierte die Auszeichnung: „Die Anerkennung des Posters auf dem Deutschen Kongress für Laboratoriumsmedizin zeigt, dass innovative Konzepte zur Optimierung der Probenqualität und der Biobankprozesse in der Fachgemeinschaft hoch geschätzt werden. Dies stärkt nicht nur die Weiterentwicklung der Biobanken, sondern auch die internationale Reputation der deutschen und europäischen Akteure auf diesem Gebiet.“ Pressemitteilung
Postionspapier zu Biobanking und Partizipation
GBN und Patient*innenorganisationen haben im Juni 2024 ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Ziel ist, die Nutzung akademischer Biobanken zu stärken und die Einbindung von Patient*innen in die biomedizinische Forschung zu intensivieren. Diese Maßnahmen sollen die Effektivität und die Nachhaltigkeit der Forschung erhöhen. GBN nutzt das Papier für seine politische Lobbyarbeit, insbesondere bei Förderinstitutionen (BMBF, BMG, DFG usw.). Pressemitteilung und Link zum Positionspapier
Die German Biobank Node (GBN) führt europaweiten Ringversuch durch
Auch die IBBJ engagiert sich in diesem Großprojekt. Auszug aus der Pressemitteilung:
PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf, Vorstandsmitglied des GBN und Leiter der IBBJ, betont die Bedeutung des Angebots für die Biobanken-Community: „Die erfolgreiche Durchführung dieses europaweiten Ringversuchs unterstreicht das Engagement des GBN für höchste Qualitätsstandards im Biobanking. Übergeordnetes Ziel ist es dabei, die Prozessvariabilität zwischen den Biobanken zu minimieren und damit die Vergleichbarkeit der Beobachtungen in multizentrischen Projekten zu verbessern. So schaffen wir wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche biomedizinische Forschung.“
Zehn Jahre German Biobank Node (GBN) – Zusammenarbeit mit der IBBJ wird gewürdigt.
"Berlin, 17.01.2024. In Biobanken gelagerte menschliche Bioproben und verknüpfte Daten helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Um diese wertvollen Ressourcen für die nationale und internationale Forschung leichter zugänglich zu machen und dabei höchste Qualitätsstandards zu gewährleisten, wurde mit dem German Biobank Node (GBN) eine Dach-organisation für die akademischen Biobanken in Deutschland gegründet. In diesem Jahr feiert der GBN sein zehnjähriges Bestehen." Auszug aus der Pressemitteilung der GBN.
IBBJ übernimmt Biobanking der COPLANT-Studie - Forschung zu pflanzenbasierter Ernährung.
Mehr dazu hier.
Mission
Die Integrierte Biobank Jena (IBBJ) ist Bestandteil der Forschungsinfrastruktur des Universitätsklinikums Jena. Sie fungiert als bereichsübergreifende Schnittstelle, indem sie treuhänderisch, qualitätsgesichert und standardisiert für Forschende flüssige und nicht-flüssige Biomaterialien von Patient:innen und Proband:innen verwahrt. Sie hat die Aufgabe die medizinische Forschung durch den verantwortungsvollen, geregelten Zugang zu hochwertigen Biomaterialien und korrespondierenden klinischen Daten zu erleichtern; multidisziplinäre und multizentrische Forschungsvorhaben durch Fachwissen im Biobanking zu bereichern und damit zum medizinischen Fortschritt und zu einer verbesserten Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen beizutragen.
Geschichte & Entwicklung
Die Integrierte Biobank Jena (IBBJ) ist ein Zusammenschluss aus drei Biobanken, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Aufbau des Sepsis-Clusters Jena etabliert wurden. Hierzu gehört die Biobank des Kompetenznetzes Sepsis (SEPNET), die Biobank des Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics und die Biobank des Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control and Care, CSCC).
Seit 2002 werden, zunächst mit der Etablierung einer multizentrischen zentralen Probenbank der Biobank des Kompetenznetzes Sepsis (SepNet) am Institut für Klinische Chemie (IKCL), Proben im Zusammenhang mit der Durchführung klinischer Studien zur Sepsis bzw. systemischer Inflammation in der IBBJ gesammelt. Die IBBJ ist damit eine zentrale Biobankressource für eine Reihe von Forschungsnetzwerken (PROGRESS I, II), großen multizentrischen Studien (VISEP, MAXSEP, SISPCT, HYPRESS) aber auch lokalen Sepsisstudien (LabALERTS). Die eingelagerten Proben kommen sowohl der Erforschung der Sepsis im Rahmen der in den klinischen Studien bearbeiteten Fragestellungen z.B. zur Suche nach neuen Biomarkern der Sepsis, als auch Forschungsprojekten die sich mit den grundlegenden pathophysiologischen und pathobiochemischen Zusammenhängen der Sepsis beschäftigen zugute.
Die IBBJ ist hierbei, zusammen mit den die jeweilige Studie durchführenden Wissenschaftlern und Studienleitern, für den gesamten Prozess, von der Planung und Organisation der Probensammlung, über deren Genehmigung bei den entsprechenden Ethikkommission, die Probennahme, den Probenversand, die Einlagerung der Proben in die zentrale Biobank und das zur Verfügung stellen von Proben für die Forschung verantwortlich. Damit ist gewährleistet das der Umgang mit den Proben unter höchsten Qualitätsstandards und unter strikter Einhaltung geltender ethischer, rechtlicher und datenschutzrelevanter Rahmenbedingungen erfolgt.
Zur Gewährleistung höchster Qualitätsstandards betreibt die IBBJ ein vollautomatisches -80°C Probenlager, dass die vollautomatische Lagerung von mehr als 1,5 Mio. Proben ermöglicht. Darüber werden Proben bei sehr tiefen Temperaturen (-150°C) in Kryotanks gelagert.