Jena (ukj/ac). Seit Ende Juli steigen die Corona-Fallzahlen in Deutschland wieder. Um auf eine mögliche zweite Corona-Welle vorbereitet zu sein, rufen die Experten des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) Menschen, die nach ihrer Corona-Erkrankung wieder gesund sind, zur Plasmaspende auf. Denn mit dem gespendeten Blutplasma können akut erkrankte COVID-19-Patienten therapiert werden.
„Nach einer Corona-Erkrankung finden sich häufig Antikörper im Blut der Genesenen. Mit einer Plasmaspende gewinnen wir diese heraus und bereiten sie entsprechend auf“, so Dr. Silke Rummler, Direktorin des Instituts für Transfusionsmedizin am UKJ. „Das sogenannte Rekonvaleszenten-Plasma können wir anschließend als individuellen Heilversuch bei Patienten mit einer schweren, lebensbedrohlichen COVID-19-Infektion einsetzen. Die Antikörper im gespendeten Blutplasma wirken wie bei einer Impfung als passive Immunisierung der Betroffenen.“ Das Prinzip der passiven Immunisierung mithilfe von Antikörpern ist dabei nicht neu: Es wurde bereits zur Bekämpfung anderer gefährlicher Viruserkrankungen eingesetzt – von Diphterie über Spanische Grippe bis hin zu Ebola.
Wichtige Kriterien für potenzielle Plasmaspender
Daher rufen die Jenaer Transfusionsmediziner Menschen, die nach ihrer Corona-Erkrankung wieder gesund sind, zur Plasmaspende auf. Melden können sich Spender, die positiv auf das Virus SARS CoV-2, dem Erreger der COVID-19-Erkrankung, getestet worden und nun mindestens vier Wochen genesen sind. Außerdem muss der Nachweis, dass keine Viren mehr im Körper vorhanden sind, mindestens zwei Wochen zurückliegen. Potenzielle Spendeninteressierte wenden sich für Terminabstimmungen oder weitere Informationen zum Ablauf an die Mitarbeiter des Instituts für Transfusionsmedizin unter 03641 9-325525.