CheqVAP
Titel: Verbundprojekt ICU bed-side device for real-time early detection of Ventilator Associated Pneumonia (VAP) (cheqVAP) -Teilvorhaben: Aufbau einer Patientenkohorte mit Exhalat-Probenbank
Gefördert durch BMBF im Rahmen des EU-Programes BiophotonicsPlus (FKZ 13N13401)
Förderzeitraum: 01.05.2015-31.12.2017
Projektleiter: Prof. Dr. Mathias Pletz
Beteiligte Partner außerhalb der Forschergruppe:
Sacher Lasertechnik GmbH, Marburg, Deutschland
optiQGain Ltd, Yavne, Israel
Optocap Ltd. Livingstonr, UK
Kurzbeschreibung:
Übergeordnetes Ziel des Konsortiums war die Entwicklung eines auf SRS (Stimulated Raman Scattering) basierenden, preiswerten (Anschaffungskosten 20.000 Euro, Materialkosten 20 Euro/Tag) bettseitigen Diagnostikgerät zur kontinuierlichen Überwachung des Exhalats beatmeter Patienten auf Intensivstation. Ziel dieser kontinuierlichen Überwachung ist die frühzeitige und sichere Diagnose einer Beatmungs-assoziierten Lungenentzündung (Ventilator-associated pneumonia, VAP). Dies ist eine häufige und typische Komplikation bei beatmeten Patienten, die die Prognose verschlechtert (attributive Letalität ca. 17 %) und die Liegezeit im Schnitt um 4-6 Tage und damit die Kosten erhöht.
Ein solches Diagnostikum ist derzeit kein Bestandteil der klinischen Routine. Forschungsansätze, die eine Exhalat-Analyse verfolgen, fokussieren derzeit vor allem auf eine laborgestützte Analyse mit ionisierenden Verfahren und lassen damit einen Technologie-Transfer zu einem bettseitigen Verfahren nur bedingt zu. Das Exhalat enthält verschiedene VOCs (volatile organische Verbindungen). Art und Zusammensetzung der VOCs ergeben eine Art „photonischen Fingerabdruck“, der in der Lage sein könnte, eine Pneumonie noch vor der Entwicklung klinischer Symptome anzuzeigen. Darüber hinaus könnte eine solche Analyse Hinweise auf die zugrundeliegenden Erreger und das Ansprechen auf Therapie geben.
Eine zwingende Voraussetzung für die Umsetzung eines solchen Ansatzes ist eine Signatur-Proben-Bank, die in diesem Teilvorhaben (TVH) erstellt werden sollte. Dazu sollten 40 Patienten mit VAP und 60 beatmeten Kontrollpatienten ohne VAP an drei Zeitpunkten (nach Intubation innerhalb von 48 h =Visite 1 (V1), während der Intubation = V2 und nach Extubation = V3 am UKJ eingeschlossen und das Exhalat mittels Raman-Spektrometrie analysiert und verglichen werden, um spezifische Pneumonie-Signaturen zu identifizieren. Die generierten Daten sollen auch die Basis für eine Fallzahlschätzung für eine größere Folgestudie liefern sowie eine Datenbank mit Referenz-Signaturen für die weitere Entwicklung des Diagnostikums generieren.
Nach Abschluss des Teilprojektes am 31.12.2017 konnten insgesamt von 80 Patienten verwertbare Proben gesammelt werden, davon waren 21 VAP-Proben und 105 Non-VAP Proben. Allerdings waren nicht von allen Patienten alle 3 Visiten verfügbar. Dies reflektiert die klinische Realität. Lag beispielsweise bereits bei Visite 1, also kurz nach Intubation, eine Pneumonie vor, war nur eine Visite 2 erforderlich. Andere Patienten wurden vor Ausheilung der Pneumonie verlegt, so dass keine Visite 3 erhoben werden konnte.
Die Raman-Messungen durch optiQGain wurden final nicht durchgeführt, da das geplante SRS-Spektrometer nicht fertig gestellt werden konnte.
Die Studie ist abgeschloßen.