Forschergruppe Nosocomial Tracking
Die Forschergruppe der 'Nosocomial Tracking' führt verschiedene Drittmittelprojekte zu Verbesserungen in der Krankenhaushygiene durch. Dabei werden u.A. neue Methoden entwickelt, um Patientenumgebung oder medizinische Werkzeuge effizienter zu dekontaminieren.
RobiClean
Reinigung von OP-Robotikinstrumenten zur Infektionsprävention
Vorhabenszeitraum: 01.07.2020-30.06.2023
Für die Aufarbeitung von Robotik-Instrumenten existieren z.Z. keine anerkannten Verfahren bzw. keine Standards zur Bewertung des Reinigungserfolgs. Aufgrund des ungeeigneten Designs dieser Instrumente (z.B. schwer zugängliche Bereiche, zahlreiche Gelenke, enge Lumen, unerreichbare Dichtungsflächen, usw.) können die existierenden, nur begrenzt wirksamen Reinigungsverfahren und -prozesse die Ausbreitung nosokomialer Infektionen nicht ausreichend verhindern. Ziel des Projekts soll sein, in den Reinigungsprozess solcher Instrumente eine parallellaufende (inline-) Kontaminationsprüfung zu integrieren, um den Reinigungsverlauf zu optimieren und zu verifizieren. Hierfür werden die notwendigen Prüfsysteme und Standards zur Überprüfung des Reinigungserfolgs erarbeitet.
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Förderkennziffer 13GW0433C.
3DecontaminAid
3D-gestützte automatisierteDekontamination komplexer Oberflächen
Vorhabenszeitraum: 01.12.2020-30.11.2023
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines autonomen Roboters, der mithilfe automatisierter Umgebungs- und Objekterkennung selektive und oberflächenspezifische Dekontaminationen von relevanten patientennahen Kontaktflächen mit hoher Berührungsfrequenz (Oberflächen wie Griffe, Schalter, patientennahe Medizinprodukte) mittels UV-Strahlung vornehmen soll.
Vorrangiges Ziel ist es, in Kooperation mit den Projektpartnern einen in einer realen Umgebung funktionstüchtigen Prototypen zu entwickeln, insbesondere eine alltagstaugliche technische Realisierung der 3D Raum- und Objekterkennung sowie eine hinreichende Desinfektionsleistung mittels UV-C zu erreichen.
Verbundpartner: Fraunhofer Institut für Optic und Feinmechanik IOF, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, MatraLabs GmbH, GITTA mbH, Leistungselektronik Jena GmbH
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Förderkennziffer 03COV09C.
ValEndUV
Validierte Aufbereitung thermolabiler Endoskope (Kategorie semi-kritisch A) mit UV-LEDs
Vorhabenszeitraum: 01.05.2020-30.06.2023
Mit dem Vorhaben soll eine technische Lösung zur UVC-LED-basierten Desinfektion von MP entwickelt werden, um deren Aufbereitung effizienter, kostengünstiger und insbesondere eindeutig validierbar zu gestalten. Hierzu werden exemplarisch Lösungen für die drei häufig ein-gesetzten MP, nämlich starre Oto-/Sinuskope, transösophageale Echokardiografiesonden [TEE-Sonden] und Video-Laryngoskope, entwickelt, im Folgenden Fokus-MPs genannt. Diese werden oral bzw. nasal eingeführt und sind hierdurch nach Anwendung mit u.U. pathogenen Keimen kontaminiert. Diese Keime müssen vor dem Einsatz am nachfolgenden Patienten nachweisbar eliminiert werden. Das Projekt ist auf die Desinfektion von Geräten fokussiert, die kein Innenlumen und keinen Spül- oder Instrumentierkanal haben, welche ebenfalls aufbereitet werden müssten. Das Vorhaben stellt eine Ausweitung der Aktivitäten des Konsortiums im Bereich der Desinfektion mittels UVC-LEDs mit Wellenlängen um 265 nm dar, bei denen die höchste mikrobiologische Desinfektionswirksamkeit erreicht wird. Es spiegelt insofern auch den technischen Fortschritt in anderen Arbeitsfeldern des Konsortiums wider. Bisher waren diese auf Wasser- und Luftdesinfektion begrenzt. Das Arbeitsfeld Medizin konzentrierte sich bisher vornehmlich auf Anwendungen in der Dermatologie, jedoch spielt in fast allen Klinikbereichen die Desinfektion eine zentrale Rolle. Diese Lücke soll das Vorhaben schließen. Durch Einbindung des Herstellers für Medizinprodukte, SAVUNA GmbH, soll eine fertigungsgerechte und zulassungsfähige Entwicklung gewährleistet und gleichzeitig die spätere Verwertung vor-bereitet werden. Die LEDs für das Vorhaben sollen möglichst konsortialintern bezogen wer-den.
Verbundpartner: Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST Ilmenau, CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik Erfurt, SAVUNA GmbH Augsburg
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Förderkennziffer 03ZZ0147C.