Institut für Virologie und Antivirale Therapie
Promotionsstipendien I/2017
Thema:
"Die Herpes-simplex-Virus-Infektion humaner, neuronaler Zellen: Funktion der S1P-vermittelten Signaltransduktion im viralen Replikationszyklus"
Zusammenfassung
Akute bzw. latente Infektionen mit humanen Herpes-simplex-Viren (HSV) Typ 1 bzw. Typ 2 (HSV-1/HSV-2), die bei Patienten unter Immunsuppression, im Verlauf septischer Ereignisse oder altersbedingt reaktiviert werden können, sind mit einer gesteigerten Mortalität und Morbidi- tät verbunden, wobei besonders der Herpes neonatorum bei Neugeborenen und die HSV- induzierte Enzephalitis bei Immunsupprimierten lebensbedrohliche Komplikationen darstellen. Zur Therapie sind effektive Virostatika verfügbar, deren Verwendung jedoch zunehmend durch die Entstehung resistenter Virusvarianten eingeschränkt ist. Daraus ergibt sich die medizinische Notwendigkeit, neue Therapiestrategien zu entwickeln, die z. B. auf der Modulation wirtseigener Prozesse beruhen, die unabdingbar für eine erfolgreiche Virusvermehrung sind. Vorarbeiten be- legen, dass die Sphingosin-1-Phosphat (S1P)-basierte Signaltransduktion eine wichtige Rolle im Verlauf der HSV-1 Replikation in Endothelzellen spielt. Im geplanten Forschungsvorhaben soll nunmehr die Rolle dieser Signalketten in HSV-infizierten, neuronalen Zellen als maßgebliche Zielzellen der viralen Replikation/Latenz hinsichtlich der Bedeutung der Sphingosinkinase (SK), der S1P-bedingten Rezeptoraktivierung und nachfolgender Signalketten (AMPK-, PI3K- bzw. Rac/Rho/ROCK-Aktivierung) zur neuronalen Virusausbreitung untersucht werden.