Institut für Humangenetik, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Promotionsstipendien I/2017
Thema:
"Molekularzytogenetische Charakterisierung zweier muriner Tumorzelllinien der Speicheldrüse"
Zusammenfassung:
Während große Teile der Grundlagenforschung und Etablierung neuer Behandlungsstrategien auf murinen Tumorzelllinien (mTZL) basieren sind letztere genetisch meist nur marginal untersucht. Daher sind die in den mTZL vorliegenden (sub-)chromosomalen Veränderungen wenig oder gar nicht erfasst. Im vorliegenden Projekt werden daher 2 kommerziell erhältliche mTZL erstmals grundlegend genetisch analysiert. Tumorassoziierte chromosomale Bruchpunkte, Ploidiegrad, sowie massive chromosomale Zugewinne und Verluste werden mittels eines hochauflösenden molekular-zytogenetischen Bänderungsverfahrens (mcb) [1] ermittelt, submikroskopische Umbauten durch array-comparative genomische Hybridisierung erfasst. Die prinzipielle Machbarkeit einer solchen Studie wurde bereits im Labor von PD Dr. Liehr in Pilotstudien gezeigt (z.B. [1-2]).
Insgesamt sind praktisch alle murinen Modellsysteme für menschliche Erkrankungen, inklusive mTZL, genetisch nicht so charakterisiert wie sie es vor ihrem Einsatz in weiterführenden Studien sein sollten. Das vorliegende Doktoranden-Projekt (Zahnmedizin) ist Teil eines größeren Projektes der Arbeitsgruppe von Dr. Liehr, das diese eminente Wissenslücke mit der Untersuchung von 50 mTZL schließen und eine verlässliche Grundlage zu schaffen, welche mTZL als Modellsystem für menschliche Tumore wirklich geeignet sind. Dafür werden die nachgewiesenen Aberrationen auch der zwei hier untersuchten Zelllinien auf das menschliche Genom übertragen, und mit den Veränderungen entsprechender humaner Tumore abgeglichen. Durch diese Arbeiten sind mTZL künftig in breitem Umfang und wirklich gezielt in der Krebsforschung einsetzbar.