Rotationsstelle 2017
Thema:
"Untersuchungen zum Kälte-Schock-Protein Ybx1 als möglichem therapeutischem Angriffspunkt von Leukämie-Stammzellen in vitro und in vivo"
Zusammenfassung:
Trotz aller therapeutischer Erfolge der letzten Jahren, erleiden mehr als die Hälfte aller an akuter myeloischer Leukämie (AML) erkrankten Patienten einen Rückfall, der von residuellen Leukämie- Stammzellen (LSCs) ausgelöst wird. Das therapeutische Konzept, dass speziell LSCs eine Abhängigkeit von bestimmten Genen oder Proteinen entwickeln, wurde kürzlich für myeloische Leukämien detailliert untersucht: Gesunde, adulte Stammzellen sind nur begrenzt (oder auch gar nicht) abhängig von bestimmten Signalwegen/Molekülen, während Stammzellen in ihrer frühen Entwicklung oder nach maligner Transformation (LSCs) eine sekundäre Abhängigkeit von diesen Signalwegen entwickeln. Dieses therapeutische Fenster kann es uns künftig ermöglichen, selektiv und zielgerichtet LSCs therapeutisch anzugehen. Basierend auf unseren Vordaten und der Literatur stellen wir die Hypothese auf, dass das Kälteschockprotein Ybx1 essentiell für die Selbsterhaltung von LSCs ist. Zur Überprüfung dieser These werden wir den Einfluss von Ybx1 mittels genetischer Inaktivierung (RNAi bzw. konditionaler Knockout im AML-Mausmodell bzw. nach Xeno-Transplantation primärer humaner AMLs in NSGS-Mäuse) untersuchen. Des Weiteren planen wir eine selektive genetische Inaktivierung jeder der drei Domänen von YBX1 mittels CRISPR-Cas9 in humanen AML-Zelllinien zur Identifikation und Charakterisierung der funktionell relevanten Domänen in Leukämie-Zellen.