Blöhbaum, Elke
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Sekt. Virologie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: „Regulation viraler Replikation durch Checkpoint-Kinasen."
Zusammenfassung:
Stressreaktionen, die zur genetischen Instabilität und Transformation der betroffenen Zellen füh-ren, werden u. a. durch Onkogene, Chemotherapeutika sowie virale Infektionen induziert. Um möglichen DNA-Schädigungen entgegenzuwirken, verfügen eukaryotische Zellen über umfang-reiche DNA-Reparaturmechanismen, die auch die Aktivierung von Checkpoint-Kinasen (CHKs) beinhalten. Verschiedene Stadien viraler Infektionen finden im Zellkern statt. So benötigen In-fluenza A Viren (IAV) für eine erfolgreiche Virusvermehrung den im Zellkern stattfindenden Zugriff auf die Cap-Strukturen der zellulären mRNAs sowie auf die zelluläre RNA Polymerase II. Akute Infektionen mit IAV stellen eine konstante Bedrohung für die menschliche Zivilisation dar, die laut WHO jährlich zu einer IAV-assoziierten Mortalität von ca. 0,5 Millionen Fällen führt. Zur Prävention sind Impfstoffe und zur Therapie effektive Virostatika verfügbar, deren Verwendung jedoch zu-nehmend durch die Entstehung resistenter Virusvarianten eingeschränkt ist. Daraus ergibt sich die medizinische Notwendigkeit, neue Therapiestrategien zu entwickeln, die z. B. auf der Modu-lation wirtseigener Prozesse beruhen. Vorarbeiten belegen, dass die Aktivität von CHKs Virusin-fektionen beeinflussen können. Im Forschungsvorhaben soll deshalb die Rolle zellulärer CHKs während der Replikation von IAV in epithelialen Zellen untersucht werden.
Broesske, Julius Arthur
Klinik für Neurolgie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Einfluss von NKCC1 und motorischer Aktivität auf die hippokampalen Stammzellen"
Zusammenfassung:
Das erwachsene Gehirn besitzt die Fähigkeit zeitlebens neue Nervenzellen im Gyrus dentatus, einem Teil der Hippokampusformation zu generieren. Ursprung der adulten Neurogenese sind endogene Stammzellen, die über komplexe neuronale Entwicklungsstufen reife Neurone ausbilden. Diese neu integrierten Neurone sind funktionell an Lern- und Gedächtnisprozesse beteiligt. Während der Alterung nehmen der Stammzellpool und die adulte Neurogenese stark ab, die mit einem Verlust an kognitiver Funktionalität begleitet werden. Die Arbeitsgruppe konnte bisher zeigen, dass die ruhenden endogenen Stammzellen durch die Depletion des Chlorid Ko-Transporters NKCC1 (Na+K+2Cl- Transporter) spezifisch in den nestin+ Stammzellen eine signifikante Steigerung des Stammzellpools induziert. Im Fokus der geplanten Untersuchungen stehen die altersabhängigen Veränderungen der Stammzellen und ihr Teilungsverhalten. Das Projektvorhaben soll auf den bisherigen Untersuchungen aufbauen und die Stammzellaktivierung mittels Laufradtraining, in Abhängigkeit des Chlorid Co-Transporters NKCC1, modulieren. Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, neue Mechanismen zu verifizieren, die den Stammzellpool restituieren bzw. erhalten.
Burkhardt, Magdalene
Klinik für Neurologie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Stammzellalterung im Gyrus dentatus der Hippokampusformation während der Alzheimer Erkrankung"
Zusammenfassung:
Die Alzheimer-Krankheit (AD) ist eine der wichtigsten neurodegenerativen Erkrankungen des 21. Jahrhunderts, bei der die kognitiven Funktionen abnehmen. Bis heute sind die therapeutischen Interventionsmöglichkeiten minimal und das Fortschreiten der bereits diagnostizierten Demenz kaum aufzuhalten. Während der AD bilden sich neurotoxische Tau- Fibrillen und Amyloid-Plaques aus, die folglich zum Verlust von Synapsen, Nervenzellen und Netzwerkaktivitäten führen. Im Hippokampus, werden zeitlebens neue Nervenzellen aus endogenen Stammzellen generiert. Diese adulte Neurogenese spielt bei Lern- und Gedächtnisvorgängen eine essentielle Rolle. Während der AD nimmt die Bildung neuer Nervenzellen bereits frühzeitig ab. Im Fokus des vorliegenden Forschungsprojekts stehen die endogenen Stammzellen des Gyrus dentatus und deren Schicksal während der Progression der AD. Die Hypothese des geplanten Projektes besagt, dass eine frühzeitig gesteigerte Stammzellproliferation die Stammzellen in einen senszenten Zustand überführt und die proliferative Kapazität reduziert. Mit Hilfe der APPswe/PS1ΔE9/Nestin-GFP und den Nestin- GFP Kontrollmäusen sollen die Stammzellen sowie die Stammzellproliferation während der Progression der AD an verschiedenen Zeitpunkten verifiziert werden.
Büttner, Jacqueline
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Assoziationseigenschaften von Sphingosin-1-Phosphat (S1P) und Serumalbumin (SA) in Sepsispatienten"
Zusammenfassung:
Das Grundverständnis der Pathophysiologie der Sepsis bildet das Fundament für eine zielgerichtete Therapie dieser schweren Erkrankung. Diese Arbeit soll einen Teil dazu beitragen, indem der Frage nachgegangen werden soll, warum in Sepsispatienten die Konzentration von S1P vermindert ist. High-Density-Lipoprotein (HDL) und Serumalbumin (SA) sind die wichtigsten Transportmoleküle für S1P im Plasma. In Sepsispatienten korreliert die Menge von HDL und an HDL gebundenen S1P (HDL-S1P), aber die Menge von an Serum gebundenen S1P (SA-S1P) nimmt trotz gleichbleibender Konzentration von SA mit der Schwere der Sepsis weiter ab. Eine Erklärungsmöglichkeit für dieses Phänomen ist eine nachlassende Bindungseigenschaft des SA für S1P, die mit posttranslationalen Modifikationen des SA mit zunehmender Schwere der Sepsis zusammenhängen können. Daher soll in diesem Projekt die Wechselbeziehung von SA und S1P analysiert werden und eventuelle Funktionsverluste und Modifikationen an SA nachgewiesen werden.
Gemeinhardt, Cynthia
Institut für Biochemie II
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Zytometrische Detektion des GPA33-Antigens in Blut-Monozyten, ein neuer Test zur Spezifizierung der Frühdetektion des kolorektalen Karzinoms"
Zusammenfassung:
EDIM (,,Epitope Detection in Monocytes") ist ein zytometrisches Testverfahren, welches die Funktion des angeborenen Immunsystems nutzt, unerwünschte Zellen oder Zellfragmente im ganzen Körper mithilfe von Monozyten zu phagozytieren. Für die Krebs-Früherkennung nutzt EDIM das Erscheinen der beiden Biomarker Apo10 und TKTL 1 in bestimmten peripheren Monozyten. Diese Antigene werden von allen malignen Tumoren exprimiert. Obwohl ihr Nachweis via EDIM spezifisch und sensitiv Malignitäten anzeigt, erlaubt der Test keine Aussage über die Lokalisierung von Tumoren. Dieses Projekt soll dazu beitragen, die diesbezügliche Aussagekraft eines positiven Ergebnisses in der EDIM-Diagnostik am Beispiel des kolorektalen Karzinoms (CRC) zu verbessern. Hierzu sollen Antikörper gegen GPA33, ein in 95% aller CRCs exprimiertes Protein, gewonnen und fluoreszenzmarkiert werden. Sie sollen dann gemeinsam mit Antikörpern gegen Apo10 und TKTL 1 eingesetzt werden, um durch Detektion dreifach positiver Blut-Monozyten einen neuen Weg zur Früherkennung klinisch noch nicht manifester kolorektaler Tumore aufzuzeigen.
Haupt, Anne
Klinik für Innere Medizin IV
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Modulation der gastrointestinalen Mikrobiota durch probiotische Laktobazillen - Einfluss auf zirkulierende proinflammatorische IL-17 positive Zellen bei Patienten mit Morbus Crohn"
Zusammenfassung:
Die Häufigkeit des Morbus Crohn (MC) nimmt immer mehr zu. Diese chronische Entzündung kann zu Gewebeschäden mit Funktionsverlusten im gesamten Magen-Darm-Trakt führen. In der Pathogenese wird ein Ungleichgewicht pro- und kontrainflammatorischer Zellen vermutet. Die gastrointestinale Mikrobiota hat einen starken Einfluss auf dieses immunologische Gleichgewicht. Es konnte gezeigt werden, dass probiotische Laktobazillen IL 17-positive TZellen in Tiermodellen der chronischen Entzündung reduzieren. Dieses Projekt soll den Einfluss von probiotischen Laktobazillen, die als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, auf die Häufigkeit zirkulierender lnterleukin-17 (IL-17) positiver Zellen bei Patienten mit MC in Remission untersuchen. Hierzu werden den Patienten vor und nach der 3-wöchigen Probiotikaeinnahme (täglich zwei Beutel OMNi-BiOTiC® 10) Blut abgenommen und der Anteil IL-17-positiver Zellen mittels FACS (fluorescence-activated cell sorting) untersucht. Durch ein besseres Verständnis von pro- und kontrainflammatorischen Zellen und deren Modulation durch die Mikrobiota kann das Potential einer Probiotika-vermittelten Entzündungshemmung optimiert und möglicherweise die Therapie der Erkrankung verbessert werden.
Haupt, Vivien
Klinik für Neurochirurgie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Einfluss hormoneller Veränderungen auf die Tumorgenese, -progress und -biologie von humanen Hirntumoren"
Zusammenfassung:
Meningeome und Gliome sind Hirntumore, bei denen der Einfluss von Hormonschwankungen auf deren Tumorgenese und -progress wenig erforscht ist. Eine bedeutendere Rolle spielt hierbei die endogene Hormonveränderung z.B. während der lutealen Phase der Frau oder während der Schwangerschaft, welche eine reversible Verschlimmerung der Symptome verursachen können.
An dieser Stelle spielen Progesteron-und östrogenrezeptoren eine wichtige zu untersuchende Rolle. Der hormonelle Einfluss bei Männern, welche oftmals fulminante Verläufe zeigen, wurde bisher kaum untersucht. Auch im Hinblick auf Tumorstammzellen und deren Bedeutung in der Tumorgenese und -progress scheinen Hormone bzw. die Expression von Hormonrezeptoren eine besondere Bedeutung zu haben.
Mit dieser Arbeit soll ein besseres Verständnis der hormonellen Einflüsse auf die Tumorgenese, -progress und -biologie von humanen Hirntumoren erlangt werden. Zu diesem Zweck sollen primäre Zellkulturen aus humanen Gliom-und Meningeomresektaten von ursprünglich weiblichen und männlichen Patienten hergestellt und analysiert werden. Dabei werden besonders Expressionen von Progesteron-, Androgen-und Estradialrezeptoren sowie Ausbildung von stammzellähnlichen Eigenschaften unter verschiedenen Hormonexpositionen im Fokus stehen.
Jost, Joana
Institut für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "lnfluence of a short bio-feedback intervention on physiological stress-resonance in healthy couples"
Zusammenfasung:
Humans display the tendency to physiologically resonate with others' stress responses - resulting in synchronous hypothalamic-pituitary-adrenal axis and sympathetic nervous system activation. This phenomenon has been termed stress resonance. Since excessive activation of neurobiological stress systems can predispose an individual to adverse health outcomes, it is important to find tools to decouple · affected individuals from others' stress experiences. In this interventional study we will investigate to which extent the use of a breathing technique learned via biofeedback training can reduce an observer's physiological stress resonance while watching his or her partner, the "target", undergo a standardized stress paradigm. We will examine 80 couple dyads which are randomly distributed to one control and one biofeedback breathing group. Before, during and after the stress test, a range of psychological-emotional and biological stress markers will be assessed simultaneously in observers and targets. We expect the observers of the biofeedback group to have a more upregulated parasympathetic tone and therefore reduced acute physiological stress resonance compared to the observers of the control group.
Lipfert, Lisa-Marie
Klinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Untersuchung der Kopienzahl und des Methylierungsstatus von ITIH5 in zervikalen intraepithelialen Neoplasien an Abstrichmaterial"
Zusammenfassung:
Im multifaktoriellen Prozess der Zervixkarzinogenese sind neben einer Infektion mit humanen Papillomviren der Hochrisikogruppe (HR-HPV) genetische / epigenetische Veränderungen der Wirtszelle essentiell. Vorangegangene Studien der Arbeitsgruppe implizieren, dass der Verlust des Gens ITIH5 im Verlauf der Zervixkarzinogenese ein tumortreibendes Ereignis darstellen könnte. Ursächlich für die verringerte Expression von ITIH5 scheinen sowohl Kopienzahlverluste als auch DNA-Promotormethylierung zu sein, wie an zervikalen Zelllinien und ausgewählten klinischen Proben (Gefrierschnitten) gezeigt werden konnte. Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung epi(genetischer) ITIH5-spezifischer Aberrationen an Abstrichmaterial zervikaler intraepithelialer Neoplasien (CIN). Da das Progressionsverhalten von Präkanzerosen zurzeit nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann, könnte der Vergleich der Ergebnisse in CIN unterschiedlichen Schweregrades Hinweise auf Läsionen mit einem erhöhten Progressionspotential geben und die Voraussetzung für eine prospektive Verlaufsstudie darstellen.
Mein, Nils Malte
Klinik für Neurologie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Einfluss der pharmakologischen Mikrogliareduktion auf die neurokognitiven Defizite in der akuten Phase der Sepsis-assoziierten Enzephalopathie"
Zusammenfassung:
Die Sepsis-assoziierte Enzephalopathie (SAE) ist eine der häufigsten Organdysfunktion im Verlauf der akuten Phase der Sepsis, die außerdem auch noch mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht. Die SAE kann sich durch ein Delir und/oder qualitative und quantitative Bewusstseinsstörungen manifestieren. Neben der akuten Phase der Sepsis zeigen eine Vielzahl von Sepsis-überlebenden alltagsrelevante neurokognitive Defizite im späteren Verlauf. In Vorversuchen konnten wir diese neurokognitiven Defizite im Mausmodell bestätigen. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass es durch die Depletion der Mikroglia nach durchgemachter Sepsis zu einer Verbesserung der neurokognitiven Defizite als Langzeitfolge der Sepsis kommt. In diesem Projekt soll nun der Einfluss der pharmakologischen Mikroglia-Reduktion in der akuten Phase der Sepsis untersucht werden. Folgende 3 Hypothesen sollen untersucht werden: 1) Die Verwendung von PLX5622 (300 mg/kg) vor Sepsis-Induktion führt zu einer signifikanten Reduktion der Mikroglia in der akuten Phase der SAE. 2) Eine pharmakologische Reduktion der Mikroglia durch PLX5622 (300 mg/kg) vor Sepsis-Induktion führt zu einer Verbesserung der neurokognitiven Leistungsfähigkeit als Langzeitfolge der SAE. 3) Eine pharmakologische Reduktion der Mikroglia durch PLX5622 (300 mg/kg) führt zu einem verringerten neuronalen Schaden.
Münch, Maximilian Günther
Institut für Biochemie II
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Cytometrische Detektion von spezifischen Antigenen des Prostatakarzinoms in aktivierten Monocyten als Ausgangspunkt für einen potentiellen neuen Bluttest mit überlegener Spezifität"
Zusammenfassung:
Die beiden Tumorantigene Apo1 O und TKTL 1 werden sehr spezifisch von allen untersuchten malignen Zellen exprimiert und können mithilfe des „Epitope Detection in Monocytes" (EDIM)Verfahrens cytometrisch als intrazelluläre Biomarker in Makrophagen des peripheren Blutes nachgewiesen werden. Dieses Verfahren erlaubt eine sensitive und spezifische Früherkennung von Malignitäten. Eine erhebliche Einschränkung für den breiten Einsatz des Tests ist, dass bei positivem Befund keine Aussage über das Ursprungsgewebe des Karzinoms möglich ist. Dieses Projekt soll dazu beitragen, die Aussagefähigkeit der EDIM-gestützten Diagnostik von Krebserkrankungen am Beispiel des Prostata-Karzinoms (PCa) um Informationen zur Art des detektierten Malignoms zu erweitern. Antikörper gegen zwei PCa-Biomarker mit gewisser Spezifität für Prostatagewebe sollen fluoreszenzmarkiert werden, um eine gleichzeitige Erfassung von globalen (Apo10 und TKTL 1) und prostataspezifischen Antigenen durch das EDIM-Verfahren zu verfolgen. Die Leistungsfähigkeit des Ansatzes wird an klinischen Proben durch Vergleich mit Ergebnissen des weithin etablierten PSA-Bluttests umfassend evaluiert.
Nagel, Saskia Nadine
Klinik für Innere Medizin II
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Klinische und funktionelle Bedeutung von ASXL 1-Mutationen bei CML-Patienten"
Zusammenfassung:
Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist molekularbiologisch durch das PhiladelphiaChromosom mit dem BCR-ABL-Fusionsgen gekennzeichnet. Schon früh gab es Hinweise dafür, dass BCR-ABL möglicherweise nicht als alleinige Aberration für die Pathogenese der CML verantwortlich gemacht werden kann und ein klonales Vorstadium, im Rahmen einer Mehrschritt-Pathogenese, der Erkrankung vorausgehen könnte. In Vorarbeiten der Arbeitsgruppe von Prof. Ernst konnten ASXL 1-Mutationen häufig zusätzlich zum BCR-ABLFusionsgen nachgewiesen werden, welche auch zeitlich vor der BCR-ABL-Translokation entstehen können. ASXL 1-Veränderungen könnten demnach ein wichtiger Kofaktor für die Pathogenese und den Therapieverlauf von CML-Patienten darstellen. Im Rahmen des hier vorgestellten Projektantrags soll die klinische und funktionelle Bedeutung von ASXL 1- Mutationen in CML-Patienten fokussiert untersucht werden. Es sollen funktionelle Auswirkungen von ASXL 1-Mutationen in CML-Patienten auf mRNA- und Proteinebene analysiert werden. Der Fokus liegt dabei auf den ASXL 1-assoziierten Histonmodifikationen und damit verbundenen Veränderungen der HOXA-Expression. Ein besseres Verständnis der Auswirkungen epigenetischer Regulatoren könnte zu neuen Behandlungsstrategien führen.
Reiter, Moritz
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Untersuchung des Einflusses der Substratverfügbarkeit auf den kardialen Redoxstatus und die kontraktile Funktion im isolierten, perfundierten Herz der Ratte"
Zusammenfassung:
Herzerkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Bei Herzinsuffizienz, ischämischen Herzerkrankungen und der diabetischen Kardiomyopathie tragen Veränderungen des mitochondrialen Energiestoffwechsels maßgeblich zur kontraktilen Dysfunktion bei. Dabei verschiebt sich sowohl die relative Nutzung von Substraten als auch der oxidative Stoffwechsel der Mitochondrien selbst. Kürzlich wurde gezeigt, dass die Oxidation von Ketonkörpern in verschiedenen Formen der Herzinsuffizienz zunimmt. Interessanterweise hat die Ketonkörperoxidation einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf, obwohl weder die mitochondriale Atmung noch die ATP Produktion noch die kardiale Kontraktilität davon profitiert. In diesem Projekt soll der reziproke Zusammenhang zwischen Atmungskettenfunktion und Substratverfügbarkeit näher untersucht werden, und wie diese Interaktion die kardiale Kontraktilität beeinflusst.
Ritter, Philipp
Klinik für Innere Medizin I
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Reaktive Sauerstoffspezies als Botenstoffe einer Fruktose-induzierten Storung der Angiogenese in der fruhen Embryonalentwicklung - Untersuchungen in vitro"
Zusammenfassung:
Im Rahmen dieses Projektes sollen die Ursachen der Fruktose-Induktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), deren Einfluss auf die Vaskulogenese bzw. Angiogenese sowie die zugrunde liegenden Signalwege und mögliche inflammatorische Prozesse untersucht werden. Hierzu werden aus embryonalen murinen Stammzellen abgeleitete embryoid bodies (EBs) verwendet, welche ein etabliertes Modell für frühe embryonale Entwicklungsprozesse aus Stammzellen darstellen. Durch eine Erforschung der betroffenen Signalkaskade bei einer Fruktose bedingten Störung der Angiogenese konnen Grundlagen fur spätere Therapiekonzepte, aber auch Risikobewertungen in Bezug auf die Ernährung in der Frühschwangerschaft getroffen werden.
Schmidt, Caroline
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Antineoplastische Wirkung von Inhibitoren der Poly(ADP-ribose)-Polymerase-1 in Kombination mit Inhibitoren der Zellzykluskinasen CDK4 und CDK6 in Ewing-Sarkomzellen"
Zusammenfassung:
Das Ewing-Sarkom (ES) ist ein maligner Knochentumor im Kindes- und Jugendalter. Patienten mit Metastasen oder Rezidiven haben mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von unter 30 % eine immer noch schlechte Prognose. Ein Therapiefortschritt beim ES blieb zudem die letzten zwei Jahrzehnte aus, sodass die Notwendigkeit besteht, neue Behandlungsstrategien zu etablieren. Aussichtsreich erscheint dabei die Kombination von Poly(ADP-ribose)-Polymerase-1 (PARP1)-Inhibitoren (PARPi) mit Cyclin-abhängige-Kinase 4/6-Inhibitoren (CDK4/6i). PARP1 spielt eine zentrale Rolle bei der Reparatur von DNA-Einzelstrangbrüchen. Folglich führt dessen Inhibierung zur Akkumulation von DNA-Schäden und so zum Zelltod. CDK4/6i blockieren die Hemmung des Tumorsuppressorproteins Retinoblastom-Protein (Rb) und bewirken eine Suppression bestimmter DNA-Reparaturmechanismen. Erste Studien liefern bereits Hinweise auf synergistische Effekte der beiden Wirkstoffklassen beim Ovarial- und Mammakarzinom. In meiner Dissertation soll untersucht werden, ob die Kombination aus PARPi und CDK4/6i ein Ansatz zur Therapie des ES sein könnte. Durch die Verwendung von ES-Zelllinien mit unterschiedlichem p53-Status soll geklärt werden, ob die Kombinationswirkung von funktionellem p53 abhängt.
Schötz, Ellen
Klinik für Hals,-Nasen- und Ohrenheilkunde
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Quantifizierung von Willkür- und elektrisch-evozierten Bewegungen der Gesichtsmuskulatur mithilfe von 3D-Videoaufnahmen"
Zusammenfassung:
Eine Fazialisparese bedeutet als häufigste Funktionsstörung eines Hirnnervs für betroffene Patienten nicht nur erhebliche Funktionseinschränkungen z.B. beim Augenschluss, Essen, Trinken und Lächeln, sondern auch eine erhebliche psychosoziale Beeinträchtigung durch Einschränkungen der verbalen und nonverbalen Kommunikation und der Emotionserkennung. Über etablierte Untersuchungsabläufe in der Computer-, Magnetresonanztomographie und in der Sonographie sind sowohl statische als auch dynamische Aufnahmen und 3DRekonstruktionen bei Patienten mit Fazialisparese validiert und für Forschungsfragen nutzbar gemacht worden, um sensitiv Größen-, Querschnitts- und Bewegungsveränderungen der Gesichtsmuskulatur zu detektieren. In meiner Promotionsarbeit soll der Schritt von diesen technik- und zeitaufwendigen Quantifizierungen zu optischen Ansätzen vollzogen werden. Willkürliche und transkutan elektrisch-evozierte Muskelbewegungen sollen mittels 3D-Videoaufnahmen aufgezeichnet, quantifiziert und verglichen werden. Sobald Referenzwerte von Gesunden vorliegen, werden parallel Untersuchungen an Patienten mit Fazialisparese erfolgen, um deren eingeschränkte Bewegungen in Relation zu den Bewegungsausmaßen von Gesunden setzen zu können.
Schweitzer, Hannah Pauline
Klinik für Nuklearmedizin
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "ln-Ovo-Bildgebung: Biodistribution etablierter radioaktiver Tracer"
Zusammenfassung:
Zur Entwicklung präklinischer Bildgebung werden aktuell bevorzugt Kleinsäuger als Versuchstiere eingesetzt.
Da die Forschung an embryonierten Eiern in Deutschland nicht als Tierversuch angesehen wird, bietet sich die Evaluation von Radiopharmaka an den Eiern großer Laufvögel (z.B. Straußeneier) als Alternative an. Entsprechende Vorarbeiten zur Machbarkeit sind erfolgt.
Es sind verschiedene Versuchsreihen geplant, um die nuklearmedizinische in-ovo Bildgebung zu optimieren und somit als reproduzierbare Methodik zu etablieren. Das zu bearbeitende Teilprojekt soll der systematischen Beschreibung der in-ovo-Verteilung etablierter Positronenemitter (Radiopharmaka; Ga-68-PSMA-11 und F-18- Fluordesoxyglukose (FOG)) dienen. Dazu sollen verschiedene Aufnahmen in einem Positronenemissionstomographen/Computertomographen (PET/CT) in statischer und dynamischer Akquisitionsweise angefertigt werden. Die Anreicherungsmuster einzelner Organe in der PET/CT sollen mit post-mortem Aktivitätsbestimmungen nach Sektion und Organentnahme verglichen werden. übergeordnetes Ziel der in-ovo-Forschung ist die Etablierung eines neuartigen Versuchsmodells. Diese Methodik soll die Grundlage für die in-vivo Verteilung darstellen, um perspektivisch die Translation neu entwickelter Radiopharmaka - hin zur Anwendung am Menschen - zu ermöglichen. Ziel ist die Etablierung der Forschung an embryonierten Eiern anstelle von Tierversuchen.
Vermes, Monika
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Impact of lipid-mediated dietary factors on osteoblasts and osteocytes during S. aureus infection."
Zusammenfassung:
Staphylococcus (S.) aureus is an opportunistic gram positive pathogen and a frequent cause of human infections such as endocarditis, skin and soft tissue infections, bacteremia or osteomyelitis. Infections can develop from acute to chronic persisting stage and become very difficult to treat and surgical interventions being necessary to eradicate the bacteria. Lipid-metabolic environmental factors may impact the infection process. Fatty acids are important lipid-metabolic fuels that influence bone metabolism and might modulate the host immune response in bacterial-induced bone infections. Palmitic (PA) and oleic acid (OA), the most abundant saturated and monounsaturated fatty acids (FA) in the Western diet and in serum, display distinguish immune modulatory proprieties depending on their saturation and can be dietary target for modulating host immune response. The effect of PA and OA (alone or in combination) will be investigated on the host-S. aureus interaction. Cell culture models and microbiological tools will be performed to investigate the influence of both FAs on bacterial clearance and persistence. Eradication of bacteria as well as manipulation of the host inflammatory response will contribute to a better therapeutic outcome for patients who suffer from bone infections.
Vogel, Manuel
Klinik für Neurochirurgie
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Die Rolle des S100A4-Proteins bei der Entstehung intrakranieller Karzinommetastasen"
Zusammenfassung:
Hirnmetastasen gehören zu den häufigsten Neoplasien des Zentralen Nervensystems (ZNS) und sind oftmals mit vielen klinischen Problemen für den Patienten, einer erhöhten Sterblichkeit sowie einer sich verschlechternden Lebensqualität verbunden. Trotz vielfältiger Forschung sind die Bedingungen und Prozesse, welche zur Ausbildung von intrakraniellen Metastasen führen noch immer nicht ganz klar.
Ziel dieser Studie ist es, zu klären inwieweit Tumorstammzellen verschiedener Entitäten intrakranieller Metastasen die Fähigkeit haben wiederum intrakranielle Metastasen ausbilden und welche biologischen Charakteristika diese innehaben müssen, um dies zu erfüllen. Hauptfokus in dieser Studie soll dabei die Expression des S100A4-Proteins (Metastasin), welches eine zentrale Rolle bei der Ausbildung von Fernmetastasen einzunehmen scheint, sein.
Dazu sollen Tumorstammzellen aus Resektaten der häufigsten intrakraniellen Metastasen (Bronchial-, Nierenzell-, Kolonkarzinommetastasen) isoliert, in-vitro charakterisiert und schließlich in einem In-vivo-Experiment auf Funktionalität überprüft werden. Dieses Protein bildet ein zukünftiges potentielles Target zur Behandlung/Inhibition von intrakraniellen Metastasen.
Wieczorek, Robert
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Promotionsstipendien II/2020
Thema: "Rolle des Ras/Map-Kinase Signalweges für die sepsisassoziierte Immuntoleranz"
Zusammenfassung:
Immuntoleranz bezeichnet die unzureichende Antwort von Zellen des angeborenen Immunsystems auf pathogene Erreger und molekulare Bestandteile, wie z.B. LPS. Bekannt ist, dass Immunzellen im Verlauf einer Sepsis Toleranzen entwickeln. Unklar bleibt dabei, wie es dazu kommt und welche genaue Rolle dies im Verlauf der Sepsis hat. Der Ras/MAP-Kinase-Signalweg ist ein sehr gut erforschter und charakterisierter Signaltransduktionsweg des menschlichen Organismus. Er reguliert essentielle Funktions-, Differenzierungs- und Proliferationsprozesse, auch in Immunzellen. Seine Rolle in der Immuntoleranz im Verlauf einer Sepsis ist bisher jedoch gänzlich unerforscht. In meinem geplanten Projekt soll eine mögliche Funktion von Ras in der Auslösung der Immuntoleranz in Monozyten und Makrophagen mit Hilfe eines genetisch-kodierten induzierbaren Ras-Inhibitors untersucht werden. Stabil transfizierte Zelllinien werden mittels FACS-Sorting und unter antibiotischen Selektionsdruck etabliert, sodass die Zellen den Ras-Inhibitor stabil in ihr Genom integrieren. Mit Hilfe dieser genetischen induzierbaren Systeme besteht die Möglichkeit, im weiteren Verlauf die Rolle der Ras-abhängigen Signaltransduktion bei der Auslösung und Aufrechterhaltung der Immuntoleranz zu klären.