Albrecht, Caroline
Klinik für Urologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema: "Etablierung von methylierungsspezifischen PCR-Assays für eine nicht-invasive Urindiagnostik und deren Evaluierung in der Nachsorge des nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms"
Zusammenfassung:
Das Harnblasenkarzinom ist der häufigste Tumor des Harntraktes. Es manifestiert sich vorwiegend als nicht-muskelinvasives Harnblasenkarzinom (NMBIC), welches häufig zu Rezidiven neigt und zum Teil ein hohes Risiko zur Progression in die muskelinvasive Form (MIBC) aufweist. Die Diagnostik und Nachsorge des NMBIC basieren auf der Zystoskopie, einem semi-invasiven und für den Patienten unangenehmen Verfahren. Zudem liefert die Zystoskopie häufig unklare Befunde, wodurch ein invasiver OP-Eingriff zur Diagnosesicherung notwendig wird. Molekulare Marker zur Detektion von Rezidiven und zur Risikoabschätzung für die Progression eines NMBIC wären hier von großer Bedeutung und wurden bereits in der Literatur beschrieben und entwickelt, finden bisher aufgrund mangelnder Sensitivität oder Spezifität keine klinische Anwendung. Im Forschungslabor der Klinik für Urologie wurden spezifische Marker im Urinsediment von Harnblasenkarzinompatienten durch genomweite Methylierungsanalysen identifiziert. Im Rahmen meiner Promotionsarbeit sollen diese Marker im Urinsediment für die Erstdiagnose und in der Nachsorge untersucht und validiert werden. Ziel des Projektes ist, ein Marker-Set zur nicht-invasiven Diagnostik des NMIBC zu identifizieren.
Blekic, Nikolai
Klinik für Psychiatrie
Promotionsstipendien I/2021
Thema: "Einfluss von Ketamin auf Ruhezustandsmessungen im Gehirn und deren Assoziation zur peripheren BDNF-Konzentration bei therapierefraktärer Depression mittels funktioneller Magnetresonanztomographie."
Zusammenfassung:
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen und stellen eine große sozioökonomische Belastung dar. Trotz eines breiten Spektrums pharmakologischer Therapien sprechen viele Patienten nur unzureichend auf diese an. Ketamin ist im Bereich der Anästhesie und Notfallmedizin ein bewährt eingesetztes Medikament, dessen antidepressive Effekte in den letzten Jahren vermehrt untersucht wurden. Der positive Einfluss von Ketamin auf das „Default Mode Network" (DMN, ein Netzwerk aus Hirnregionen, die sich bei depressiven Patienten im Ruhezustand überaktiv zeigen) konnte bereits in gesunden Probanden gezeigt werden. In dieser Studie soll der Einfluss von Ketamin auf die Ruhekonnektivität des DMN und deren Assoziation zur Konzentration des Brain-derived neurotrophic factor (BDNF) untersucht werden. Hierzu wird bei Patienten die zu erwartende Verminderung der Ruhekonnektivität DMN-assoziierter Hirnregionen nach einer subanästhetischen Dosis von racemischem Ketamin mittels Ruhezustand-fMRT-Bildgebung analysiert. Weiterhin werden diese neuronalen Veränderungen mit dem peripher venös messbaren Wachstumsfaktor BDNF korreliert, welcher als Induktor neuronaler Plastizität gilt. Damit soll BDNF als potenzieller Biomarker für ein therapeutisches Ansprechen im Rahmen der Ketamin-Therapie evaluiert werden.
Dieler, Patrik Aiman
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Seitenunterschiede bei Patienten mit peripherer Fazialisparese: Vergleich von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen des Gesichtes bei repetitiven Bewegungen"
Zusammenfassung:
Der Technologische Fortschritt der in Smartphones verbauten Kameras ermöglicht es uns, mit geringem Aufwand bei hoher Qualität Aufnahmen vom Gesicht unserer Patienten in exzellenter räumlicher und zeitlicher Auflösung aufzuzeichnen. Damit ist die Schwelle, regelmäßig und z.B. auch zu Hause optisch Veränderungen zu dokumentieren, enorm gesunken. Damit eröffnete sich die Frage, ob diese technologische Innovation nicht für die klinische Diagnostik verwenden werden kann, um unsere Patienten langfristig auch telemedizinisch nachverfolgen zu können. Mit kommerziellen Smartphones werden im Fazialis-Nerv-Zentrum Jena Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von Patienten mit einer Defektheilung nach peripherer Fazialisparese aufgenommen. Einzelne Bewegungen wie lockerer und fester Augenschluss, Lächeln oder Stirn runzeln werde über 30 – 50 Mal wiederholt und diese Bewegungen anschließend analysiert und quantifiziert. Dabei soll die Reliabilität der Messungen, die inter- und intraindividuelle Variabilität der mimischen Bewegungen untersucht werden und auf Effekte wie Ermüdung und krankheitsspezifische Unterschiede hin untersucht werden.
Ehrenpfordt, Juliet
ZIK Septomics
Promotionsstipendien I/2021
Thema: "Funktionelle Analyse der CEACAM6-C. albicans Interaktion auf die Immunantwort von U937-Makrophagen"
Zusammenfassung:
CEACAM6 (carcinoembryonic antigen-related cell adhesion molecule 6) ist ein GPI verankerter immunregulatorischer Rezeptor der CEACAM-Familie, der unter anderem auf Makrophagen exprimiert wird. Unsere bisherigen Arbeiten zeigen, dass CEACAM6 den humanpathogenen Pilz Candida albicans erkennt und die Immunreaktion von intestinalen Epithelzellen und Granulozyten auf diesen Erreger beeinflusst. In dieser Arbeit soll die Funktion und das Signaling von CEACAM6 auf U937-Makrophagen und monocyte-derived macrophages untersucht werden.
Eichelberger, Emily
Institut für Immunologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Interaktion von Fibroblastenartigen Synovialzellen und Mastzellen im Hintergrund der G6PIinduzierten Arthritis"
Zusammenfassung:
Als Teil des angeborenen Immunsystems können Mastzellen nach Aktivierung eine Vielzahl von Zytokinen ausschütten (z.B. IL-6, TNF, oder IL-10), die sowohl pro- als auch antiinflammatorisch wirken. Durch ihre hohe Expression von DAMP-Rezeptoren (z.B. IL-33 Rezeptor) sind Mastzellen zelluläre Sensoren für durch Gewebeschäden freigesetzte Alarmine (z.B. IL-33). Die Rolle von Mastzellen in der Rheumatoiden Arthritis (RA) bzw. in Tiermodellen für Arthritis ist noch unklar. In Vorarbeiten detektierten wir in fibroblastenartigen Synovialzellen (FLS) Stem cell factor (SCF) Transkripte, die durch entzündliche Zytokine wie TNF und IL-17A reguliert wurden. Eine Expression von SCF auf NIH/3T3-Fibroblasten konnte durch direkten Zell-Zell-Kontakt die Sensitivität von Mastzellen gegenüber dem Gewebe-Alarmin IL-33 konzentrationsabhängig verstärken. Das hier vorgestellte Projekt soll beschreiben, wie FLS die Aktivität von Mastzellen verändern. Die FLS stammen dabei entweder aus Mäusegelenken mit unterschiedlichem Schweregrad der Arthritis oder werden mit proinflammatorischen Stimuli aktiviert. Es sollen Verständnisgrundlagen geschaffen werden, wie das synoviale Milieu durch aktivierte FLS beeinflusst wird und welche Rolle Mastzellen dabei spielen, dieses Milieu aufrecht zu erhalten oder zu unterdrücken.
Göckeritz, Johannes
Institut für Pharmakologie und Toxkologie; Institut für Molekualre Zellbiologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema: "Analyse der agonist-abhängigen Phosphorylierung des VPAC2-Rezeptors"
Zusammenfassung:
Der VPAC2-Rezeptor ist ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor (GPCR), der zur Familie VIPund PACAP-Rezeptoren gehört. Der VPAC2-Rezeptor weist eine hohe Expression im ZNS auf, verteilt sich aber auch auf viele periphere Gewebe, wie die glatte Muskulatur des kardiovaskulären Systems oder dem Gastrointestinaltrakt. Verschiedene genetische Studien implizieren eine veränderte Expression und Funktion des Rezeptors bei Schizophreniepatienten. Des Weiteren könnte er ein potenzielles Target zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 sein. Mit Hilfe von phosphospezifischen Antikörpern soll die Phosphorylierung und anschließende Internalisierung des Rezeptors, die nach Agonistexposition erfolgt, untersucht werden. Dies könnte zum verbesserten Verständnis seiner Aktivierung und Regulation in physiologischen und pathologischen Vorgängen beitragen und so bei der Entwicklung von neuen Agonisten und Antagonisten helfen.
Gramlich, Judith
Klinik für Innere Medizin IV
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Prospektive Untersuchung zur Häufigkeit, Vielfältigkeit und zum Verlauf der Langzeitfolgen nach akuter SARS-CoV-2 Infektion (Long-COVID)."
Zusammenfassung:
Das im Dezember 2019 in Wuhan entdeckte neuartige SARS-CoV-2-Virus verursacht die COVID-19-Krankheit. Die Symptomatik der Krankheit reicht von einer asymptomatischen Infektion bis zum akuten Organversagen. Bis zum 24.01.2021 sind in Deutschland 2,137 Millionen Menschen an einer Infektion mit SARS-COV-2 erkrankt, knapp 52.000 Menschen sind verstorben. Viele der Patienten berichten von über Monate anhaltenden Beschwerden nach überstandener Infektion. Hier sind Fatigue, kognitive Defizite, Depressionen, aber auch Dyspnoe und Magen-Darm-Symptome wie Diarrhoe oder abdominelle Schmerzen zu nennen. Es ist unklar, inwieweit die persistierende Symptomatik mit der zuvor erfolgten Infektion zusammenhängt und durch den Schweregrad dieser beeinflusst wird; somit ist es wichtig, die Patienten und ihre Umstände zu identifizieren, um die Langzeitsymptomatik, auch „Post- COVID-Syndrom“ genannt, besser zu verstehen. Im Rahmen dieser Arbeit soll eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung, einschließlich neuropsychiatrischer Funktionstests, bei Patienten, die sich in der Jenaer Post-COVID Ambulanz vorstellen, durchgeführt werden. Ziel ist die Beschwerden, welche auf die COVID-19-Krankheit folgen, in Zukunft besser einzuordnen und behandeln zu können.
Hackemann, Valeria
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Impact of cefazolin and flucloxacillin on Staphylococcus aureus isolates from endocarditis"
Zusammenfassung:
Staphylococcus aureus is the leading cause of bacteremia and infective endocarditis (IE) in industrial countries. Apart from acute infections, S. aureus can develop persisting strategies leading to biofilm and the formation of small colony variants (SCVs) that are difficult to treat. Anti-staphylococcal penicillins (ASP) such as flucloxacillin are the most important antimicrobials to treat methicillin sensitive S. aureus (MSSA) endocarditis (SAE), but when patients are allergic to penicillin, first generation cephalosporins such as cefazolin are the first option. Cefazolin is favored because of its administration schedule and is considered less toxic than ASPs, but there is concern with treatment failure. Still, some patients surviving a first episode of IE have a significantly worse survival than the general population due to a higher risk of recurrence. Thus, several studies discuss the use of cefazolin and flucloxacillin for SAE. However, these two antimicrobials have never been compared in vitro. In a preliminary study, we investigated the effect of cefazolin on virulence and persistence of S. aureus that may promote a recurrence. The next step is to perform the experiments with flucloxacillin to compare all findings. The results of these studies will contribute to improve the treatment of SAE.
Holzapfel, Ronja
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Untersuchung epigenetischer Regulationen im murinen Modell des hämolytisch-urämischen Syndroms"
Zusammenfassung:
Epigenetik ist definiert als mitotisch und/ oder meiotisch vererbbare Veränderung der Genfunktion, die nicht auf Modifikation der Gensequenz zurückzuführen ist. Epigen. Regulation ist u. a. bedeutsam, um während Infektionen adäquate Abwehrreaktionen durch Immunzellen einzuleiten. Wegen der Bedeutung der Immunantwort in der Pathogenese des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS), einer Form der thrombotischen Mikroangiopathie mit ausgeprägter Nierenbeteiligung, soll im vorliegenden Projekt untersucht werden, welche Rolle epigen. Modifikationen dabei einnehmen. In einem durch die betreuende Arbeitsgruppe etablierten murinen Modell des HUS sollen a) epigen. Modifikationen in den Nieren von gesunden und Shiga-Toxin-exponierten Mäusen verglichen, b) die Genexpression von Schlüsselenzymen epigen. Modifikation mittels qPCR ermittelt und c) mögliche Unterschiede mittels Immunoblot auf Proteinebene validiert werden. Zudem soll d) die Enzymaktivität der für das HUS relevanten Histondeacetylasen (HDACs) mittels Enzymaktivitätskits analysiert werden. Mittels e) Chromatin-Immunpräzipitation und anschließender Sequenzierung sollen mit dem HUS assoziierte epigen. Signaturen identifiziert werden, die Rückschlüsse auf die Rolle einer beeinträchtigten HDAC-Aktivität während des Krankheitsverlaufs erlauben.
Jeziorowsky, Ivanna
Klinik für Geburtsmedizin, Plazenta-Labor
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Ex vivo Perfusion humaner Plazenten mit potentiell umwelttoxischen Substanzen."
Zusammenfassung:
In meiner Promotionsarbeit soll es um die ex vivo Placenta-Perfusion gehen, betreut werde ich dabei von Prof. Dr. Udo Markert aus dem Placenta-Labor in Jena. Im Rahmen meiner Arbeit werde ich in ein laufendes Projekt eingebunden. In dieser Arbeitsgruppe wird die Plazenta mit „Diesel Exhaust Particles" (DEP) perfundiert. Dabei soll der Übertritt der DEP durch die Plazenta sowie deren „Verpackung" in extrazelluläre Vesikel durch Synzytiotrophoblasten und weitere Reaktionen der Placenta untersucht werden. Meine Aufgabe wird es sein, sechs doppelseitige Perfusionen durchzuführen. Dabei werden drei Plazentas mit DEP und die übrigen drei mit Perfusionsmedium zur Kontrolle perfundiert. Während der Perfusion werden Proben sowohl aus dem mütterlichen als auch aus dem fetalen Kreislauf entnommen und auf Laktat- und Glukosekonzentration sowie ß-hCG Konzentration untersucht. Weiterhin werden Antipyrin- und Kreatinin-Werte gemessen. Die Perfusatproben werden daraufhin zur Isolierung von extrazellulären Vesikel genutzt. Von diesen werden dann die Konzentration und die Größe bestimmt. Es soll untersucht werden, ob DEP nach der Placenta-Perfusion mit diesen Vesikeln assoziiert sind und wieder in den mütterlichen Kreislauf freigesetzt werden.
Kohlmeier, Alexander Christian
Klinik für Innere Medizin I, AG Molek. Kardiologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Charakterisierung des Einflusses von oxidativem Stress auf Calcium-Oszillationen und Stammzellplastizität in humanen Fett-abgeleiteten Stammzellen (ASC)"
Zusammenfassung:
Fett-abgeleitete mesenchymale Stammzellen (Adipose-derived stem cells, ASC) weisen mit zunehmenden Alter der Spender/innen eine erhöhte Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und eine reduzierte Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) auf. Analog hierzu verringert sich ihr Differenzierungspotenzial und die Proliferationsrate nimmt ab.
Da ASC spontane Calcium (Ca2+)-Oszillationen aufweisen, die sich mit dem Einsetzen der Differenzierung stark vermindern und intrazelluläre Signalstoffe wie ROS, NO und Ca2+ miteinander interagieren, wird angenommen, dass eine NO/ROS/Ca2+-vermittelte Signalkaskade die Plastizität von ASC determiniert und sich in der Expression von Stammzellmarkern widerspiegelt. In diesem Forschungsprojekt sollen die Charakteristika der Ca2+-Oszillationen von ASC aus Probanden unterschiedlicher Altersgruppen in Zusammenhang mit der Modulation des Redoxstatus (ROS/NO) und die daraus resultierenden Effekte auf die Stammzellplastizität untersucht werden. Das Projekt soll so neue Erkenntnisse über die Regulation von Stammzellplastizität in ASC gewinnen und Hinweise liefern, wie die Stammzellplastizität von älterer Patienten gefördert werden kann. Eine gezielte Wiederherstellung der Plastizität ist von hohem Interesse für die regenerative Medizin.
Maas, Johanna
Klinik für Neurologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Untersuchung des Einflusses von Schlaganfällen auf die funktionelle Integrität des Belohnungssystems"
Zusammenfassung:
Der ischämische Schlaganfall ist eine der häufigsten Krankheiten weltweit und die häufigste Ursache für eine erworbene motorische Behinderung. Für Schlaganfall-Patienten spielt Neurorehabilitation eine entscheidende Rolle auf dem Weg zurück zu mehr Selbstständigkeit im Alltag. Dem Verständnis und der Erforschung neurobiologischer Lernfunktionen kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Ein besonders wichtiger Faktor für den Erfolg von motorischem Lernen ist die Motivation. Die Annahme, dass die Motivation und damit verbunden die Funktionstüchtigkeit des zerebralen Belohnungssystems nach einem Schlaganfall ungestört ist, bleibt im Einzelfall offen. Auch die Interaktion zwischen der funktionellen Integrität des Belohnungssystems und verschiedenen Lernformen ist kaum bekannt. In diesem Forschungsprojekt wird untersucht, inwiefern Patienten mit einem Schlaganfall Defizite in der Verarbeitung von Belohnungsreizen aufweisen. Es soll ein Beitrag zu einem besseren Verständnis der Einflussfaktoren auf die Lebensqualität und die funktionelle Leistungsfähigkeit nach Schlaganfall geleistet werden.
Nguyen, Hoang-Ngan
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Multimodale biophotonische Bildgebung zur Charakterisierung und genauen Definition des Tumorrandbereiches bei Kopf-Hals-Tumoren"
Zusammenfassung:
Bei resektablen bösartigen Kopf-Hals-Tumoren (KHT) ist die chirurgische Entfernung Therapie der Wahl. Die intraoperative exakte Bestimmung der Tumorgrenzen ist bisher jedoch nicht möglich. Oft besteht eine prognostisch ungünstige R1-Resektion, bei der Tumorzellen im Patienten verbleiben. Neue biophotonische Verfahren zur Bildgebung erlauben eine spektrale und somit objektive Beurteilung der Tumorränder. Darüber hinaus können Marker, wie der Fluoreszenzfarbstoff Indocyaningrün (ICG), intravenös verabreicht werden. ICG wird bereits intraoperativ genutzt, jedoch wurde die differenzierte Verteilung des Farbstoffes im Gewebe bisher nicht untersucht. Ziel der Promotion ist es anhand von Tumor- Restmaterial von Patienten mit KHT die Verteilung von ICG in der Mikroarchitektur der Tumorrandbereiche ex-vivo zu untersuchen. Dafür werden histologische Schnitte unter Verwendung von Fluoreszenzmikroskopie und Immunhistochemie untersucht. Um die Aufnahme von ICG durch lebende Zellen zu untersuchen, werden Zellkulturexperimente durchgeführt. Darüber hinaus sollen in Kombination mit hyperspektraler Bildgebung (HSI) die Grenzen zwischen Tumor- und Normalgewebe genauer untersucht werden. Das langfristige Ziel ist es eine bessere Bestimmung von Tumorgrenzen zu erreichen.
Reuter, Clara
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Funktion und Regulation von Ackr3 an der Blut-Hirn-Schranke"
Zusammenfassung:
Cxcl12 ist ein lebensnotwendiges Chemokin, das an der Blut-Hirn-Schranke die Einwanderung von Leukozyten aus dem Blut reguliert. Seine extrazelluläre Verfügbarkeit wird durch den ebenfalls lebensnotwendigen atypischen Chemokinrezeptor Ackr3 kontrolliert, indem dieser Cxcl12 bindet und durch Endozytose aufnimmt. Es ist gesichert, dass diese Cxcl12-Endozytose nur dann effizient abläuft, wenn Ackr3 an C-terminalen Ser/Thr-Resten phosphoryliert ist. Die beteiligten Kinasen sind jedoch unzureichend charakterisiert. Zudem ist nicht geklärt, welche zellulären Komponenten der Blut-Hirn-Schranke Cxcl12 durch Ackr3 aufnehmen. Hier wird an einem etablierten Mausmodell mittels Durchflusszytometrie und Immunhistochemie untersucht, welche Hirnzellen Cxcl12 über Ackr3 aufnehmen. Mit Phosphorylierungs- und Radioligand- Assays an kinasedefizienten Zelllinien, wird erforscht, welche G Protein-gekoppelten Rezeptorkinasen für die Cxcl12-Endozytose notwendig sind.
Römer, Dominic
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema: "Untersuchungen zur Verteilung GABAerger Neurone im visuellen Kortex der Maus während der postnatalen Reifungsphase in einem konditionalen Cxcr4-Defizienzmodell."
Zusammenfassung:
Die Großhirnrinde setzt sich aus glutamatergen exzitatorischen und GABAergen inhibitorischen Neuronen zusammen. Auch wenn Letztere nur 20% der Neurone im Kortex ausmachen , sind sie dennoch essenziell für die Netzwerkaktivität. Beispielsweise spielen GABAerge Neurone im noch reifenden Cortex eine wichtige Rolle beim Netzwerkaufbau und regulieren im reifen Cortex die Exzitations-lnhibitions-Balance. Ihre Dysfunktion kann wegen fehlender Inhibition zu epileptischen Anfallsleiden führen. Zudem haben kortikale GABAerge Neurone einen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten des Menschen, weswegen eine gestörte Entwicklung dieser Neurone mit Autismus, Angststörungen , kognitiven Defiziten und Schizophrenie in Verbindung gebracht wird. Das hier vorgestellte Projekt soll an Mäusen grundlegende Mechanismen zur Eingliederung GABAerger Neurone in den reifenden Kortex untersuchen.
Schmidt, Dominik
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Antineoplastische Wirkungen von Inhibitoren der Proteinkinasen CDK4/6 und mTOR jeweils in Kombination mit Inhibitoren der Autophagie in Ewing-Sarkomzellen"
Zusammenfassung:
Das Ewing-Sarkom (ES) ist ein maligner Knochen- oder Weichteiltumor des Kindes- und Jugendalters mit schlechter Prognose. Im Falle von Metastasen bei der Diagnose und beim Auftreten von Rezidiven liegt die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei 10-30 %. Die Erforschung neuer Behandlungswege ist mithin dringend erforderlich. Als prinzipiell vielversprechend gelten zwar mTOR-Inhibitoren (mTORi) wie auch Hemmstoffe der Cyclin depended kinases 4/6 (CDK4/6i), doch haben sie bei alleiniger Anwendung keine zufriedenstellende Wirksamkeit gezeigt. Der Grund hierfür könnte sein, dass beide Wirkstoffgruppen die Autophagie aktivieren, eine grundsätzlich zell- und damit auch krebszellprotektive Aktivität. Die Kombination von mTORi oder CDK4/6i mit Autophagie- Inhibitoren (AUTi) könnte diesem Resistenzmechanismus entgegenwirken. In meiner Doktorarbeit soll daher untersucht werden, ob Kombinationsbehandlungen von mTORi und AUTi sowie von CDK4/6i und AUTi einen neuen Ansatz in der Behandlung des ES darstellen könnten. Da ES mit mutiertem p53 eine schlechte Chemosensitivität aufweisen, werden die Untersuchungen dabei an drei Zelllinien mit unterschiedlichem p53-Status vorgenommen, um die Wirksamkeit der Kombinationsbehandlungen auch in p53-mutierten Zellen zu prüfen.
Seifert, Johanna
Institut für Immunologie
Promotionsstipendien /2021
Thema:"Auswirkungen von Alarminen auf Mastzell-Effektorfunktionen"
Zusammenfassung:
Mastzellen sind vor allem fur ihre Rolle in der IgE-vermittelten Immunreaktion bekannt, bei der sie mittels IgE/Antigen-Kreuzvernetzung aktiviert werden. Eine andere Moglichkeit zur Aktivierung von Mastzellen ist die Stimulation durch Alarmine wie Interleukin-33 (IL-33) und Adenosintriphosphat (ATP). Die Bindung von IL-33 an seinen Rezeptor IL-33R (T1/ST2) fuhrt in den Mastzellen zur Produktion von Zytokinen und Chemokinen. ATP vermittelt seine biologischen Funktionen unter anderem uber den purinergen P2 Rezeptor, P2X7. Die Mechanismen, die zur ATP-induzierten Mastzellaktivierung fuhren, sind jedoch weniger gut charakterisiert. Unsere Vordaten zeigen, dass die simultane Stimulation mit IL-33 und ATP eine massive Zunahme der Produktion proinflammatorischer Zytokine in Mastzellen bewirkt. Interessanterweise handelt es sich dabei um Zytokine, die auch den Zytokinsturm bei schweren Verlaufen von COVID-19 ausmachen (z.B.: IL-2, IL-6 und GM-CSF). Wir nehmen an, dass die durch ATP und IL-33 hervorgerufene massive Mastzellaktivierung eine wichtige Rolle in der Pathogenese von schweren Verlaufen von COVID-19 spielt. Die Identifizierung der dabei beteiligten Signaltransduktionswege konnten daher wichtige Zielstrukturen fur mogliche therapeutische Ansatze aufzeigen.
Weber, Maximilian
Klinik für Neurologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Beeinflussung des motorischen Lernens durch Virtual-Reality-basiertes sensomotorisches Mismatch"
Zusammenfassung:
In der Frühphase nach einem Schlaganfall besteht das höchste Rehabilitationspotential der motorischen Fähigkeiten. Im Rahmen dieser Studie wird davon ausgegangen, dass das in den ersten Wochen nach einem Schlaganfall bestehende Mismatch zwischen der gewollten und der tatsächlich erzielten Bewegung der Patienten einen entscheidenden Einfluss auf das zu Beginn erhöhte Lernpotential hat. Mit Hilfe innovativer Virtual-Reality-Technologie (VR) haben wir die Möglichkeit, dieses Mismatch am Gesunden zu simulieren. Bereits bestehende Mismatch-Paradigmen werden in diesem Projekt weiterentwickelt und deren Effekte auf motorisches Lernen durch behavioral-motorische Analysen untersucht. Diese Studie leistet somit einen Beitrag zur Entwicklung neuer Rehabilitationskonzepte.
Wolff, Julia
Klinik für Urologie
Promotionsstipendien I/2021
Thema:"Analyse der Expression und der Lokalisation des ß-Catenin und der Einfluss der Cofaktoren BCL9L und BCL9 in Harnblasenkarzinomzelllinien"
Zusammenfassung:
Das Harnblasenkarzinom zählt zu den häufigen malignen Tumoren. Über 90% der Blasenkarzinome sind urothelialen Ursprunges, wobei ein Großteil (ca. 75%) initial nicht muskelinvasiv (NMIBC) wächst, aber häufig rezidiviert oder zum muskelinvasiven Karzinom (MIBC) heranwächst, welches durch aggressives Wachstum, Metastasierung und hohe Sterblichkeitsraten gekennzeichnet ist. Das MIBC wird initial bei 25% der Patienten diagnostiziert. Molekulare Mechanismen, welche zu einer Progression zum MIBC führen, sind noch unzureichend aufgeklärt. Neuere Studien zeigen eine Überexpression von ß-Catenin in Harnblasenkarzinomzellen. BCL9L und BCL9 könnten hierbei als onkogene Cofaktoren des ß-Catenin-Signalweges fungieren. Ein Ziel der Arbeit ist es, eine Doppel-Immunfluoreszenzfärbung zu etablieren, mit welcher die Expression und Lokalisation von ß-Catenin, BCL9L und BCL9 in Zellkultur untersucht werden kann. Anschließend soll nach siRNA-Knockdown von BCL9L und BCL9 deren Einfluss auf die ß-Catenin Expression und Lokalisation in verschieden invasiven Harnblasenkarzinomzelllinien untersucht werden. Ein weiteres Ziel der Arbeit ist die Analyse des Einflusses von BCL9L und BCL9 auf die Expression und Lokalisation des ß-Catenins in Harnblasenkarzinomzellen.