Clausen, Lydia
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Quantifizierung des More-Reflexes bei Frühgeborenen in Terminnähe mittels 3DBewegungsanalyse"
Zusammenfassung:
Der More-Reflex zählt zu den primitiven Reflexen und wird im Rahmen der postnatalen Diagnostik zur Einschätzung des neurologischen Entwicklungsstandes genutzt. Er wird durch ein plötzliches Zurückneigen des Kindes in Rückenlage ausgelöst und zeigt als Reflexantwort eine initiale Streckung der Arme und eine darauffolgende Umklammerungsbewegung. Im klinischen Alltag wird der More-Reflex händisch vom Untersucher initiiert sowie visuell beurteilt, was die Objektivität der Untersuchungsergebnisse limitiert. Zur objektiven Erfassung wurde ein Verfahren mittels dreidimensionaler Bewegungsanalyse, die schon im Bereich der neurologischen sowie orthopädischen Ganganalyse Anwendung findet, entwickelt, wobei mit Hilfe eines eignes hierfür konstruierten Kipptisches der Reflex standardisiert und für den Probanden sicher ausgeführt werden kann. Im Rahmen dieses Projektes soll der More-Reflex bei Frühgeboren in Terminnähe mittels der 3DBewegungsanalyse quantifiziert und mit den Daten gesunder Neugeborener (>36+6SSW) verglichen werden, um u.a. die unterschiedlichen Auswirkungen einer intra- oder extrauterinen Reifung auf den More-Reflex darstellen zu können und die diagnostische Wertigkeit zu evaluieren.
Gäbler, Florentine
Klinik für Geburtsmedizin; Klinik für Neurologie
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Auswirkungen einer intrauterinen Wachstumsrestriktion auf die autonome Regulation der
fetalen Herzfrequenz"
Zusammenfassung:
Eine intrauterine Wachstumsrestriktion (FGR) auf dem Boden einer Plazentainsuffizienz stellt eines der Kernprobleme der Perinatalmedizin dar und eine damit einhergehende Risikosituation für das ungeborene Kind. FGR zeichnet sich durch Veränderungen der fetalen Herz-Kreislauf-Regulation aus. Die fetale Magnetkardiographie (fMKG) ermöglicht als non-invasive, risikofreie Methode zum fetalen Herzfrequenzmonitoring eine Analyse der Schlag-zu-Schlag Herzfrequenzvariabilität (HRV) und damit der Funktion des autonomen Nervensystems. Ziel der Promotion ist mit Hilfe der fMKG-Methode eine autonome Dysregulation im Schwangerschaftsverlauf von FGR anhand von fHRV-Parametern zu 2 beobachten und in Abhängigkeit des Schweregrades zwischen den Studienkollektiven und mit dem Normalkollektiv zu vergleichen. Es wird erwartet, dass eine sympathisch dominierte autonome Dysfunktion aus der fetalen HRV ablesbar ist. Sekundär soll in der Gruppe mit später FGR das prognostische Potential von HRV-Parametern der 37. SSW zur Vorhersage von Geburtskomplikationen untersucht werden. Das erhoffte Ziel wäre die von FGR betroffenen Feten gemäß der durch die fMKG-Messungen gewonnen Daten frühestmöglich adäquat behandeln und bis zur Entbindung betreuen zu können.
Hammer, Jacob
Institut für Biochemie II
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Detektion von spezifischen Antigenen des Pankreas-Karzinoms durch cytometrische Analyse von Blut-Monocyten"
Zusammenfassung:
Krebszellen exprimieren die globalen Tumormarker Apol0 und TKTLl, deren Auftreten in einem definierten Subset von Monocyten die Anwesenheit eines malignen Tumors im Körper anzeigt. Dies ist die Basis eines jüngst eingeführten cytometrischen Testverfahrens (,,Epitope Detection in Monocytes"-EDIM), das in Blutproben eine zuverlässige Früherkennung von okkulten Malignomen erlaubt. Allerdings sind bei positiven Ergebnissen zunächst keine Aussagen über die Entität des zugrunde liegenden Tumors möglich.
Dieses Projekt soll einen Beitrag dazu leisten, am Beispiel des Pankreas-Karzinoms (PaC) die Aussagefähigkeit der EDIM-basierten Krebsdiagnostik um Informationen zur Art des detektierten Malignoms zu erweitern. Dazu sollen Antikörper gegen zwei Marker mit einer gewissen PaC-Spezifität (CA 19.9 und MUC5AC) fluoreszenzmarkiert werden, um dann zusammen mit Antikörpern gegen Apol0 und TKTLl in permeabilisierten Monocyten zur Detektion der kombinierten allgemeinen und präferentiell PaC-assoziierten Tumormarker eingesetzt zu werden.
Huff, Laura
Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Methamphetamin-Konsum und dessen funktionelle Auswirkungen auf das Gehirn im mesolimbischen System und Veränderungen in der Impulsivität – eine fMRT Studie"
Zusammenfassung:
Methamphetamin (MA) ist eine weltweit konsumierte Substanz, die zu Euphorie und Hypervigilanz führt und ein starkes Abhängigkeitspotential mit hohen Rückfallraten aufweist. Hinzu kommen vielseitige negative gesundheitliche und soziale Folgen. Der steigende Konsum stellt ein gegenwärtiges gesellschaftliches Problem dar. Suchtexperten gehen von 18.000 Abhängigen in Thüringen aus. Die Zahl der von der Drogenhilfe betreuten Klienten hat sich in den letzten Jahren in Thüringen verfünffacht.
Im vorliegenden Forschungsprojekt soll der Einfluss des MA-Konsums auf Veränderungen der Impulsivität und den zugrundeliegenden neuronalen Prozessen untersucht werden. Außerdem sollen die neuronale Veränderung im Verlauf nach einer qualifizierten Entzugsbehandlung untersucht werden. Hierzu werden eine „resting-state“ (Ruhezustand)-fMRT-Untersuchung und Messungen der Impulsivität an MA-Konsumenten durchgeführt. Um den Verlauf bzw. Veränderungen nach einer dreiwöchigen akuten Entzugsbehandlung beurteilen zu können, sind zwei Untersuchungszeitpunkte geplant. Der Fokus der Untersuchung wird dabei auf der funktionellen Hirnkonnektivität im Ruhezustand des dopaminproduzierenden ventralen tegmentalen Areals (VTA) und der zentral am Belohnungsverhalten beteiligten Region Ncl. accumbens (NAcc) liegen, da diesen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchtverhalten zukommt.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen ein Beitrag zum besseren Verständnis des Suchtverhaltens auf neuronaler Ebene sein, um zielgerichtete Therapieansätze entwickeln zu können.
Hüttl, Madlen
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Untersuchung der molekularen Mechanismen der Opioid-induzierten Toleranz klinisch
relevanter Opioide auf Analgesie und Atemdepression."
Zusammenfassung:
Morphin oder Fentanyl sind unverzichtbare Arzneistoffe in der Therapie starker Schmerzen. Ihre therapeutische Anwendung ist jedoch durch z.T. lebensbedrohliche Nebenwirkungen wie Toleranzentwicklung, Atemdepression und Obstipation stark eingeschränkt. Ziel des vorliegenden Projektantrages ist es, die molekularen Mechanismen der Opioidtoleranz klinisch relevanter Opioiden wie Methadon, Oxycodon und Sufentanil zu charakterisieren sowie die Toleranzentwicklung in der Atemdepression nach Morphin und Fentanyl aufzuklären. Die Ergebnisse dieses Projektes sind für die klinische Schmerztherapie sehr relevant und liefern einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Toleranzentwicklung nach Opioiden.
Klaus, Franz-Leonard
Institut für Biochemie II
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Einfluss der Phosphoinositid-3-Kinase-γ auf die zelluläre Barrierefunktion epithelialer Zellen"
Zusammenfassung:
Phosphoinositid-3-Kinasen (PI3K) sind multifunktionelle Enzyme, von denen es verschiedene Isoformen gibt, welche sich unter anderem in Funktion, Expression und Lokalisierung unterscheiden. Beispielsweise finden sich die p110γ- und p110δ-Isoformen vermehrt in Immunzellen und sind dort in Signaltransduktionskaskaden von Entzündungs- und Immunprozessen beteiligt [3]. Nachdem sich in der Arbeitsgruppe von Prof. Huber Hinweise darauf ergeben haben, dass die p110γ-Isoform in epithelialen Zellen exprimiert wird, soll die Funktion dieser Isoform und deren Einfluss auf die zelluläre Barrierefunktion untersucht werden. Maßgeblich verantwortlich für die Funktion der epithelialen Barriere sind die Proteine der Tight Junctions (TJ) und Adherens Junctions (AJ). Im Rahmen meiner Promotionsarbeit soll der Einfluss der PI3Kγ auf die Expression und Funktion von TJ- und AJ-Proteinen untersucht werden. Zudem soll mit Hilfe physiologischer Untersuchungen die Integrität der epithelialen Barriere in An-und Abwesenheit der PI3Kγ bewertet werden. Dies soll einerseits unter basalen Bedingungen geschehen, aber auch unter Stresssituationen in Anwesenheit von Zytokinen. Hohe Zytokinspiegel verursachen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen einen Zusammenbruch der epithelialen Barriere. Vermittler dieses Effekts können Vertreter der PI3-Kinasen sein [10].
Knüpfer, Ida
Klinik für Neurologie
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Charakterisierung der Hämabbau-induzierten zerebralen Mikrozirkulationsstörungen und Neuroinflammation im Mausmodell"
Zusammenfassung:
Die Mortalität von Subarachnoidalblutungen (SAB) beträgt aktuell rund 40% und wird maßgeblich durch das Auftreten sekundärer Komplikationen bestimmt. Der zerebrale Vasospasmus, eine Verkrampfung arterieller Gefäße, ist für betroffene Patienten mit SAB besonders prognoserelevant. Diese Komplikation tritt meist drei bis neun Tage nach dem Akutereignis auf und kann eine verzögerte zerebrale Ischämie induzieren. Als wichtiger Faktor in der Ätiologie von zerebralen Vasospasmen werden Hämabbauprodukte (HDP) gesehen, für die im Tiermodell eine gefäßverengende Wirkung nachgewiesen werden konnte. Allerdings sind die Pathomechanismen komplex und unzureichend verstanden. Im Hinblick auf neue Therapieoptionen sollen in diesem Projekt die Vasoaktivität der Derivate des Hämabbaus in Abhängigkeit von der NO-Verfügbarkeit im Hirnschnittmodell untersucht werden. Inwiefern HDPs eine für Hirnblutungen typische Entzündungsreaktion triggern können, dieser Frage soll in einem zweiten Teilprojekt nachgegangen werden. Diese Versuchsreihen sollen um funktionelle Messungen der kortikalen und pialen Mikrozirkulation am Mausmodell ergänzt werden.
Lipp, Carsten
Klinik für Innere Medizin II
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Prävalenz und Kinetik von BCR-ABL-mutierten Subklonen bei der chronischen myeloischen Leukämie unter Dasatinib- und Asciminib-Therapie"
Zusammenfassung:
Die chronische myeloische Leukämie (CML) stellt eine Modellerkrankung für Diagnostik und Therapie neoplastischer Erkrankungen dar. Die Identifikation der zytogenetischen Aberration (Philadelphia-Chromosom) mit Entstehung des BCR-ABL-Fusionsgens ermöglichten die Entwicklung der selektiven BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) (z.B. Imatinib, Glivec®). Die häufigste Ursache für Therapieresistenzen stellen Punktmutationen im Bereich der BCR-ABL-Tyrosinkinase-Domäne dar. In Voruntersuchungen der Arbeitsgruppe konnte eine hohe Prävalenz an BCR-ABL mutierten Subklonen in CML-Patienten unter Nilotinib-Therapie identifiziert werden, die mit herkömmlichen Analysemethoden (z.B. Sanger-Sequenzierung) nicht nachweisbar sind. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll die Prävalenz und Kinetik von BCR-ABL mutierten Suklonen an CML-Patienten unter Dasatinib- und Asciminib-Therapie mittels einer Next-Generation-Sequencing-Methode untersucht werden. Asciminib, ein neuer TKI der 4. Generation, hemmt im Gegensatz zu den bisherigen TKI nicht im Bereich der ATP-Bindungsstelle sondern innerhalb der Myristyl-Bindungsstelle und führt so zu einer Autoinhibition des BCR-ABL-Proteins. Es werden 60 CML-Patientenproben (Dasatinib, n=50; Asciminib n=10) vom Zeitpunkt der Diagnose bis zu 2 Jahren Therapiedauer in 3-monatlichen Abständen genetisch untersucht und mit dem molekularen Ansprechen korreliert. Die Kenntnis über die klinische Bedeutung von BCR-ABL mutierten Subklonen könnte für zukünftige klinische Studien, insbesondere auch für Absetzstudien, von wichtiger Bedeutung sein.
Mrowietz, Simon
Klinik für Innere Medizin IV
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Feind oder Freund: Bakteriophagen im fäkalen Mikrobiom-Transfer bei entzündlichen
Darmerkrankungen"
Zusammenfassung:
Die Colitis ulcerosa (CU) ist neben dem Morbus Crohn eine der Hauptformen der chronischentzündlichen Darmerkrankungen (CED). Da die CU mit einer mikrobiellen Dysbiose einhergeht, ist zu der Behandlung ein seit vielen Jahrhunderten genutzter therapeutischer Ansatz wieder in den Vordergrund der Forschung gerückt. Hierbei handelt es sich um den fäkalen Mikrobiom- Transfer (FMT). Eine überzeugende wissenschaftliche Evidenz für die Behandlung der CDI (Clostridioides difficile Infektion) mit FMT ist von van Nood und Mitarbeitern 2013 vorgelegt worden [1]. In dieser Studie wurde bei Patienten mit rezidivierender CDI das Konzept des FMT durchgeführt, was zu einer Heilung von mehr als 80% bzw. 90% geführt hat. Ein weiterer, hoch interessanter Ansatz ist die Applikation eines Hochdruckfiltrates (FMF) aus aufbereitetem Stuhlmikrobion welches ebenfalls bei Patienten mit rCDI zu einer Besserung der Krankheitssymptome, sowie zu einer Veränderung des Viroms geführt hat [2]. Vorteil dieses Konzeptes ist, dass durch verschiedene Filterprozesse in dem FMF keine vitalen Bakterien und Pilze mehr vorhanden sind, sodass sich das Filtrat vor allem aus komplexen bakteriellen Komponenten, antimikrobiellen Verbindungen bakterieller Herkunft, Metaboliten und Bakteriophagen zusammensetzt. In dieser Promotionsarbeit soll untersucht werden, wie sich das Virom/Phageom von gesunden Spendern zusammensetzt und welchen Einfluss die verschiedenen Arbeitsschritte bei der Herstellung von aufgearbeitetem Mikrobiom für einen FMT oder FMFT haben.
Musienko, Viktoria
Institut für Humangenetik
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Funktionelle Relevanz von ‚non-homologous chromosomal contacts (NHCCs)‘"
Zusammenfassung:
Interchromosomale Interaktionen sind von zentraler Bedeutung für die Organisation des Genoms und der Genregulation, jedoch bislang kaum erforscht. Inwiefern die durch eine gestörte Genomstruktur in Form von chromosomalen Aberrationen, die Kommunikation zwischen einzelnen Chromosomen und Loci miteinander verändert und damit auch die Entstehung und der Verlauf von Erkrankungen beeinflusst wird, soll im hier vorgeschlagenen Promotionsprojekt beispielhaft untersucht werden. Als Modell dienen familiär vorliegende Translokationen mit Bruchpunkten im Chromosom 12, die zu einer Relokalisation des CISTR-ACT-Lokus auf Chromosom 12 führen, und dadurch die physiologische Kommunikation mit bekannten Morphogenesegenen stören, was zu Brachydaktylie bei den Betroffenen führt. Die Untersuchungen werden mittels selbst hergestellter FISH-Sondensets und hochauflösenden mikroskopischen Techniken an Interphasekernen durchgeführt werden. Dies wird neue Einblicke ermöglichen in einen bislang kaum untersuchten Pathomechanismus, verursacht durch eine gestörte Zellkernarchitektur, sowie weitere Ergebnisse zu den generellen Prinzipien der Genomorganisation und Kommunikation zwischen Chromosomen.
Opitz, Laura
BIOMAG
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Untersuchung des Einflusses von ischämischen Läsionen auf die funktionelle Integrität des Reward-Systems"
Zusammenfassung:
Der ischämische Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen einer erworbenen motorischen Behinderung. Jeder dritte Schlaganfallpatient leidet zudem an einer Post-Stroke-Depression (PSD), welche mit einer erhöhten Mortalität, einem stärkerem Grad der Behinderung und einer verminderten Lebensqualität (quality of life) assoziiert ist. Als Ursache dafür wird vermutet, dass strukturelle Hirnschädigungen das Belohnungssystem negativ beeinflussen, welches ein wichtiger Antrieb für unser Handeln und unsere Motivation zu Lernen ist. Hypothese der aktuellen Arbeit ist, dass strukturelle Läsionen einen messbar negativen Effekt auf die Funktionalität des Reward-Systems entfalten, auch wenn die klinischen Kriterien einer „Post- Stroke-Depression“ nicht erfüllt sind. Dieser Effekt soll weiterhin mit der altersassoziierten Veränderung der Funktionalität des Reward-Netzwerks verglichen werden. Methodisch dienen ein operant konditionierter Reward-Test im MEG und evaluierte Fragebögen zur Beurteilung der Funktionalität des Reward-Systems. Die Untersuchung erfolgt in drei Gruppen. Es werden gesunde ältere Probanden mit Schlaganfallpatienten als auch mit jungen gesunden Probanden verglichen.
Phung, Anh Thai
Institut für Biochemie II
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Schnelle Diagnostik von pathogenen „Danger"-Molekülen durch lumineszenzauslösende Hybrid-Rezeptoren"
Zusammenfassung:
Sepsis nimmt in etwa einem Viertel der Fälle einen tödlichen Verlauf. Bei Nichterkennen steigt die Sterblichkeit mit der Zeit drastisch an, weshalb eine schnelle Diagnostik bei der Behandlung entscheidend für das Überleben des Patienten ist. Eine zeitliche Verzögerung durch die derzeit gebräuchlichen Verfahren stellt hier ein entscheidendes Problem dar. Dieses Projekt will einen Beitrag zur Verbesserung dieser Situation leisten, indem es Moleküle, die charakteristischerweise bei unterschiedlichen Mikroorganismen auftreten (PAMPs: ,,pathogen associated molecular patterns") und die Toll-like Rezeptoren (TLRs) aktivieren, für eine empfindliche und schnelle Diagnostik erschließt. Hierzu sollen Hybridrezeptoren aus den ligandenbindenden Domänen von TLRs und den signalauslösenden Domänen eines Cytokinrezeptors in Reporterzellen exprimiert werden, die auf PAMP-induzierte TLR-Dimerisierung mit luminometrisch auslesbarer LuciferaseAktivität reagieren.
Raasch, Alexander
Klinik für Kinder - und Jugendmedizin
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Einfluss der Autophagie auf den Zellzyklus und die Chemosensibilität von Prostatakarzinomzellen"
Zusammenfassung:
Der zelluläre Stoffwechselprozess der Autophagie und seine Implikationen im Hinblick auf die Therapie von Krebserkrankungen ist ein neues und hochinteressantes Forschungsgebiet. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dabei der Tatsache, dass eine hohe Autophagie-Aktivität einerseits als protektiver Faktor der Krebsentstehung vorbeugen kann, andrerseits jedoch auch maligne Zellen vor Stress, einschließlich der Chemotherapie, zu schützen vermag [1]. In meiner Arbeit möchte ich mithilfe von verschiedenen Prostatakrebszelllinien, welche sich in ihren Autophagie-Signalwegen unterscheiden, Zusammenhänge zwischen Autophagie, Zellzyklus und Chemotherapie-Sensibilität genauer untersuchen. Um dies zu realisieren, werde ich die Zellen mit verschiedenen Wirkstoffen behandeln und die Autophagie-Aktivität, den Zelltod und den Zellzyklus messen. Zudem werde ich die Zellen nach ihrer autophagozytotischen Aktivität in Populationen mit niedriger, mittlerer sowie hoher Autophagie sortieren und diese sodann weiterkultivieren, um an ihnen Zellzyklusanalysen und Messungen zur Chemotherapie-Sensibilität durchzuführen. Ein integraler Bestandteil meiner Arbeit wird es dabei sein, einen Weg zu finden, dieses bisher an nicht-adhärenten Zellen etablierte Verfahren an den adhärenten Prostatakarzinomzellen umzusetzen.
Schnarkowski, Benedikt
Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Stereotaktische Strahlentherapie primärer und sekundärer Lebermalignome. Klinischer Outcome und Korrelation der Bestrahlungsparameter mit der Leberfunktion "
Zusammenfassung:
Für Patienten mit primären oder sekundären Lebermalignomen stehen mehrere lokaltherapeutische Verfahren zur Verfügung unter anderem eine Operation und lokal interventionelle Verfahren wie die Radiofrequenzablation (RFA) und die transarterielle Chemoembolisation (T ACE) oder die stereotaktische Strahlentherapie (SBRT). Da vornehmlich die RFA und TAGE tumorbedingt limitiert sind beispielsweise durch Größe, Lage oder Vaskularisation des Tumors, gewinnt die SBRT zunehmend an Bedeutung in der Behandlung von Lebermalignomen. Diese ermöglicht die hochpräzise Bestrahlung der Tumorvolumina mit hohen (ablativen) Bestrahlungsdosen unter Schonung des umliegenden Lebergewebes unter anderem durch einen sehr steilen Dosisgradienten. Die Leber von Patienten mit entsprechenden Malignomen ist allerdings häufig vorgeschädigt, unter anderem durch Noxen wie Alkohol, die die Entstehung primärer Lebermalignome begünstigen. Bei Patienten mit sekundären Lebermalignomen kann die Leberfunktion durch Zytostatika beeinträchtigt sein. Während für die Leberteilresektion präzise Funktionskriterien neben Volumenkriterien existieren, die die Resektabilität beschreiben, ist dies für die SBRT nicht der Fall. Da bisher die Nebenwirkungsrate nur unzureichend erforscht ist und unerwünschte Wirkungen uneinheitlich erfasst werden, soll mit dieser Arbeit evaluiert werden, wie genau Nebenwirkungen zu erfassen sind und ob es prädiktive Parameter gibt, die eine erhöhte Toxizität vorhersagen.
Sperling, Marius
Klinik für Urologie
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Identifikation eines Markersets zur nicht-invasiven Diagnostik des Urothelkarzinoms der Harnblase, basierend auf genomweiter Methylierungsanalysen des Urinsediments"
Zusammenfassung:
Jährlich wird bei etwa 30.000 Menschen in Deutschland ein Harnblasenkarzinom neu diagnostiziert. Dabei ist die mit Abstand häufigste Manifestationsform das nicht muskelinvasive Harnblasenkarzinom (NMIBC), welches eine hohes Rezidiv- und Progressionsrisiko aufweist. Bisher sind etablierte Verfahren zur nicht-invasiven Urindiagnostik nicht sensitiv oder spezifisch genug, als dass sie invasive diagnostische Verfahren wie die Zystoskopie oder die diagnostische TURB vollständig ablösen könnten. Molekulare Marker auf Basis der DNA-Methylierung sind bereits bei einigen Tumorentitäten, wie dem Zervixkarzinom und dem Kolonkarzinom etabliert. Jedoch gibt es derzeit noch keinerlei klinische Anwendung solcher Marker beim NMIBC, obwohl diese in der Literatur bereits hinreichend beschrieben sind. Das Ziel meiner Promotionsarbeit ist, mithilfe von genomweiten Methylierungsanalysen des Urinsediments, ein Markerset zur nicht-invasiven Diagnostik des NMIBC zu identifizieren, um damit in Zukunft die Erstdiagnose und Nachsorge so gering invasiv wie möglich zu halten.
Wachs, Virginie
BIOMAG
Promotionsstipendien II/2019
Thema: "Untersuchung der zerebralen Oszillationen als Marker des motorischen Sequenzlernens mittels Magnetenzephalographie (MEG) beim gesunden Älteren"
Zusammenfassung:
Motorisches Sequenzlernen ist nicht nur beim Gesunden von alltäglicher Bedeutung für das Erternen neuer motorischer Fähigkeiten sondern hat auch eine starke klinische Bedeutung für · die Wiederherstellung motorischer Funktionen nach Hirnfunktionsstörungen, bspw. nach einem Schlaganfall. Es ist hrnreichend bekannt und beim jungen, gesunden Menschen gut untersucht, dass das Sequenzfernen in verschiedenen zeitlichen Phasen abläuft. Bisherige Untersuchungen stützen sich vor allem auf fMRT (funktionelle MRT) bzw. PET Verfahren, welche zwar eine gute räumliche, jedoch eine eingeschränkte zeitliche Auflösung für dynamische Lernprozesse besitzen. Des Weiteren fehlt es an Untersuchungen zur Altersabhängigkeit, welche als Grundlage für . di& Etfor.schung .alteraassazüerter .Eooankungen wie z.B. dem Schlaganfall von essentieller Bedeutung sind. Ziel des geplanten Projektes ist daher die Untersuchung der zeitlichen Dynamik zerebraler Oszillationen in den verschiedenen Lernstadien des motorischen Sequenzfernens beim gesunden Älteren mittels Magnetenzephalographie (MEG) als neurophysiologischer Marker der motorischen Lernfähigkeit. Wichtige Fragen hierbei sind, ob die behaviorale Einteilung in eine Akquisitionsptrase, eine Konsolidierungsphase und eine Retentionsphase auch beim Älteren ein entsprechendes Korrelat auf neuronaler Ebene findet und ob diese Unterteilung vergleichbar zu jungen Menschen besteht. Weiterhin wollen wir untersuchen, ob es neuronale Marker gibt, die den Übergang vori einer Lernphase in die Nächste ankündigen oder ob es sich um einen linearen stufenlosen Übergang handelt. Die hier erhobenen Ergebnisse sollen insbesondere auch als Grundlage für weiterführende Untersuchungen beim Schlaganfallpatienten dienen.