Das Forschungs- und Registerprojekt QUIPS - Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie - ist ein multizentrisches, interdisziplinäres Benchmark-Projekt zur Verbesserung der Akutschmerztherapie in operativen Zentren/Krankenhäusern. Ziel ist die Verbesserung der Ergebnisqualität in der postoperativen Schmerztherapie durch eine standardisierte Erhebung weniger Qualitätsindikatoren, ihre Analyse und Rückmeldung an die beteiligten Kliniken. Ein webbasiertes automatisiertes Feedback ermöglicht internes und externes Benchmarking sowie eine kontinuierliche Verlaufsbeobachtung. Mehr als 150 Kliniken nehmen deutschlandweit an QUIPS teil.
Klinische Forschung
Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin leitet bzw. beteiligt sich an einer Vielzahl von klinischen Forschungsvorhaben. Hier stellen wir einige laufende und abgeschlossene Projekte exemplarisch vor.
Weitere Informationen zu klinischen Studien und deren Umsetzung in unserer Klinik finden Sie auf der Seite der Study Management Unit.
iRECORDS - Internationale Studie zur schnellen Erkennung von Kortikosteroid-Sensitivität oder -Resistenz bei Sepsis
- ERA PerMed Projekt
- Koordination: Prof. Dr. Djillali Annane (Assistance Publique – Hôpitaux de Paris)
- Lokale Koordination: Prof. Dr. Michael Bauer
- Laufzeit: 2022 - 2025
- Gefördert durch das BMBF, FKZ 01KU2209
Sepsis/COVID-19 sind durch eine fehlregulierte Reaktion des Wirts auf die Infektion gekennzeichnet, was den routinemäßigen Einsatz von immunmodulierenden Kortikosteroiden rechtfertigt. Die Stratifizierung von Patienten basierend auf ihrer individuellen Immunreaktion könnte das Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser Behandlung verbessern. Mithilfe von molekularen Signaturen der Kortikosteroid-Empfindlichkeit und KI-Methoden werden wir Signaturen entwickeln, um personalisierte Behandlungsregeln für Patienten festzulegen und so ihre Überlebenschancen zu verbessern.
ARISS - Randomisierte kontrollierte multizentrische Studie zur Albuminersatztherapie im septischen Schock
Projektleiter: apl. Prof. Dr. Yasser Sakr, Prof. Dr. Michael Bauer
DFG 2018 - 2023
Die aktuelle Datenlage weist darauf hin, dass Albumingabe bei schwerer und fortgeschrittener Sepsis einen Überlebensvorteil bringen könnte. Bisher existiert dazu keine ausreichende Untersuchung in einer prospektiven, randomisierten Studie. Das Ziel von ARISS ist es, den Einfluss einer Albumingabe und die Aufrechterhaltung eines Albumin-Serumwerts nach Eintritt des septischen Schocks im Vergleich zur Volumenersatztherapie ohne Albumin auf das Überleben der Patienten zu untersuchen.
NCT03869385
ICROS - Identifikation kardiovaskulärer und molekularer Prognosefaktoren für die mittel- und langfristige Morbidität und Mortalität bei Sepsis
Projektleiterin: Prof. Dr. Dr. Sina Coldewey
BMBF (ZIK Septomics) 2016 - 2022
Sepsis-Überlebende leiden häufig an erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen. In dieser Studie werden Herz-Kreislauffunktion, Sauerstoffverwertung und Stoffwechsel von Patienten mit Sepsis (einschl. COVID-19-Sepsis) von der Akutphase bis zu einem Jahr nach Erkrankungsbeginn untersucht. So sollen klinische und molekulare Parameter erkannt werden, die den Verlauf der Sepsis und ihre mittel- und langfristigen Folgen beeinflussen. Ziel ist die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze.
QUIPS - Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie
IMI-PainCare PROMPT: Providing Standardized Consented PROMs for Improving Pain Treatment
Das ehrgeizige Ziel des IMI-PAINCARE-Konsortiums war die Verbesserung der Versorgung von Patienten, die unter akuten oder chronischen Schmerzen leiden. Das Forschungskonsortium setzte sich aus 40 Teilnehmern aus 14 Ländern zusammen. Eines der 3 Teilprojekte war PROMPT, das von Prof. Meißner koordiniert wurde. PROMPT zielte darauf ab, das Management von akuten und chronischen Schmerzen zu verbessern, indem PROMs (patient reported outcome measures) identifiziert wurden, die in der klinischen Praxis und in kontrollierten Studien prädiktive Indikatoren für den Behandlungserfolg sind. Dabei ging es nicht nur um die Schmerzintensität und die funktionellen Folgen von Schmerzen für den Einzelnen, sondern auch um die Identifizierung von Patienten, bei denen das Risiko einer Chronifizierung akuter postoperativer Schmerzen bestand. Die Ergebnisse sollen den Angehörigen der Gesundheitsberufe helfen, die Schmerzbehandlung zu individualisieren und so die Lebensqualität von Schmerzpatienten zu verbessern.
Forschungsnetzwerke für klinische und translationale Forschung
Center for Sepsis Control and Care
Das Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung (Center for Sepsis Control & Care, kurz CSCC) ist ein Zentrum am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und koordiniert dessen Forschungsschwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin. Das CSCC fördert die interdisziplinäre Vernetzung von patientennaher Grundlagenforschung mit klinischer Forschung im Bereich der Sepsis und schwer behandelbarer Infektionen. Dabei ermöglicht das CSCC einen offenen und breit gefächerten wissenschaftlichen Austausch und setzt sich zudem für die Nachwuchsförderung und die Karriereentwicklung in der klinischen Forschung ein.
Gegründet wurde das CSCC 2010 als „Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen“ und wurde zehn Jahre lang als eines von acht integrierten Forschungs- und Behandlungszentren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Zu den Aufgaben und Zielen des CSCC gehören Organisation und Management des Forschungsschwerpunktes Sepsis und Infektionsmedizin, strukturierte Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Karriereförderung sowie die Verbesserung der Versorgung. Nicht zuletzt widmet sich das Zentrum auch der Information und Aufklärung der Allgemeinheit über lebensbedrohliche Infektionen und Sepsis.
Sprecher der Zentrumsleitung: Prof. Dr. Michael Bauer
SepNet
Als interdisziplinäres Netzwerk aus Wissenschaftlern beschäftigt sich die SepNet Studiengruppe mit den Themen Sepsis und septischer Schock. Ziel des Verbundes ist es, Voraussetzungen für klinische und experimentelle Erforschung der Sepsis zu verbessern und damit zur Entwicklung effizienter Behandlungsansätze beizutragen.
SepNet vereint Experten verschiedener Fachdisziplinen, die auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Sepsisforschung tätig sind. Klinische Studien können an bundesweit angesiedelten SepNet-Regionalzentren und zahlreichen assoziierten Zentren mit interdisziplinären, internistischen und chirurgischen Intensivstationen durchgeführt werden. Der Verbund verfügt über eine zentrale Probenbank, die die Asservierung von Proben für wissenschaftliche Analysen erlaubt.
Die SepNet Studiengruppe ist ein Verbund aus über 100 Ärzten und Wissenschaftlern aus rund 50 Kliniken und Universitäten aus ganz Deutschland.
Sprecher des Forschungsnetzwerks: Prof. Dr. Michael Bauer