Sepsispatienten auf der Intensivstation sind aufgrund ihrer Abwehrschwäche und der häufig erforderlichen Antibiotikatherapie besonders anfällig für Infektionen mit dem Hefepilz Candida, der für Gesunde völlig harmlos ist.
Im Blut von Patienten mit schweren Candida-Infektionen lässt sich (1,3)-β-D-Glukan nachweisen, ein wichtiger Bestandteil der Zellwand von Candida. Es gibt dafür einen standardisierten Test, der positiv ausfällt, bevor ein mikrobiologischer Pilznachweis gelingt. „Mit der CandiSep-Studie wollten wir testen, ob wir anhand dieses Biomarkers diejenigen Patienten erkennen können, die eine antimykotische Therapie benötigen, und ob wir das Überleben der Patienten verbessern können“, beschreibt PD Dr. Frank Bloos das Ziel des Projektes. Von dieser vermehrten Antipilzbehandlung konnten die Patienten der Biomarkergruppe jedoch nicht profitieren – in beiden Gruppen verstarben mehr als 30% innerhalb von vier Wochen. „Die erweiterte Diagnostik führte also zu einem erhöhten und früheren Einsatz von Medikamenten ohne Nutzen für die Patienten“, fasst Erstautor Frank Bloos zusammen.
Originalpublikation: Bloos F, et. al. (1 → 3)-β-D-Glucan-guided antifungal therapy in adults with sepsis: the CandiSep randomized clinical trial, Intensive Care Med. 2022 Jul; 48(7):865-875. DOI: 10.1007/s00134-022-06733-x