Qualitätssicherung
Qualitätsmanagement in der Intensivmedizin
Dieses Projekt dient dem Ziel, unter dem Dach der LÄK Thüringen eine bundeslandweite Qualitätssicherung für Intensivstationen aller Fachrichtungen zu initiieren.
Das primäre Ergebnis ist die Bereitstellung von qualitäts- und leistungsrelevanten Daten aus den Intensivstationen Thüringens sowie deren Aufbereitung und Interpretation unter fachlichen Gesichtspunkten durch ein intensivmedizinisches Expertenteam. Es entsteht so eine Beschreibung der intensivmedizinischen Situation im Bereich der LÄK Thüringen, die den Teilnehmern als Maßstab für die Qualität ihrer eigenen Struktur und Leistung dienen kann.
Datensatz und Datenerfassung
Es wurde ein Datensatz erarbeitet, der sich in vier Bereiche gliedert: Strukturdaten, patientenbezogene Daten von der Intensivstation, patientenbezogene Daten zum Krankenhausaufenthalt und Leistungsmerkmale. Die Erfassung mancher Daten ist optional. Die Strukturdaten müssen nur einmal jährlich erfasst werden bzw. dann, wenn sie sich ändern sollten. Die patientenbezogenen Daten sind, mit einer Ausnahme, einmal pro Aufenthalt zu erfassen. Lediglich der TISS-28-Score (Darstellung der Leistungsmerkmale) muss täglich erhoben werden. Die zu erfassenden Leistungsparameter werden direkt aus dem TISS-Score ermittelt und bedürfen somit keiner besonderen Eingabe. Bestandteile des Datensatzes sind unter anderem die Score-Systeme SAPS 2 und TISS-28, womit auf wissenschaftlich validierte und anerkannte Erfassungswerkzeuge zurückgegriffen wird. Damit wird auch eine Vergleichbarkeit auf internationaler Ebene gewährleistet.
Datenpool und Datenschutz
Die erfassten Daten werden zentral bei der LÄK gesammelt und ausgewertet. Hierzu können die mittels PGP verschlüsselter Dateien entweder elektronisch per E-Mail oder auf Datenträger übermittelt werden. Jede Klinik erhält eine nur der LÄK Thüringen bekannte Codierung, damit der Dateneingang registriert werden kann, ehe die Daten gepoolt werden.
Bereits bei der Konzipierung des Datensatzes wurde streng darauf geachtet, die Bestimmungen des Datenschutzes zu beachten. Durch die fortlaufende Nummerierung werden die Datensätze zwar für die weitere Verarbeitung gekennzeichnet, eine Zuordnung zu individuellen Patienten oder Herkunftskliniken wird nach dem Pooling jedoch nicht mehr möglich sein. In jeder der einsendenden Kliniken muss daher eine eigene Zuordnungstabelle geführt werden, wenn später hausintern Rückschlüsse und Erkenntnisse aus den übermittelten Datensätzen gewonnen werden sollen. Zur Kontrolle hinsichtlich der Zuverlässigkeit in datenschutzrechtlicher Hinsicht wurde der Datensatz so wie eine Beschreibung des Pooling- und Auswertungsvorgangs dem Thüringer Amt für Datenschutz zur Beurteilung vorgelegt. Sowohl das Datenpooling als auch die Auswertung werden von der LÄK kostenlos durchgeführt.
Erhebung und Auswertung der Daten
Von den teilnehmenden Kliniken werden die auf der Intensivstation aufgenommenen Patienten konsekutiv erfasst. Mit der Erhebung der Daten in den Kliniken kann bereits am 01.01.2003 begonnen werden. Der Einstieg in die Datenerfassung zu einem späteren Zeitpunkt ist ebenfalls problemlos möglich. Um vorherige Anmeldung der Teilnahme bei der Geschäftsstelle der LÄK Thüringen wird gebeten.
Die gepoolten Daten werden elektronisch ausgewertet und den teilnehmenden Kliniken in Form von Mittelwerten, Indizes, Trendtabellen etc. zur Verfügung gestellt. Vergleiche zwischen den ausgewerteten Daten und den einzelnen Kliniken werden nicht vorgenommen. Ein solches Benchmarking bleibt jeder Klinik selbst überlassen. Die eigenen Daten stehen den verschiedenen Kliniken zur individuellen Auswertung zur Verfügung.
Die Auswertungsergebnisse werden von der LÄK nur den teilnehmenden Kliniken bekanntgegeben. Sie werden ohne Zustimmung der Teilnehmer nicht weitergegeben und für keinen anderen Zweck genutzt. Auch über die Publikation von Ergebnissen oder Teilergebnissen der Datenerfassung in Fachzeitschriften muss der Teilnehmerkreis in einem eindeutigen Votum befinden.
Empfehlung und Garantie der LÄK Thüringen
Das Qualitätsmanagment in der Intensivmedizin ist Grundlage der Zertifizierung von Krankenhäusern. Die Landesärztekammer Thüringen als Initiator des Thüringer Projektes empfiehlt allen Krankenhäusern und Kliniken die Teilnahme an der Qualitätssicherung Intensivmedizin. Hiermit wird eine externe Qualitätssicherungsmaßnahme unabhängig von den Interessen der Politik und der Kostenträger geschaffen, die auch dann Bestand und Wert haben wird, wenn in Zeiten der DRG-finanzierten Krankenhäuser die Qualitätssicherung ein Bestandteil des Leistungsnachweises werden wird.
Links und weitere Informationen
Benchmarkserver Intensivmedizin
Qualitätsmanagement Intensivmedizin
Homepage des Projekt "Qualitätsmanagement in der Intensivmedizin" der LÄK Thüringen