Ziele
Die STEMI Leitlinien ESC 2017 fordern die Erhebung, Analyse und Reaktion auf die wesentlichen Qualitätsparameter (wie Door-to-Wire; Contact-to-Wire, Medikation, 24h-Rufbereitschaft) durch jedes Krankenhaus mit Herzkatheterlabor, sowie die Bildung und Zusammenarbeit in lokalen Infarktnetzwerken. Die durch nationale und internationale Leitlinien vorgegeben Behandlungszeitziele sind nur durch klar definierte prä-und intrahospitale Abläufe und kurzen Alarmierungsketten zu erzielen.
Wesentliches Ziel des gegründeten Thüringer Infarktnetzwerkes ist die Verbesserung der prä- und intrahospitalen Versorgungsqualität akuter Myokardinfarkte im Bundesland Thüringen. Die Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Netzwerk ermöglicht dadurch auch die Bearbeitung und Erfüllung vielfältiger sekundärer Ziele, welche zu einer stetigen Verbesserung der Behandlungsqualität beitragen:
- Lokales und überregionales Herzinfarkt-Qualitätsmanagement
- Lokoregionäre Infrastruktur- und Netzwerkpfadbildung (Optimierung der Strukturen des Rettungsdienstes mit definierter Logistik für Herzinfarkttransporte, Optimierung der intrahospitalen Abläufe in den Kliniken und den Schnittstellen zwischen prä- und intrahospitaler Versorgung)
- Edukation (strukturierte und systematische Schulung des ärztlichen und nicht-ärztlichen Personals, z.B. Rettungsdienst, Notärzte, Mitarbeiter der Notaufnahme, Internisten, Kardiologen, Hausärzte)
- Wissenschaft und Versorgungsforschung (durch kontinuierliche Erhebung und Analyse der Behandlungskenndaten kann plötzliche Veränderung der Versorgungssituation, wie die COVID19-Pandemie, reagiert werden)
- Interaktion
- Digitalisierung („Telenotarzt“, EKG-Übertragung, Automatisierung der Datenerfassung- und des Datentransfers)
- Wertschöpfung, insbesondere auch in strukturschwachen Regionen (Optimierung der medizinischen Versorgung durch Verbesserung der Notfall-Versorgungsqualität mit belegten prognostischen Vorteil, Schonung von Ressourcen durch außerklinische Zuweisung der Patienten in die richtige Versorgungsstruktur, damit Vermeidung von unnötigen Sekundärtransporten, doppelten Krankenhauseinweisungen, Fehlalarmierungen von Bereitschaftspersonal)