Das Kinderschlaflabor ist räumlich und inhaltlich der Abteilung Neonatologie und Kinderintensivmedizin zugeordnet. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Erkrankungen erläutern, die zu einer Vorstellung im Schlaflabor führen können.
Säuglingsschlafapnoe
Wir betreuen und untersuchen Früh- und Neugeborene mit Atemregulationsstörungen. Diese können unter Umständen zu langen Atempausen führen, welche den Schlaf negativ beeinflussen und die Entwicklung des Kindes hemmen können. Diese sogenannten „Frühgeborenen-Apnoen“ sind mit dem Medikament Coffein gut behandelbar. Die Steuerung dieser Coffeintherapie aber erfolgt spezifisch durch Untersuchungen im Schlaflabor. Während die Kinder bis zu einem Alter von ca. vier Monaten auch in einer langen Tagschlafphase untersucht werden können, muss die Untersuchung danach (älter als 4 Monate) nachts durchgeführt werden, um ausreichend lange Schlafphasen bewerten zu können.
Bei manchen Frühgeborenen sind diese Apnoen teilweise so ausgeprägt, dass in Einzelfällen auch ein Überwachungs-Monitoring zu Hause sinnvoll sein kann.
ALTE (apparent life threatening event – lebensbedrohliches Ereignis)
Selten kommt es bei Kindern zu bisher noch ungeklärten „Fast – Todesfällen (ALTE oder near missed S udden Infant Death)“. Auch hier ist eine Schlaflabordiagnostik im diagnostischen Procedere verankert.
Bitte haben Sie Verständnis, das die Auswertung dieser mehrstündigen Untersuchung unter Umständen einige Tage in Anspruch nimmt, da alle Mitarbeiter des Schlaflabors auch auf den Intensivstationen arbeiten. Am günstigsten kontaktieren Sie uns per eMail.
Bei größeren Kindern rücken andere Erkrankungen in den Vordergrund. Hier ist oft eine umfassende Diagnostik an zwei aufeinanderfolgenden Nächten unabdingbar.
Adenotonsilläre Hyperplasie
Häufig sieht man einen gestörten Nachtschlaf bei großen „Polypen“, die ein freies Durchatmen durch die Nasen verhindern und damit auch den Folgetag durch ständige Weckreaktionen negativ beeinflussen.
Hier kann ggf. eine leitliniengerechte Kombinationstherapie aus Inhalation und lokalen Kortisonpräparaten Heilung bringen.
Möglicherweise ist aber auch eine Operation notwendig, die in der Klinik für HNO durchgeführt werden kann.
Neuromuskuläre Erkrankungen
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Zusammenarbeit mit dem Thüringer Muskelzentrum (Leitung OA Dr. med. R. Husain).Wir betreuen neuromuskulär erkrankte Kinder, welche sogar zum Teil in der Häuslichkeit beatmet werden müssen.
Dies kann von einer milden, nächtlichen High Flow- oder CPAP (positive Druckunterstützung) Atemunterstützung bis hin zur invasiven 24/7 Beatmung mit diversen Zusatzgeräten, Hustenassistenten, Inhalationsgeräten gehen.
Derzeit betreuen wir ca. 40 heimbeatmete Kinder, die über verschiedene Interfaces (Maske, Tracheostoma) intermittierend oder auch dauerhaft beatmet werden.
Gerne begleiten wir Sie auch auf diesem langen Therapieweg.