Häufige Krankheitsbilder
Nachfolgend wollen wir Ihnen einige Krankheitsbilder vorstellen, die häufig zu einer Behandlung auf unserer Kinderintensivstation führen.
Blutvergiftung/Sepsis
Die Blutvergiftung oder auch Sepsis ist die schwerste Form einer Infektion. Antibiotika allein reichen hier nicht mehr aus. Weil dabei im gesamten Körper eine gefährliche Entzündung abläuft, müssen viele Organsysteme intensivmedizinisch überwacht und unterstützt werden. Dies reicht von künstlicher Beatmung, über kreislaufunterstützende Medikamente bis hin zur Dialyse.
ARDS/Lungenversagen
Verschiedenste Auslöser, wie zum Beispiel Lungenentzündungen, Aspiration von Fremdkörpern, Verletzungen oder Rauchgase können zu einer kritischen Schädigung der Lunge führen. Kann diese den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen, dann ist eine künstliche Beatmung notwendig. Schonende Beatmungsformen und die ständige Aufrechterhaltung eines Überdrucks helfen der kranken Lunge bis sie selbst wieder ihre Aufgabe erfüllen kann.
Herzkreislaufstillstand, Reanimation
Pumpt das Herz nicht mehr, so ist schnellstes Handeln notwendig. Bereits nach wenigen Minuten können bleibende Organschäden auftreten. Das pädiatrische Reanimationsteam ist in ständiger Bereitschaft, Kinder im gesamten Universitätsklinikum mit Herz-Kreislauf-Stillstand sofort und umfassend zu behandeln. Nach Erstversorgung beim Kind kann auf der Kinder-Intensivstation die Postreanimationsbehandlung durchgeführt werden.
Herzrhythmusstörungen
Jedes Herz schlägt anders aber im falschen Takt kann es zur Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff kommen. Egal ob angeboren oder erworben behandelt die Kinder-Intensivstation zusammen mit der kinderkardiologischen Abteilung Herzrhythmusstörungen. Über rein medikamentöse bis zu zeitweiligen Schrittmacherverfahren stehen notwendige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Im Bedarfsfall ist auch die Zusammenarbeit mit einem kinderkardiologischen Zentrum oder die Verlegung in ein solches unkompliziert möglich.
Polytrauma
Unfälle gehören weiterhin zu den gefährlichsten Erkrankungen im Kindesalter. Überleben und ein optimaler Behandlungserfolg sind nur durch eine bestmögliche Zusammenarbeit zwischen Intensivmedizin, Kinderchirurgie und weiteren Fachdisziplinen wie Anästhesiologie, Unfall- und Neurochirurgie möglich. Nach dem primären Polytraumamanagement und der ersten operativen Therapie erfolgt die weitere stationäre Behandlung auf der Kinderintensivstation durch ein interdisziplinäres Team, bis die Verlegung auf eine Normalstation möglich ist.
Multiorganversagen
Lunge, Herz, Leber, Niere, Gehirn, Blutkreislauf. Alle Organe des Körpers erfüllen ihre wichtigen Funktionen in Zusammenarbeit. Sind mehrere Organsysteme gleichzeitig geschädigt, so kommt es zum kritischen Multiorganversagen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Die Kinderintensivstation ist mit modernster Medizintechnik in der Lage, diese Organsysteme zu unterstützen oder zeitweilig auch zu ersetzen, bis die Ursache beseitigt oder behandelt werden kann.
Verbrennung
Gerade in den kalten Monaten sind Verbrühungs- und Verbrennungsverletzungen im Kindesalter häufig. Bei größeren verletzten Arealen und kleineren Kindern ist eine intensivmedizinische Behandlung nicht nur zur Schmerztherapie notwendig. Die chirurgische Behandlung erfolgt interdisziplinär in Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinderchirurgie. Bei entsprechendem Bedarf ist auch nach Erstversorgung ein Weitertransport in ein Brandverletztenzentrum möglich.
Postoperative Behandlung (allgemein)
Nach komplexeren und kritischen Operationen in der Kinder- und Neurochirurgie, wie bauchchirurgischen Eingriffen, Polytraumata, Schädel-Hirn-Traumata oder Operation am Gehirn, ist häufig eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich. Dazu gehört neben Beatmung, Kreislaufunterstützung und Schmerztherapie auch das kontinuierliche Monitoring um auf jede postoperative Besonderheit sofort reagieren zu können.
Sedierung
Schmerzhafte Interventionen, Untersuchungen oder Eingriffe sind für Kinder unangenehm. Das Team der Kinderintensivstation steht daher zur Verfügung Kurznarkosen oder Analgosedierungen für Prozeduren wie Magen-Darm- und Lungenspiegelungen, Nieren- oder Leberbiopsie durchzuführen und die Kinder anschließend für eine entsprechende Zeit zu überwachen.
Abholung schwerkranker Patienten
Sollte es notwendig sein, kritisch kranke Kinder aus primären Krankenhäusern zu uns zur weiteren intensivmedizischen Behandlung zu verlegen, so haben wir die Möglichkeit diese Patienten sowohl luft- als auch bodengebunden abzuholen. Gegebenenfalls auch nach Versorgung (einschließlich Intubation und Beatmung) durch uns vor Ort, sofern dies notwendig ist.