Hier finden Sie die Jugend- sowie die Psychosomatikstation
Hier finden Sie die Kinderstation und unsere Tageskliniken
Kinderstation (bis 12 Jahre)
Stationskonzept
Diese Station ermöglicht die Aufnahme von 10 Kindern im Kindergartenalter bis maximal 12 Jahre. Grundlage des Stationskonzeptes bildet das Wissen der emotionalen Bindung der Kinder an ihre Eltern. Um diesem Rechnung zu tragen erfolgen wöchentliche Beurlaubung nach Hause, einschließlich intensiver gemeinsamer Arbeit.
Manchmal ist es notwendig in Krisensituationen kurzfristige Aufnahmen zu ermöglichen. Die Entscheidung darüber obliegt dem diensthabenden Arzt, nach Rücksprache mit dem Einweiser.
Das Spektrum schließt alle kinderpsychiatrischen Erkrankungen ein. Dies betrifft Patienten, die primär nicht ambulant oder tagesklinisch behandelt werden können. Das gilt bspw. für Patienten mit suizidalen Absichten, sehr aggressiven oder dissozialen Verhaltensweisen, aber auch für schwer depressive oder anorektische Kinder. Neben der kinderpsychiatrischen Diagnostik einschließlich der Erfassung des Leistungsspektrums erfolgt eine allumfassende psychosoziale Anamnese, insbesondere mit dem Fokus der Erziehungsbedingungen.
Durch unsere multiprofessionelles Team, bestehend aus ärztlichen, psychologischen, sozialpädagogischen Mitarbeitern und Pflege- bzw. Erziehungsdienst sowie Ergo-, Moto- und Sporttherapeuten erfolgt neben der allumfassenden Diagnostik, Behandlung und Betreuung der Kinder eine enge Zusammenarbeit mit dem Bezugspersonen. Selbstverständlich sind Schulen, Kindergärten und weiterbehandelnden Kollegen in die Diagnostik und Therapie mit einbezogen. In einigen Fällen nehmen wir auf Wunsch der Eltern Kontakt mit dem Jugendamt auf.
Die therapeutische Arbeit mit den Kindern erfolgt vorrangig verhaltenstherapeutisch. Da bei einem Großteil der Kinder expansive Erkrankungen vorliegen, erhalten die Kinder mehrmals täglich eine Rückmeldung in Form von gesammelten Punkten/Smilies über die Grundregeln des gemeinsamen Miteinanders auf Station.
Eine weitere zentrale Rolle nehmen Psychotherapien in Form von therapeutischen Spielen, Gesprächen, kreativen Methoden usw. einzeln und in Gruppen und Gesprächen mit den Eltern ein.
Neben den psychotherapeutischen Angeboten nehmen die Kinder in einzel- oder gruppenspezifischen Angeboten an der Moto-, Sport- und Ergotherapie teil. Zudem gibt es weitere Gruppenangebote wie unsere Interaktionsgruppe, Soziales Kompetenztraining sowie die Gesprächsgruppen.
Begleitend erfolgen medizinische Untersuchungen, ggf. eine medikamentöse Behandlung des Kindes.
Ein wesentlicher Punkt in unserer Arbeit mit den Kindern liegt in einem engen Austausch mit der Familie. Daher findet einmal wöchentlich unser Familientag statt, an dem nach Absprache mit dem Therapeuten Familien und Kinder sich gemeinsam treffen und miteinander arbeiten. Der Ablauf der Familientage ist gleich bleibend und besteht aus verschiedenen Elementen der Multifamilientherapie. Des Weiteren haben die Eltern an diesem Tag die Möglichkeit, auch ohne Beisein der Kinder miteinander ins Gespräch zukommen, um sich zu vernetzen und auszutauschen.
Da bei vielen Kindern, je nach Krankheitsbild, langfristige Unterstützungen notwendig sind und eine optimale Förderung ihrer Entwicklung gewährleistet werden soll, steht unser Sozialdienst in engem Kontakt zu verschiedenen Ämtern und Institutionen.
Um die Implementation in den Alltag des Kindes zu ermöglichen, finden bei vielen Kindern Probetage im Kindergarten oder in der Schule mit Verhaltensbeobachtung sowie Gesprächen mit den zuständigen Erziehern und Lehrern statt. Hierbei versuchen wir, etablierte Strukturen aus dem klinischen Setting in die nachfolgenden Einrichtungen zu übertragen, Erzieher und Lehrer zu informieren und somit dem Kind das Ankommen in den Alltag zu vereinfachen.
Elternbrief bei stationärer Aufnahme
Elternbrief
Tagesablauf
Der Tagesablauf der Kinderstation folgt einem festen Wochenschema:
eine nähere Beschreibung der Einheiten finden Sie unter der Rubrik "Therapeutische Angebote" weiter unten
Therapeutische Angebote
Überblick über therapeutische Angebote und tägliche Termine
Einzelgespräche
mindestens 1mal wöchentlich jeweils 30min
Eltern-/Familiengespräche
- wöchentlich Eltern- bzw. Familiengespräche jeweils 50min
- nach individueller Absprache des Teilnahme Patienten am Gespräch
Elterntraining (Kompetenztraining für Eltern sozial auffälliger Kinder - KES)
- Durchführung durch unserer Sozialarbeiterin
- Umfang: 7 Trainingseinheiten je 90min
- Gruppentraining zur Stärkung der Kompetenzen im Erziehungsverhalten
- durch praktische Übungen und gemeinsame Gespräche werden Tipps und Anregungen vermittelt, zudem erkennen die Eltern, dass sie mit ihren Problemen nicht allein dastehen
Multifamilientherapie
- einmal die Woche (jeden Mittwoch von 12:00 Uhr bis 15:15 Uhr), für 6-8 Familien, Multifamilientherapie gemeinsam mit mindestens einem Elternteil oder einer anderen wichtigen Bezugsperson
- bestehend aus einer gemeinsamen Familienrunde (Mehrfamilienarbeit zu verschiedenen thematischen Fragestellungen), anschließend Teilung der Gruppe in Interaktionsgruppe und Entspannungsgruppe/Kreativgruppe, danach Elternrunde und abschließend Reflexionsrunden/Blitzlicht und gemeinsames Kaffeetrinken
- im Anschluss findet für diese Kinder die Besuchszeit statt
Gruppentherapien
- Zuordnung zur jeweiligen Gruppe nach therapeutischer Indikation zur Aufnahme und nach Diagnostikphase
Gesprächsgruppen
- Durchführung im Aufenthaltsraum
- Zwei Therapeuten führen die Gruppe
- Jeweils donnertags 60min sowie 30min Nachbesprechung der Therapeuten
- Im Aussenkreis ein Platz für Pflege oder Therapeuten
Verhaltenspläne
- Beurteilung von Ordnung, Hygiene sowie Verhalten gegenüber Mitpatienten und Erwachsenen
- Auswertung im Rahmen des Abendkreises gemeinsam mit dem Pflege- und Erziehungsdienst und Erhalt entsprechende Verstärker (Fernsehen, Teilnahme am Belohnungsausflug)
Interaktionsgruppe
- Im Vordergrund steht das spielerische Herangehen an Körper-, Sozial- und Materialerfahrungen mit Hilfe von z.B.: Wahrnehmungsübungen, Interaktionsspielen, Rollenspielen, Kreativangebote
- Jeweils dienstags 60min
- Maximal 4 Patienten im Alter bis 8-9 Jahre
Wochenzielbelohnung
- Auswertung, ob das im Verhaltensplan vereinbarte Wochenziel erreicht wurde
- Durchführung durch Pflege- und Erziehungsdienst
Wochenendauswertung
- Jeweils montags von 9:50 bis 10:00 Uhr
- Durchgeführt durch Therapeuten und Pflegepersonal
- Reflektion des Wochenendes
Soziales Kompetenztrainig
- Jeweils dienstags 60min
- maximal 4 Patienten
- Inhalt: Förderung von Kreativität, Kommunikation, Vertrauen, Handlungsplanung, sozialer Interaktion, Ich- und Gruppenerlebnis
- Stundenende: Reflexion des Erlebten
Entspannung/PMR
- wird durch die Pflege oder Spezialtherapeuten durchgeführt nach entsprechender Indikationsstellung
- ein- bis zweimal wöchentlich
Musiktherapie
- Angebot der Elterninitiative für das seelisch erkrankte Kind
- Für alle Patienten der Station möglich, im Wechsel mit der Kochgruppe montags
Kochgruppe
- montags 15.00 Uhr, wird durch Pflege gemeinsam mit den Kindern durchgeführt, ggf. gemeinsames Einkaufen
Patientensprecher
- gemeinsam durch die Kinder und die Pflege und Therapeuten bestimmt
- Aufgaben: neue Patienten die Station zeigen, an Gruppentherapien und Ämter denken und erinnern, „Sprachrohr“ der Patienten
- Auswertung und Neuwahl immer freitags für die kommende Woche
Morgenrunde
- jeden Wochentag 7.30 Uhr durch die Pflege durchgeführt
- Ziel: Rückmeldung über Gesprächsbedarf, Organisatorische Ankündigungen
Morgenspaziergang
Jeden Morgen ein 20min Spaziergang nach dem Frühstück
Abendkreis
- vor dem Abendessen im Tagesraum
- Durchführung Pflege- und Erziehungsdienst
- Auswertung Des Belohnungsplanes
- Rückmeldung vom Tag
Hausbesuch
- zur gezielten Verhaltensbeobachtung im häuslichen Bereich erfolgt im individuellem Fall ein Hausbesuch durch unsere Sozialarbeiterin
Besuchstag (Mittwoch von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr)
- Für alle Kinder, die nicht an der Familienkonferenz teilnehmen
Begleitete Gruppenausgänge
- für alle Patienten im Kinderbereich möglich (außer ggf. Essstörung)
- Pflegepersonal bestimmt Unternehmungen (Spaziergang, Spielplatz o.ä.)
- Zeit zum freien Spiel geben
Turnhalle/Wandern (Freitag 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr)
- vom Pflegepersonal wird vorher geplant, was unternommen wird
Wochenendbeurlaubungen
- ab dem ersten Wochenende von Samstag 8.00 Uhr bis Sonntag 18.00 Uhr
- schriftliche Rückmeldung über den Verlauf des Wochenendes in Bezug auf das Kind
- Änderungen in Absprache mit dem Therapeut
Klinikschule
- Beschulung in Kleinstgruppen, individuell, nach Rücksprache mit Heimatschule
- Krankenhausunterricht zur Klärung der schulischen Leistungsfähigkeit der Kinder sowie der Vorbereitung der Reintegration in den normalen Schulalltag
Außenschule
- Außenschulbesuch ist in der Heimatschule oder einer kooperierenden Schule möglich, Teilnahme an den Therapien sowie der Visite nach Absprache
Jugendstation (ab 13 Jahre)
Das Konzept der Jugendstation
Auf unserer Jugendstation bieten wir 10 Behandlungsplätze für Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren. Dabei sind maximal 3 Kriseninterventionsplätze vorgesehen.
Akutaufnahmen sind bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung jederzeit möglich. Elektive Aufnahmen werden bei ausreichender Motivation des Jugendlichen geplant. Aufnahmen eines Jugendlichen gegen seinen Willen sind grundsätzlich nicht möglich, es sei denn, es liegt ein richterlicher Beschluss vor.
Wir behandeln alle psychischen Erkrankungen. Der Großteil der Behandlungen umfasst emotionale Störungen, Störungen des Sozialverhaltens, affektive Störungen, Essstörungen und suchtbezogene Störungen.
Wir erarbeiten mit den Patienten einen individuellen Behandlungsplan, der unter anderem Einzel- und Gruppentherapie, Ergotherapie und Sporttherapie umfasst. Der wöchentliche Ablauf ist verbindlich geplant und beinhaltet zudem den Besuch der Klinikschule, Einzel- und Gruppenausgänge sowie gemeinsames „Kaffeetrinken“ mit dem gesamten Stationsteam.
An den Wochenenden besteht die Möglichkeit, zur Belastungserprobung nach Hause zu gehen.
Wir arbeiten eng mit dem zuständigen Jugendamt und den Schulen zusammen, um eine optimale Versorgung zu schaffen. Im Bedarfsfall unterstützen wir über Außenschulbesuche an den Heimatschulen die Reintegration in den Alltag.
Psychosomatik (ab 13 Jahre)
Konzept der Psychosomatik-/Psychotherapiestation
Im stationären Bereich ist es uns möglich, ein intensiviertes psychotherapeutisches Setting für die Behandlung von 10 Jugendlichen (13-18 Jahre) anzubieten.
Die Jugendlichen nehmen dreimal wöchentlich an tiefenpsychologisch orientierten Gruppentherapiesitzungen teil Zudem erhalten sie flankierend kommunikative Bewegungstherapie. Weiterhin finden Ergogruppentherapie, therapeutisches Bildermalen, eine Sportgruppe und eine Musikgruppe statt. Die Patienten erhalten Einzelgespräche und Bezugspersonengespräche.
Das Behandlungsprogramm der Patienten mit Essstörungen wird durch einen verhaltenstherapeutisch orientierten Stufenplan zur Erleichterung des Erreichens eines gesunden Zielgewichts sowie die Teilnahme an einer Kochgruppe ergänzt.
Einmal wöchentlich ist Besuchstag, am Wochenende gehen alle Patienten zur Belastungserprobung über Nacht nach hause.
Wir laden alle Patientin initial zu einem ambulanten Vorgespräch ein, um abzustimmen, ob unser spezifisches Angebot für den einzelnen Patienten geeignet ist. Eine weitere Behandlungsvoraussetzung ist das freiwillige Einlassen auf das o.g. Regime durch die Patienten und deren Eltern.
Ausschlusskriterien für eine Behandlung auf unserer Station sind psychotische Erkrankungen, tief greifende Entwicklungsstörungen, stoffgebundene Suchterkrankungen, akute Suizidalität, mangelnde Motivation sowie Patienten mit hirnorganischen Psychosyndromen. Unser Konzept sieht eine Mindestbehandlungsdauer von 7 Wochen vor.
Für weitere Fragen zum Behandlungsregime stehen wir Ihnen gern persönlich zur Verfügung unter 03641 - 9 390 573.