Jena (UKJ/vdG). Auf ihrer 73. Jahrestagung zeichnete die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e. V. Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer mit einem von insgesamt zwei Förderpreisen aus. Damit würdigt die Fachgesellschaft die Forschungstätigkeit der Mikrobiologin und Mutter zweier Schulkinder, in der sie neben ihrer klinisch-diagnostischen Arbeit im Institut für Medizinische Mikrobiologie des UKJ Lungeninfektionen und virale, bakterielle und viral-bakterielle Koinfektionen untersucht.
Hierfür etablierte sie verschiedene Infektionsmodelle, z.B. Mausmodelle und ein Lungenbläschen-Biochip-Modell, an dem sie erfolgreich Analysen nach Infektionen mit Staphylococcus aureus und Influenzaviren durchführen konnte. Im Rahmen der Corona-Pandemie adaptierte sie ihre Zellkulturmodelle auf die Infektion mit SARS-CoV-2. Sie konnte dabei die Infizierbarkeit von bestimmten Zelltypen sowie die Ausbreitung der Viren im Körper bei verstorbenen COVID-19-Patienten nachweisen.
Mit einer Advanced Clinician-Scientist-Förderung des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung am UKJ forschte Stefanie Deinhardt-Emmer ein Jahr lang am renommierten Buck-Institut für Altersforschung in Kalifornien in der Arbeitsgruppe von Professor Judith Campisi und untersuchte den Einfluss der Seneszenz auf Atemwegsinfektionen. Seit ihrer Rückkehr im Sommer baut sie eine eigene Forschungsgruppe zu diesem Thema auf und koordiniert das in Kürze startende Teilprojekt „SARS-CoV-2 Dx“ des Leibniz-Zentrums für Photonik in der Infektionsforschung, das neue Technologien zur Diagnostik von Atemwegsinfektionen entwickelt.