Knochenentzündung/Osteomyelitis
Als Osteomyelitis werden akute oder chronische Entzündungsprozesse des Knochens bezeichnet, deren Ursache in der Regel eine bakterielle Infektion darstellt. Diese entsteht durch Bakterien, die durch einen kariös zerstörten Zahn oder eine Zahnfleischtasche eindringen. Behandelt man diesen Defekt nicht, kann die Entzündung schnell auf den Kieferknochen übertragen werden. Auch eine vorangegangene zahnärztlich - chirurgische Behandlung, eine Strahlentherapie (Osteradionekrose) und mechanische Schädigungen des Knochens, z.B. ein Kieferbruch, können eine Entzündung des Knochengewebes zur Folge haben.
Als Faktoren, die eine solche Knochenentzündung begünstigen sind bekannt:
• Nikotin- und Alkoholgenuss sowie Drogenmissbrauch
• Diabetes mellitus
• Leber- und Nierenerkrankungen
• geschwächte Immunabwehr
• Mangelernährung
• Blutarmut
• Bestrahlung des Knochens (nach Krebserkrankungen)
Im Rahmen des Entzündungsprozesses werden die knochenbildenden Zellen zerstört und gleichzeitig steigt die Zahl der knochenabbauenden Zellen an. Es kommt in der betroffenen Region zu Eiterbildung, verbunden mit Schmerzen, Schwellung, Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, Mundgeruch, erhöhtem Wärmegefühl sowie Fieber als Begleiterscheinung.
Formen
Die akute Knochenentzündung verläuft rasch und häufig auch aggressiv mit den oben beschriebenen Beschwerden. Darüber hinaus kommt es zu Zahnlockerungen mit Eiterentleerung aus den Zahnfleischtaschen. Häufig neigt der Knochen auch zu Spontanbrüchen. Die Entzündung verursacht häufig eine Schädigung von Knochen und Weichgewebsstrukturen. Der Körper versucht anschließend über den Weg des geringsten Widerstandes Eiter abzulassen. Dabei kann es zu einer Verbindung der Entzündung mit der Mundhöhle bzw. der äußeren Gesichtshaut kommen (Fistel).
Die chronische Form zeigt deutlich weniger Beschwerden als die akute Knochenmarksentzündung. Häufige Symptome der chronischen Knochenmarksentzündung ist ein Taubheitsgefühl im Bereich der Unterlippe und des Kinns der betroffenen Seite.
Die Diagnose der Knochenentzündung wird schließlich mit Hilfe eines Röntgenbildes gestellt. Man findet radiologisch eine wolkige Struktur, die abgestorbenen Knochenstücke erscheinen im Röntgenbild als unregelmäßig gestaltende Knochenstücke umgeben von einem Entzündungsherd. Bei unsicheren Befunden ist jedoch die Entnahme und Untersuchung einer Knochenprobe erforderlich.
Therapie
Wird eine Knochenentzündung frühzeitig erkannt, kann durch die Verordnung von Antibiotika durch den behandelnden Arzt eine deutliche Besserung erzielt werden. Bleibt jedoch ein Therapieerfolg aus, muss ein chirurgisches Vorgehen mit Entfernung des entzündeten Knochens in Erwägung gezogen werden.
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