Behandlungsschwerpunkte
Häufig gehen chronischen Kopfschmerzerkrankungen bereits viele Jahre mit Therapieversuchen voraus. Mit der konzentrierten Kompetenz unseres interdisziplinären Behandlungsteams bieten wir unseren Patienten einen ganzheitlichen Ansatz zur Diagnostik und Therapie aller Kopfschmerzarten. Im Folgenden stellen wir die häufigsten Kopfschmerzarten vor.
(Chronische) Migräne
Typisch für Migräne sind wiederkehrende Kopfschmerzattacken mit einer Dauer von bis zu mehreren Tagen. Begleitend können Symptome wie Übelkeit, Appetitlosigkeit und Licht- bzw. Lärmempfindlichkeit auftreten. In manchen Fällen gehen den Kopfschmerzattacken zeitlich umgrenzte, neurologische Symptome, wie zum Beispiel Seh- und Sprachstörungen oder Missempfindungen im Rahmen einer Migräne-Aura voraus. Eine chronische Migräne besteht bei mehr als 15 Kopfschmerztagen pro Monat in den letzten drei Monaten.
(Chronischer) Kopfschmerz vom Spannungstyp
Spannungskopfschmerzen treten häufig in leichter bis mittelschwerer Intensität auf und sind durch einen dumpfen, drückenden bzw. ziehenden Charakter gekennzeichnet, der den gesamten Kopfbereich umfassen kann. Bei episodischem Spannungskopfschmerz dauern einzelne Episoden von wenigen Minuten bis zu mehrere Tage. Tritt der Kopfschmerz an mindestens 15 Tagen im Monat in mehr als sechs aufeinanderfolgenden Monaten auf, spricht man von chronischem Spannungskopfschmerz. Stressbezogene Belastungsfaktoren werden dabei häufig als auslösende bzw. aufrechterhaltende Bedingung von Spannungskopfschmerzen betrachtet.
Clusterkopfschmerz
Clusterkopfschmerz ist charakterisiert durch starke, einseitige Schmerzattacken im Augen-, Stirn bzw. Schläfenbereich, welche zwischen 15 und 180 Minuten andauern. Typisch ist hier eine Häufung von Schmerzattacken in bestimmten Zeitabschnitten (sognannte Cluster). Innerhalb dieser Perioden können bis zu acht Attacken pro Tag auftreten. Zusätzlich zu dem oft als unerträglich beschriebenen Schmerz kommt es bei den Patienten häufig zur Rötung der Bindehaut bzw. zum Tränen des Auges, zu einer Verengung der Pupillen, zum Hängen/Schwellen eines Augenlids, zum Austritt von Nasensekret, zu einer Verstopfung der Nase und/oder zum Schwitzen im Stirn-/Gesichtsbereich. Es wird zwischen episodischen (Schmerzfreie Phasen über mehrere Monate bis zu mehreren Jahren) und chronischen Clusterkopfschmerz (Schmerzfreie Phasen für weniger als einen Monat) unterschieden. Das mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum Jena ist zertifiziert als Clusterkopfschmerz-Kompetenzzentrum (CSG e.V.).
Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch
Kopfschmerzpatienten sind im Alltag häufig auf die Einnahme von Schmerzmitteln angewiesen. Patienten, die über mehrere Monate an mehr als 10 Tagen pro Monat ein Schmerzmittel (z.B. ASS, Ibuprofen, Paracetamol, Triptan) einnehmen, können einen sogenannten schmerzmittelinduzierten Kopfschmerz entwickeln. Dieser führt zu einer Verschlechterung der Kopfschmerzsymptomatik im Sinne einer Chronifizierung. Um diesen Teufelskreis zu unterbrechen, ist eine spezifische Therapie notwendig. Hierzu gehören eine Schmerzmittelpause und medikamentöse sowie nicht-medikamentöse Therapieoptionen. Solch ein Vorgehen führt bei 80% aller Patienten zu einer erheblichen Verbesserung der Kopfschmerzsymptomatik. Um die individuellen Bedingungen dafür herzustellen, stehen wir Ihnen beratend zur Seite.