Projektträger: BMBF (FKZ 01KG1704)
Projektlaufzeit: 01.08.2017 - 31.08.2020
Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Strauß, PD Dr. Jenny Rosendahl
Kooperationspartner: Prof. Dr. Christoph Flückiger (Universität Zürich)
Projektmitarbeiterinnen: Rahel Klatte, M. Sc.; Francesca Färber, M. Sc
Ziel des HARMS-Projektes war es, die vorliegende Evidenz zu negativen Effekten von Psychotherapie in einer systematischen Übersicht und Meta-Analyse zusammenzufassen. Psychotherapie sollte dabei mit anderen Behandlungsansätzen hinsichtlich der Häufigkeit negativer Ereignisse verglichen werden.
Berücksichtigt wurden randomisiert-kontrollierte Studien publiziert ab 2004, die Psychotherapie mit unbehandelten Kontrollen oder anderen Behandlungsansätzen bei Patienten mit Angststörungen, affektiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen vergleichen und Ergebnisse zu negativen Effekten der Therapie berichten.
Es sollte ein Überblick über Häufigkeit, Art und Verlauf negativer Ereignisse während Psychotherapien gegeben werden, auch im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen und anderen Behandlungsansätzen.
Insgesamt wurden zunächst 115 passende Studienprotokolle zu klinischen Psychotherapiestudien. Von diesen Studien berücksichtigten 67% mögliche negative Psychotherapie-Effekte. Sowohl in den Protokollen als auch in den dazugehörigen späteren Ergebnisberichten zeigte sich, dass ‚adverse event‘ und ‚serious adverse event‘ in Anlehnung an die medizinische Nebenwirkunsgerfassung, die am häufigsten verwendeten Begriffe für die bislang uneinheitlich konzeptionalisierten negativen Therapiefolgen waren. Die Erfassung möglicher Therapienebenwirkungen war sehr heterogen und wurde nur z.T. systematisch durchgeführt. Eine zuverlässige Prävalenzschätzung negativer Therapiefolgen bedarf standardisierterer Ansätze zur Operationalisierung, Analyse und Bericht negativer Ereignisse. Besonders zentral ist die Frage, inwieweit die behandelnden TherapeutInnen bzw. StudienautorInnen einen Zusammenhang zwischen einem beobachteten Ereignis und der Behandlung einschätzen. Diese Information wurde nur selten berichtet.
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