Projektträger: BMBF
Projektdauer: Januar 2010 - Dezember 2012
In den gegenwärtigen Modellen zur sozialen Ängstlichkeit stand die Bindungstheorie bereits stark im Fokus (Vertue, 2003), denn sie bietet einen Erklärungsansatz für die Entwicklung von sozialer Angst als eine adaptive Emotion hin zur sozialer Phobie. Basierend auf dieser theoretischen Überlegung und Befunden, die zeigen, dass Patienten mit sozialer Phobie häufig eine unsichere Bindung aufweisen (Eng et al., 2001), hat das SOPHO-NET-Projekt B1 an einer Teilstichprobe der Hauptstudie (A1) während des ersten Förderungszeitraums die Bindungseigenschaften der sozial phobischen Patienten bereits ausgiebig untersucht.
Obwohl es eine zunehmende Anzahl von Studien gibt, die Bindungseigenschaften mit Prozessvariablen in Verbindung bringen (Strauss, 2006) konnten wir derzeit nicht viele Untersuchungen finden, die den Bindungstyp, die Prozessvariablen und das Therapieergebnise in einer homogenen, hinreichend großen Stichprobe analysieren. Daher bietet das im Projekt B1 gesammelte Material für das Folgeprojekt B1-1 eine gute Möglichkeit, den Zusammenhang zwischen diesen Variablen zu untersuchen sowie die Zusammenhänge separat für die einzelnen Behandlungsbedingungen zu testen.
Videoaufzeichnungen der Therapiesitzungen der frühen, mittleren und späten Therapiephase werden mit verschiedenen Ratingverfahren ausgewertet:
- Penn Helping Alliance Rating Scale
- Vanderbilt Psychotherapy Process (and Alliance Rating) Scales (VPPS, VTAS)
- Working Alliance Inventory (Observer)
- Vanderbilt Negative Indicators Scale (VNIS)
Die Bindungsrepräsentationen wurden mit dem Adult Attachment Projective (AAP), dem Erwachsenen-Bindungsprototypen-Rating (EBPR) erfasst. Zusätzlich füllten alle Patienten die deutsche Version des ECR-R (Erfahrungen in engen Beziehungen) und den BFKE (Bielefelder Fragebogen zu Klientenerwartungen) aus.
Das vorrangige Therapieergebnismaß ist die Liebowitz Social Anxiety Scale (L-SAS).
Kontakt:
Prof. Dr. Bernhard Strauß
Tel.: 03641 9 398020