Seelenarbeit im Sozialismus: Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie in der DDR (SiSaP)
Projektträger: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – BMBF (01UJ1908AY)
Projektlaufzeit: Januar 2019 - April 2023; Verlängerung: Oktober 2023 - September 2025
Teilprojekt Jena: Die ambivalente Rolle der Psychotherapie
Website: http://www.seelenarbeit-sozialismus.de
Projektkoordination und assoziierte Mitarbeiter:
Marie-Theresa Kaufmann, M.Sc. Psych.
Dr. Agnès Arp (2019-2021)
Hariet Kirschner, M. A. (2019-2023)
Monika Bauer, M. A. (2029-2023)
Kooperationspartner:
- Teilprojekt Greifswald: Psychiatrie in der DDR zwischen Hilfe, Verwahrung und Missbrauch?
Prof. Dr. Hans J. Grabe; Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald
Prof. Dr. Ekkehardt Kumbier; Arbeitsbereich Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Rostock, Mitarbeitende: Dr. Kathleen Haack, Antonia Windirsch
- Teilprojekt Dortmund: Psychologie unter politischem Diktat und Justiz
Prof. a. D. Dr. Susanne Guski-Leinwand (Fachhochschule Dortmund, FB Angewandte Sozialwissenschaften, PD an der FSU Jena) Mitarbeitende: Ilaria Muscas M. A., Dr. phil. Carsten Roschke, Hannah Nussmann
- Teilprojekt Erlangen/ Nürnberg: Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie im Gesundheitssystem der DDR
Dr. Rainer Erices; Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Aufarbeitung der für die Psychologie, die Psychiatrie und die Psychotherapie relevanten Strukturen des DDR-Gesundheits- und Forschungswesens für den Gesamtzeitraum von 1945 bis 1990.
Veröffentlichte Fachpublikationen sollen systematisiert, inhaltlich analysiert und durch einen kritischen Abgleich mit „den Alltagserfahrungen“ geprüft werden, ob diese wirklich Ausdruck der jeweiligen Forschung und Praxis waren. Dadurch sollen die Implikationen für die drei Fächer im Zeitverlauf herausgearbeitet werden und die für die Durchsetzung der Gesundheits– und Wissenschaftspolitik verantwortlichen SED– und institutionellen Leitungs– und Machtstrukturen aufgezeigt werden.
Dabei soll das Hauptaugenmerk auf der interviewbezogenen Arbeit mit Zeitzeugen (ehemaligen Akteuren und Patienten) und auf gezielte Archivstudien gelegt werden, um Verflechtungen der Strukturen und Verantwortlichen mit der Staatssicherheit (MfS) zu identifizieren. Die Ergebnisse sollen in Form von Bibliographien und Literatursammlungen sowie einer Online-Datenbank zu Archivalien der Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie in der DDR für künftige wissenschaftliche Projekte zur Verfügung gestellt werden.
Schließlich soll eine repräsentative Befragung von Personen in den neuen und alten Bundesländern mit einem Fokus auf Personen, die zwischen 1945 und 1989 mit der Psychologie, der Psychiatrie und/oder der Psychotherapie in irgendeiner Form konfrontiert waren, durchgeführt werden.
Die Forschungsergebnisse des Projektes sollen perspektivisch der Öffentlichkeit durch regelmäßige Veranstaltungen, Informationsbroschüren und der Gestaltung einer Wanderausstellung zur Verfügung gestellt werden.