Effekte von Deliberate Practice und Feedback in der Psychotherapieausbildung (DeeP)
- Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG (FKZ: STR 306/32-1)
- Projektlaufzeit: 2022 - 2025
- Projektleiter: Prof. Dr. phil. Svenja Taubner, Prof. Dr. phil. habil. Bernhard Strauß
- Assoziierter Mitarbeiter: Stefan Sell, Psychologe (M.Sc.)
Hintergrund
Ein zentrales Ziel der psychotherapeutischen Ausbildung ist, essentielle Kompetenzen der Auszubildenden zu stärken. Dazu zählen therapieschulenübergreifend Beziehungskompetenzen, durch die es den Auszubildenden gelingt, Interventionen und Techniken flexibel anzuwenden und sie an die jeweiligen Patient*innen anzupassen. Die bisherige Forschung zeigt, dass die Art der Lehrvermittlung einen großen Einfluss auf den Trainingserfolg hat. Insbesondere Deliberate Practice (bewusstes, absichtsvolles Üben komplexer Fähigkeiten) und strukturiertes Feedback (direkte qualitative und quantitative Rückmeldung der Leistung) wiesen in empirischen Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse auf. Nichtsdestotrotz besteht ein großer Mangel an systematischen Studien, die verschiedene Kompetenzvermittlungsmethoden im Psychotherapie-Ausbildungskontext experimentell untersuchen.
Studie
Das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt Effekte von Deliberate Practice und Feedback in der Psychotherapieausbildung (DeeP) soll dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen. In deutschlandweiter Zusammenarbeit mit diversen Psychotherapie-Ausbildungsinstituten sollen unterschiedliche Vermittlungsmethoden zur Stärkung der Beziehungskompetenzen in einer randomisiert-kontrollierten Längsschnittstudie untersucht werden. Hierfür werden in verschiedenen Workshops die beiden Lehrmethoden Deliberate Practice und strukturiertes Feedback jeweils einzeln und in kombinierter Form angewendet. Die Ergebnisse werden mit einer Kontrollgruppe verglichen, die inhaltlich identisch aber methodisch wie meist üblich didaktisch geschult wird. Als Erhebungsinstrument zur Messung der interpersonellen Kompetenzen verwenden wir die Facilitative Interpersonal Skills Rating Method (FIS, Anderson et al., 2009), ein Instrument, das ursprünglich Timothy Anderson (Vanderbilt University, USA) entwickelt hat. Neben den Effekten der verschiedenen Lehrmethoden auf die Beziehungskompetenzen der Auszubildenden werden weiterführend direkte und indirekte Effekte der Beziehungskompetenzen auf den Therapieerfolg erfasst. Die Projektdauer beläuft sich auf 3 Jahre (Beginn Oktober 2022). Ziel des Projektes ist, eine evidenzbasierte Empfehlung zu den Vermittlungsmethoden für interpersonelle Kompetenzen zu entwickeln. Flyer
Stand des Projektes
Aktuell sind wir auf der Suche nach Psychotherapieausbildungsinstituten, die Interesse haben, Teil unseres Projekts zu werden und gemeinsam mit uns den Workshop ihren Auszubildenden anzubieten. Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer.
Anderson T, Ogles BM, Patterson CL, Lambert MJ, Vermeersch DA (2009) Therapist effects: facilitative interpersonal skills as a predictor of therapist success. J Clin Psychol 65(7):755–768. https://doi.org/10.1002/jclp.20583
Hier geht es zur Website unseres Kooperationspartners an der Universität Heidelberg
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