Sepsis
Was ist eine Sepsis?
Der Begriff Sepsis bezeichnet eine lebensgefährliche Komplikation einer Infektion. Sie entsteht, wenn die Immunantwort auf eine Infektion außer Kontrolle gerät und körpereigene Organe angreift. Dadurch kann es zum Organversagen kommen: Herz-Kreislauf-System, Nieren oder das Gehirn können betroffen sein. Durch die Schwere der Erkrankung ist oft eine Behandlung auf einer Intensivstation notwendig. Patienten mit Sepsis leiden häufig unter einem schweren Krankheitsgefühl oder können Zeichen von Verwirrtheit aufweisen. Es ist wichtig, Frühsymptome zu erkennen, um so schnell wie möglich eine lebensrettende Therapie beginnen zu können.
Wie entsteht eine Sepsis?
Sepsis ist eine sehr häufige Erkrankung, die in Deutschland jährlich mehr als 275.000 Patienten betrifft. Sepsis kann bei jedem Menschen auftreten; besonders gefährdet sind ältere Menschen und Kinder oder Menschen mit Krebserkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Leber- und Nierenerkrankungen sind ein Risiko. Jede Art von Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze kann eine Sepsis hervorrufen. Häufig liegen Infektionen der Atemwege oder der Harnwege einer Sepsis zugrunde.
Was sind die Symptome einer Sepsis?
Sepsis kann sich durch viele verschiedene und nicht immer leicht erkennbare Symptome äußern. Als Zeichen der schweren, systemischen Infektion kann es zu Fieber, Schüttelfrost und damit verbunden schwerem Krankheitsgefühl kommen. Betroffene beschreiben oft, dass sie sich noch nie so krank gefühlt haben. Auch können Kreislaufschwäche, Nierenversagen oder Verwirrtheit auftreten. Der „zum Herzen aufsteigende, rote Strich“, den viele mit dem Wort Blutvergiftung/Sepsis verbinden, ist allerdings kein Symptom der Sepsis, sondern weist auf eine Entzündung der Lymphgefäße hin.
Wie wird Sepsis diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose Sepsis wird beim Vorhandensein typischer Symptome wie Fieber, einer schnellen Herzfrequenz und einer erhöhten Atemfrequenz gestellt. Außerdem werden verschiedene Bluttests durchgeführt, um beispielsweise eine Erhöhung der Entzündungsparameter im Blut nachzuweisen. Die Therapie erfolgt durch Behandlung der zugrunde liegenden Infektion. So werden Antibiotika verabreicht, oder ein chirurgischer Eingriff zur Sanierung von z.B. Abszessen (Eiteransammlung) kann notwendig werden.
Welche Folgeerkrankungen treten nach Sepsis auf?
Durch die Schwere der Erkrankung und die oft notwendige Behandlung auf einer Intensivstation mit Koma, Beatmung oder Nierenersatzverfahren (Dialyse) treten bei Patienten nach überstandener Sepsis häufig Folgen auf, die für die Betroffenen eine große Herausforderung sein können. Schlaflosigkeit, Depression, Albträume oder Angstzustände sind Beispiele für psychische Folgen, von denen Patienten nach einer Sepsis berichten. Auch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen können auftreten. Daneben kann es zu Muskelschwäche, chronischen Schmerzen und Missempfinden in Händen und Füßen kommen. Für manche Patienten ist es deshalb schwer, nach der Sepsis wieder komplett in den Beruf oder ihr früheres Umfeld zurückzukehren. Rehabilitationsmaßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Psychotherapie können helfen, diese Folgen zu lindern. Die Deutsche Sepsis Hilfe ist ein Netzwerk Betroffener und bietet für Angehörige und Patienten zahlreiche Informationen und Hilfestellungen. Mehr Informationen gibt es unter www.sepsis-hilfe.org
Wie kann man eine Sepsis verhindern?
- Impfen schützt! Eine Impfung gegen Grippe, Pneumokokken oder andere Erreger, die zur Sepsis führen können, vermindert das Risiko, an einer Sepsis zu erkranken.
- Infektionen vermeiden! Gute Hygiene wie regelmäßiges Händewaschen schützt vor Infektionen.
- Sepsis erkennen! Wenn Sie an einer Infektion erkranken, achten Sie auf die Zeichen einer Sepsis: Fieber, schnelle Atmung und Herzfrequenz, Ausschlag, Verwirrung, Desorientierung und Schüttelfrost
Quellen: Deutsche Leitlinie Sepsis, Website des CDC zu Sepsis und Sepsisfolgen