Begleitstudie
SEPFROK
Viele Patienten überleben eine Sepsis, können danach jedoch unter erheblichen und oft chronischen körperlichen, geistigen und seelischen Beeinträchtigungen leiden. Ausmaß und Art dieser Folgen sind bislang unbekannt. Spezifische Behandlungsangebote für die Betroffenen fehlen. Deshalb untersucht das Projekt SEPFROK erstmals bundesweit die Folgen einer Sepsis auf Basis von Versichertendaten der AOK: Welcher Art sind die Sepsisfolgen, wie häufig und zu welchen Zeitpunkten treten sie auf? Welche Kosten verursachen und welche Ressourcen verbrauchen sie? SEPFROK untersucht dabei einen Zeitraum von bis zu drei Jahren nach Sepsiserkrankung. So sollen Patientenmerkmale und Behandlungen identifiziert werden, die Risikofaktoren für schwere oder kostenintensive Sepsisfolgen sind.
Das Projekt vergleicht außerdem Daten zur Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen sowie Folgeerkrankungen mit den Erhebungen der Mitteldeutschen Sepsis Kohorte, in der Patienten nach schwerer Sepsis telefonisch nachbefragt werden. Zusätzlich werden Sepsisüberlebende und deren Angehörige nach ihrer Zufriedenheit mit der Behandlung und wahrgenommenen Defiziten befragt. Auf dieser Basis entwickelt das Projekt mit einem Expertenbeirat Empfehlungen, um integrierte Behandlungskonzepte zu entwickeln und den tatsächlichen Bedarf an ambulanten und stationären Rehabilitationsmaßnahmen für Sepsisüberlebende zu ermitteln. So können gefährdete Patienten besser versorgt und langfristig Häufigkeit und das Ausmaß der Sepsisfolgen reduziert werden.
STARDUsT
Sepsis-PatientInnen zeigen häufig langfristige kognitive Einschränkungen, die insbesondere die Konzentrations- und Merkfähigkeit beeinträchtigen. In unserer Studie untersuchen wir die PatientInnen mit neuropsychologischen Tests und einer Hirnstrommessung (EEG). Anschließend bekommen sie die Möglichkeit 3 Monate lang am eigenen Wohnort ein computergestütztes kognitives Training zu absolvieren, bevor sie im Anschluss ein zweites Mal untersucht werden. Wir möchten herausfinden, ob und inwieweit das Computer-Training die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern kann.