AG Neurogeriatrie, BMBF-Nachwuchsgruppe Neurogeriatrie
Forschungschwerpunkte
Klinische und patientenorientierte Forschung
- Versorgungsforschung (Therapieadhärenz bei neurogeriatrischen Patienten, Tele-Parkinson)
- Geriatrische Syndrome bei Patienten mit Bewegungsstörungen
- Gastrale Motilitätsanalysen und Mikrobiomanalyse bei Parkinson
Biomarker bei neurodegenerativen Erkrankungen
- Klinische, bildgebende und molekulare (in PBMC) Biomarker bei M. Parkinson
Grundlagenwissenschaft
- Erforschung der Wechselwirkung zwischen Neurodegeneration und Neuroinflammation
- Erforschung der Rolle von Proteinfehlfaltung (Endoplasmatischer Retikulum Stress) bei Bewegungsstörungen
Medikamentenadhärenz zur Verbesserung der Lebensqualität bei neurogeriatrischen Erkrankungen
(BMBF FKZ 01GY1804)
Fragestellung: Adhärenz beschreibt inwieweit Patienten die Vereinbarungen, die sie mit einem Arzt getroffen haben, einhalten wollen oder können. Schlechte Adhärenz oder Non-Adhärenz ist ein großes Versorgungsproblem, das auf Patientenebene mit erhöhter Morbidität und Mortalität einhergeht und auf gesundheitsökonomischer Ebene jährlich immense Kosten verursacht. Aufgrund des demografischen Wandels nimmt der Anteil an geriatrischen und vor allem neurogeriatrischen Patienten und damit auch die Polymedikation stetig zu, was das Problem der Non-Adhärenz mit all seinen Folgen verschärft. Interventionen zur Verbesserung der Adhärenz müssen krankheitsspezifische Aspekte berücksichtigen, um wirksam zu sein. Allerdings gibt es bislang keine umfassenden Daten zur Adhärenz bei neurogeriatrischen Patienten.
Methode: Diese prospektive Studie kombiniert daher eine umfassende Beobachtungsstudie mit einer interventionellen Studie: In der ersten Phase wird eine Beobachtungsstudie die detaillierte Bewertung und Identifizierung krankheitsspezifischer adhärenzmodulierender Faktoren bei neurogeriatrischen Patienten ermöglichen. Da es nach Entlassung aus dem Krankenhaus häufig zu Änderungen der Medikation kommt und dies die Adhärenz nachhaltig positiv oder negativ beeinflussen kann, werden wir auch diesen Prozess im Detail analysieren und dessen Auswirkungen auf die Adhärenz untersuchen. Auf der Grundlage dieser Daten werden wir komplexe und krankheitsspezifische Interventionen zur Verbesserung der Adhärenz entwickeln. In der zweiten Phase werden wir eine cluster-randomisierte Studie durchführen, um die Wirksamkeit (in Bezug auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität und Adhärenz) und die Wahrnehmung (Hindernisse und Unterstützungsfaktoren der Implementierung) dieser Interventionen bei Patienten, Angehörigen und niedergelassenen Ärzten zu evaluieren.
Methoden
- Patientennahe Modelle: Periphere mononukleäre Blutzellen (PBMCs)
- MRT: voxelbasierte Morphometrie (VBM), Diffusions Tensor Imaging (DTI), Magnetization Ratio Imaging, Resting State fMRI
- Neuropsychologische Testverfahren
- Ultraschall, Elektrophysiologie
- Tele-Parkinson
- Gastrale Motilität (MAGMA 3D-Scanner) und Mikrobiomanalyse (Kooperation mit Gastroenterologie)
- Ganganalysesysteme (Kinetographie, RehaGait) (Kooperation mit Institut für Physiotherapie)
- Gleichgewichtsanalyse (Equitest-System) (Kooperation mit Klinik für HNO)
Kooperation
- Klinik für Geriatrie, UKJ
- Institut für Physiotherapie, UKJ
- Klinik für Gastroenterologie, UKJ
- Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, UKJ
-
Institut für medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinik für Altersmedizin Halle (Saale)
Interessenten für eine medizinsche Doktorarbeit wenden sich bitte mit Lebenslauf und Motivationschreiben direkt per E-Mail an
Team
Studienkoordinatorin
Dr. phil. Ulrike Teschner
Wissenschaftliches und ärztliches Personal
Dr. med. Sarah Mendorf
Dr. med. Bianka Heiling
Dr. med. Nadine Fedtke
Promotionen
Lena Meyer
Sowie Psychologen und wissenschaftliche Hilfskräfte