MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankungen
Was ist eine MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung?
Die MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen das Myelinscheidenprotein Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG-AK) gebildet werden. Die Antikörper wandern über die Bluthirnschranke in das Gehirn ein und führen zu 1-5 cm großen Entzündungsherden, Läsionen genannt. Die Entzündung, die zu einem Abbau der Myelinschicht der Nervenzellen führt, stört die Weiterleitung der Nervenimpulse in den Nervenfasern. Am häufigsten sind dabei der Sehnerv und das Rückenmark betroffen. Ist der Sehnerv betroffen, treten Sehstörungen auf. Entzündungen des Rückenmarks führen meist zu Taubheit oder zu Schwäche. Insbesondere bei Kindern ist häufig auch das Großhirn betroffen und es können vielfältige Symptome auftreten. Die Entzündungen, Schübe genannt, bilden sich meist wieder über Wochen bis Monate vollständig zurück. In seltenen Fällen können jedoch auch erhebliche Behinderungen zurückbleiben.
Wie verläuft eine MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung?
Der Verlauf der MOG-Antikörper-assoziierten Erkrankung kann monophasisch, das heißt einzeitig sein, oder mehrzeitig (rekurrierend). Bei der rekurrierenden Form können die Schübe mehrere Jahre oder aber nur wenige Monate getrennt voneinander auftreten.
Wie wird eine MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung diagnostiziert?
Für die Diagnose wird eine neurologische Untersuchung, eine Nervenwasserpunktion, Blutuntersuchungen und eine Magnetresonanztomografie von Kopf und Rücken benötigt.
Wie wird eine MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung behandelt?
Der akute Schub wird über 3-5 Tage intravenös mit Cortison behandelt. Dies führt meist zu einem Rückgang oder Verschwinden der Symptome. Patienten mit einem monophasischen Verlauf brauchen keine Dauertherapie. Patienten mit einem rekurrierenden Verlauf können, wenn die Schübe häufig auftreten, mit Medikamenten behandelt werden, die dazu führen, dass die Schübe seltener und weniger schwer sind.
Wie verläuft die Behandlung in der Neuropädiatrie in Jena?
Bei der ersten Vorstellung wird die Diagnose gestellt, wenn nötig, eine Schubtherapie durchgeführt und das Krankheitsbild mit Patienten und Eltern besprochen. Bei den folgenden Verlaufskontrollen, die in der Regel alle 6 Monate stattfinden, wird überprüft, ob die Erkrankung weiterhin besteht, ob sie fortschreitet und ob eine Dauertherapie notwendig ist. Die stationären Aufenthalte dauern in der Regel 3 Tage.
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