Forschungsschwerpunkte
In der Abteilung Neurophysiologie des Institutes für Physiologie werden folgende Forschungsthemen bearbeitet:
Wir interessieren uns dafür, wie die neuronale Aktivität auf der Ebene von Synapsen, Neuronen und neuronalen Schaltkreisen das Verhalten steuert. Um diese Frage zu beantworten, konzentrieren wir uns auf den Hippocampus, eine Gehirnregion, die für das Lernen und das Gedächtnis von entscheidender Bedeutung ist. Wir kombinieren neuartige physiologische, optische, verhaltensbezogene und rechnergestützte Ansätze, um die Aktivität einzelner Neuronen und neuronaler Schaltkreise während des Verhaltens direkt auszulesen und zu manipulieren.
Eine Kernfrage, die unsere Forschung antreibt ist, wie das Gehirn zwischen Erinnerungen unterscheidet, die einander sehr ähnlich sind. Ein Teil des Hippocampus, der Gyrus dentatus, soll diesem Zweck dienen, indem er nicht überlappende Gedächtnisrepräsentationen in einem Prozess erzeugt, der als "Mustertrennung" bezeichnet wird. Eine zusätzliche Besonderheit ist, dass der Gyrus dentatus im Erwachsenenalter ständig mit neuen Neuronen versorgt wird, die neue Schaltkreiselemente bereitstellen, die in das neuronale Netzwerk integriert werden können. Wie die Aktivität dieser neuen, im Erwachsenenalter geborenen Neuronen und reifen Körnerzellen zusammenwirkt, um die Produktion und Speicherung unterschiedlicher Erinnerungen voranzutreiben, stellt eine neue Herausforderung für das Verständnis der Gehirnfunktion dar.
Fortlaufende Forschungsthemen (Gruppe Seniorprofessor Schaible)
- Neurobiologische Grundlagen zur Entstehung von Schmerz
Uns interessieren die neurobiologischen Grundlagen der Schmerzentstehung. Schwerpunkt ist dabei die Erforschung peripherer und zentraler Aspekte des Gelenkschmerzes bei akuter und chronischer Gelenkentzündung.
- Neuronale Steuerung der Entzündung
Hierbei wird untersucht, wie das Nervensystem Entzündungsvorgänge im Gelenk beeinflusst.
- Auslösung und Ausbreitung der Spreading Depression
Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen Untersuchungen zur Entstehung und Ausbreitung der kortikalen Spreading Depression (CSD). Die CSD hat klinische Bedeutung bei Migräne, Hirnischämie sowie beim Schädel-Hirn-Trauma. Eigene Ergebnisse zu den beteiligten Ionenkanälen, Neurotransmittern und Membranrezeptoren sowie zu vegetativen Veränderungen liegen im Tierversuch vor.