Extrazelluläre Ableitung von Aktionspotentialen im Rückenmark
Ansprechpartner: PD Dr. Andrea Ebersberger, Dr. Christian König
An narkotisierten Ratten wird das Rückenmark freigelegt. Mit Carbonfasermikroelektroden wird nach einer Region mit neuronalem Einstrom vom linken Kniegelenk und Sprunggelenk der Ratte (im Einzelfall auch Maus) gesucht. Über diesem Rückenmarksabschnitt wird ein kleiner Trog gebaut, der ca. 50 ml Volumen hat, der Rest des Operationsareals wird mit Agar abgedeckt. Mit der Carbonfaserelektrode wird nun nach einem einzelnen Neuron gesucht, das eindeutig aus dem Tiefengewebe des Kniegelenks Einstrom hat und ggf. auch auf mechanischen Druck auf das Sprunggelenk antwortet. Standardisierte nicht-schmerzhafte und schmerzhafte Druckreize werden auf Kniegelenk, Sprunggelenk und Pfote appliziert und die Reizantworten werden aufgezeichnet. Nach wenigstens 30 min kann die Flüssigkeit auf dem Rückenmark durch eine oder mehrere Testsubstanzen ersetzt werden (spinale Applikation) oder eine Testsubstanz ins Kniegelenk gespritzt werden (periphere Applikation). Diese Experimente finden entweder an normalen Tieren statt oder an Tieren, denen vor oder während des Experiments eine Kniegelenkentzündung gesetzt wurde.
Zur Messung der Freisetzung z.B. von Entzündungsmediatoren aus dem Gewebe des Rückenmarks in die darüberliegende Flüssigkeit oder aus Gelenkgeweben in die Synovialflüssigkeit können dort während und nach dem Experiment Proben entnommen werden, die mit einem Enzymimmunoassay auf die jeweilige Konzentration der freigesetzten Substanz in der Lösung untersucht werden.