Affektive Störungen
Die Station richtet ihr Therapieangebot vorwiegend an Patienten mit affektiven Stö-rungen (d.h. Störungen der Stimmung), insbesondere mit depressiven Störungen. Zusätzlich werden Patienten mit Erkrankungen behandelt, bei denen eine Verhal-tenstherapie ebenfalls hilfreich ist. Dies umfasst insbesondere Anpassungsstörun-gen, somatoforme und Schmerzstörungen.
Die Basis der Behandlung bildet der Aufbau einer tragfähigen Beziehung zum be-handelnden Therapeuten. Diese sind anfangs eher unterstützend und verhaltensdiagnostisch orientiert, später geht es um die Erarbeitung eines verständlichen und individuellen Krankheitsmodells. In einem nächsten Schritt unterstützen wir unsere Patienten bei konkreten Verhaltensänderungen und begleiten sie in der Phase der Belastungserprobung.
Zu unserem multiprofessionellen Team gehören Ärzte, Krankenschwestern, Psychologen, Ergotherapeuten, Moto- und Sporttherapeuten sowie Sozialarbeiter.
Station P210
Affektive Störungen
Philosophenweg 3
07743 Jena
Telefon: +49 (3641) - 9390350
Fax: +49 (3641) - 9390356
Zentrales Aufnahmemanagement
Telefon: +49 (3641) - 9390611
Fax: +49 (3641) - 9390483
7.30 Uhr- 15.30 Uhr
Die Behandlung
Das Behandlungsprogramm ist verhaltenstherapeutisch orientiert. Es wird in seinen Elementen auf das Erkrankungsstadium und den einzelnen Patienten abgestimmt und berücksichtigt darüber hinaus Grundsätze von eigenverantwortlichem Gesund-heitsverhalten. Neben Einzelpsychotherapie werden auch verschiedene krankheitsspezifische Gruppentherapien angeboten. Dies umfasst beispielsweise eine psychoedukative Informationsgruppe, in der interaktiv Wissen zu psychischen Störungen, Schmerz, Schlafstörungen oder auch zu Psychopharmaka vermittelt wird. Die störungsspezifische Depressionsgruppe ist
geschlossen und kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientiert. Hier werden spezielle Kenntnisse zu depressiven Störungen
vermittelt. Neben Symptomen, Verlauf und Grundlagen depressiver Störungen liegt der Hauptschwerpunkt bei der Vermittlung eines Störungsmodells, welches von der Beeinflussbarkeit der depressiven Stimmung durch Aktivitäten (Tagesplanung, positive Aktivitäten) und durch die gedankliche Bewertung ausgeht. Das soziale Kompetenztraining wird ebenfalls als geschlossene Gruppe durchgeführt und dient der Vermittlung und Übung sozial angemessenen Verhaltens. Im Rahmen der euthymen
Therapie geht es um den Aufbau positiven Erlebens und Handelns, wobei auch diese Gruppe geschlossen durchgeführt wird.
Zusätzlich werden Sporttherapie, Entspannungsverfahren (Progressive Muskelre-laxation, Tibeter, Yoga), Ergotherapie,
Motopädie und Tanztherapie angeboten. Außerdem erfolgt eine Begleitung und Unterstützung im sozialen Bereich (z. B. in häuslicher Umgebung, in Vermittlung geeigneter Wohnformen oder Arbeitserprobung in Betrieben). Weiterhin stehen alle diagnostischen Möglichkeiten des UKJ und alle zugelassenen Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Mutter-Kind-Behandlungseinheit
Seit dem Jahr 2009 gibt es auf der verhaltenstherapeutisch orientierten Depressionsstation 3 Behandlungsplätze für psychisch kranke Mütter gemeinsam mit ihren Kindern. Hier werden Mütter mit Wochenbettdepressionen, aber auch mit Angst- oder Zwangsstörungen oder mit postpartalen Psychosen behandelt. In der Regel werden Kinder bis zum 1. Lebensjahr mit aufgenommen. In Einzelfällen können jedoch auch ältere Kinder ihre Mütter begleiten.
Die Basis der Behandlung bildet die Einzelpsychotherapie, die bei uns von Ärzten oder Psychologen durchgeführt wird. Sie wird speziell auf die Bedürfnisse und Problemlage jeder Patientin zugeschnitten. Hier wird eine Diagnostik der Mutter-Kind-interaktion durchgeführt und ggf. therapeutisch bearbeitet. Zudem werden die typischen Probleme der postpartalen Erkrankungen bearbeitet. Hier klären wir auch die oft sehr wichtige Frage nach Fortsetzung des Stillens oder Abstillens. Beides ist auf der Station möglich.
Eine medikamentöse Behandlung mit Psychopharmaka wird bei bestehender Indikation, nach intensiver Absprache mit den Müttern und entsprechend den wissenschaftlichen Erkenntnissen umgesetzt. Patientinnen müssen beachten, dass ihr Kind nicht als Patient im Krankenhaus, sondern als gesunde Begleitperson gilt und die Krankenkassen keine Betreuungskosten übernehmen. Deshalb ist es notwendig, dass sie ihr Kind weitgehend selbst versorgen können. Bekleidung, Nahrungsmittel und Pflegemittel müssen Sie mitbringen.
Im Falle einer Erkrankung kann das Kind bei (s)einem ambulanten Kinderarzt vorgestellt werden. Damit die Mütter an den Therapien teilnehmen können, wird vom Klinikum eine Tagesmutterbetreuung bereitgestellt, die wir in Kooperation mit dem Familienzentrum Jena umsetzen. Bei Kindern, die bereits eine Kindereinrichtung am Ort besuchen, versuchen wir, dies weiter zu ermöglichen.
Oberarzt
Zertifizierter CBASP-Therapeut
Stationsleitung
Stationsleitung
07743 Jena
Telefon: +49 (3641) – 9 390 350
Fax: +49 (3641) – 9 390 352