Neuro-ECT
Neurobiologische Effekte der Elektrokonvulsionstherapie bei affektiven Störungen.
PI: Prof. Dr. Nils Opel
Neuro-ECT
Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist eine der wirksamsten Behandlungen bei Patienten mit therapierefraktärer Depression. Obwohl die klinische Wirksamkeit gut dokumentiert ist, ist bisher wenig über die neurobiologischen Wirkmechanismen sowie deren Zusammenhang mit der klinischen Symptomverbesserung bekannt. Darüber hinaus fehlen diagnostische Marker zur Prädiktion des individuellen Therapieerfolgs bisher weitgehend.
Ziele der Studie
Ziel des vorliegenden Projektes ist daher die Untersuchung der neurobiologischen Wirkmechanismen der EKT mittels struktureller und funktioneller Magnetresonanztomographie (MRT) sowie mittels genetischen und molekularbiologischen Untersuchungen. Darüber hinaus soll mittels Nachfolgeuntersuchungen 6, 12 und 24 Monate nach der EKT-Behandlung untersucht werden, welche langfristigen Effekte eine EKT-Behandlung auf die Neurobiologie hat. Ein sich anschließendes Forschungsziel des vorliegenden Projektes ist die Translation aus den gewonnenen Daten in die klinisch-diagnostische Praxis: die Vorhersage des individuellen Therapieansprechens von Patienten bereits vor der Therapie.
Dies ist von hoher klinischer Relevanz, da EKT insbesondere für den Patienten ein anspruchsvolles und belastendes Verfahren darstellt, da es im Rahmen eines mehrwöchigen stationären Aufenthaltes durchgeführt wird und aufgrund der wiederholten Narkotisierung während jeder Behandlungseinheit stets ein nicht unerhebliches Risikopotenzial für den Patienten besitzt. Die Durchführung dieser Studie könnte es in Zukunft ermöglichen, bereits vor der Therapie die individuellen Erfolgsaussichten einer EKT Behandlung, z.B. anhand von MRT-Aufnahmen vorherzusagen, und bei unzureichender Wahrscheinlichkeit auf Erfolg keine EKT anzuwenden.
Die Studie wird monozentrisch am Universitätsklinikum Jena durchgeführt. Insgesamt werden Patienten*innen der Klinik sowie gesunde Teilnehmer*innen eingeschlossen.
Haupteinschlusskriterien:
- Alter: 18-75
- Diagnose einer affektiven Störung
Ausschlusskriterien
- Diagnose: Substanzabhängigkeit (außer Alkoholabhängigkeit), Störungen aus dem psychotischen Formenkreis
- MRT-Untauglichkeit (Prothesen, Schrauben etc., die nicht MRT-tauglich sind)
- Erkrankungen des Gehirns oder Nervensystems
- Autoimmunerkrankung oder eine systemische Erkrankung
- Krebserkrankung
- Einnahme von Benzodiazepinen
- Epileptische Anfälle
Studienablauf:
Die Studie besteht aus einer Untersuchung im MRT, einer klinischen und neuropsychologischen Untersuchung, Ausfüllen von Fragebögen, sowie der Abgabe biologischer Proben.
Die Teilnahme an dieser Studie ist freiwillig. Für die Teilnahme an der Studie wird jeweils eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro gezahlt.
Gesucht werden aktuell noch gesunde Teilnehmer*innen im Alter von 30 bis 75 Jahren.
Melden Sie sich gerne bei uns!
Tel.: 03641 9390110
Wir freuen uns über Ihr Interesse!