Spezifische Wirkfaktoren bei Beratungsprozessen von SED-Unrechtsopfern
Ansprechpartner
- Herr Florian Schoppe , Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizinische Fakultät Magdeburg
Thema und Fragestellung
Sowohl die Art des von der SED ausgeübten Unrechts, dessen Wirkweisen und Aufarbeitung, als auch die geschichtliche Entwicklung und gesellschaftliche Einbettung der Beratung von SED-Unrechtsbetroffenen prägen dieses Tätigkeitsfeld und stellen besondere Anforderungen an eine angemessene Beratung der Betroffenen. Vor dem Hintergrund jahrelanger Erfahrung in der Beratung, Behandlung und Begutachtung von Betroffenen von SED-Unrecht aller Art verfolgt dieses Teilprojekt die Absicht bereits bestehende Beratungsansätze zu optimieren. Zu diesem Zweck werden die sozialstrukturellen Bedingungen unter denen Beratung von SED-Unrechtsbetroffenen stattfindet untersucht. Die Studie hat zum Ziel Einsicht in die Entstehung und Bearbeitung diesem Beratungsfeld innewohnender struktureller Problemkonstellationen zu erlangen und die Bedingungen ihrer erfolgreichen Bewältigung zu identifizieren.
Methodisches Vorgehen
- Detailkonzeptualisierung und Feldzugang
- Erhebungsphase: Triangulation von Expert*inneninterviews mit Beratenden, Hospitation (teilnehmende Beobachtung) in Beratungsgesprächen und Nachbefragung der Ratsuchenden zum Erleben des Beratungsprozesses
- Auswertungsphase: Mit qualitativ-inhaltsanalytischer Methode unter Einschluss von Auswertungskategorien-Entwicklung am Material (Grounded Theory) werden Wechselwirkungen der Beratungstätigkeit und der sie prägenden Sozialstruktur herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Bearbeitungsprozesse in der Beratung hin reflektiert.
- Publikation der Ergebnisse
Veröffentlichungen
- Schoppe, F., & Frommer, J. (2024). SED-Unrechtsberatung: Zwischen Bekenntnis und Neutralität. In: B. Strauß, J. Frommer, G. Schomerus, & C. Spitzer (Hrsg). Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht. Gießen: Psychozial-Verlag. 151-166. [PDF]