Anhaltende Stigmatisierungsprozesse: das Hilfesystem
Ansprechpartner
- Herr Tobias Schott, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie des Universitätsklinikums Leipzig
Thema und Fragestellung
Mit Hilfe einer Befragung des professionellen Hilfesystems soll erforscht werden, inwiefern Betroffene von SED-Unrecht in der ambulanten und stationären Versorgung Behandlungsangebote in Anspruch nehmen, um den allgemeinen Bedarf innerhalb der Versorgung zu erfassen. Dabei soll der Fokus u. a. auf mögliche Barrieren und Vorbehalte gelegt werden, die eine Behandlungsaufnahme erschweren können, damit eine bedarfsgerechte Versorgung ermöglicht werden kann. Darüber hinaus soll ebenfalls erfasst werden, wie gut sich Behandler:innen über die Thematik informiert und für eine mögliche Behandlung vorbereitet fühlen, damit angepasste Weiterbildungsmöglichkeiten abgeleitet werden können. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll ein Stigma-sensitives Modul zu „DDR-Unrecht in der Versorgung" u. a. für die curriculare Weiterbildung entwickelt werden.
Methodisches Vorgehen
- quantitative Online-Befragung des Hilfesystems in den neuen Bundesländern mit telefonischer Nachbefragung; Zielgruppe: Psychiater:innen und Ärzt:innen im klinischen und ambulanten Bereich
- Entwicklung eines Stigma-sensitiven Moduls
- Zusammenfassung und Publikation der Ergebnisse
Veröffentlichungen
- Blume, M., Schott, T., Weiß, A., & Schomerus, G. (2024). Die anhaltende Stigmatisierung von SED-Opfern: Konzepte und Implikationen. In: B. Strauß, J. Frommer, G. Schomerus, & C. Spitzer (Hrsg). Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht. Gießen: Psychozial-Verlag. 11-52. [PDF]