Thema und Fragestellung
Obwohl Schätzungen von einer vier- bis fünfstelligen Zahl von Betroffenen von Zersetzungsmaßnahmen ausgehen, finden sich kaum Studien zu den psychischen, psychosozialen und körperlichen Langzeitfolgen der Betroffenen, die über die Darstellung von Einzelschicksalen hinausgehen.
Aufbauend auf den eigenen Vorarbeiten zu Zersetzungsopfern soll diese Lücke geschlossen werden.
Methodisches Vorgehen
- Rekrutierung von Betroffenen von Zersetzungsmaßnahmen (N=100 je neues Bundesland + N=100 in alten Bundesländern)
- systematische Befragung zu den erlebten Zersetzungsmethoden
- standardisierte Interviews zu psychischen Störungen, Persönlichkeitsveränderungen, körperlichen Erkrankungen und ihrer psychosozialen Situation und Vergleich mit Daten der Allgemeinbevölkerung
- Publikation der Ergebnisse
Veröffentlichungen
- Maltusch, A., & Spitzer, C. (2024). Spätfolgen von Zersetzungsmaßnahmen durch das Ministerium für Staatssicherheit. In: B. Strauß, J. Frommer, G. Schomerus, & C. Spitzer (Hrsg). Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht. Gießen: Psychozial-Verlag. 97-114. [PDF]
- Maltusch, A. et al. (2024). Die psychosozialen Schäden von Zersetzung. Trauma & Gewalt. In prep.
- Marheinecke, R., Maltusch, A., Nussmann, H., Spitzer, C., Engert, V., & Strauß, B. (2024). Gesundheitliche Langzeitfolgen von Zersetzung in der DDR - „Leise“ Repressionen und ihre Folgen für Betroffene. Die Psychotherapie. In press.