Rektumkarzinomstudie - PRIMO
Planning adaptive treatment by longitudinal response assessment implementing MR imaging, liquid biopsy and analysis of microenvironment during neoadjuvant treatment of rectal cancer (NCT05524012)
Longitudinale Beurteilung des Therapieansprechens während neoadjuvanter Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms
Das lokal fortgeschrittene Rektumkarzinom wird heutzutage routinemäßig durch eine Kombinationstherapie aus Bestrahlung oder Strahlen-Chemotherapie, gefolgt von der Operation, therapiert. Bei bestimmten Risikofaktoren wird eine zusätzliche postoperative Chemotherapie angeschlossen. Diese Chemotherapie kann auch bereits präoperativ durchgeführt werden (sogenannte „totale neoadjuvante Therapie“, TNT), wodurch das Rückfallrisiko weiter gesenkt werden kann. Zusätzlich erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer sog. Komplettremission, einer vollständigen Rückbildung des Tumors. Bei diesen Patienten kann, in enger Abstimmung mit den behandelnden Chirurgen, auch zunächst eine engmaschige Nachsorge als Alternative zur Operation durchgeführt werden („watch and wait“).
In unserer Klinik bieten wir den Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom die Teilnahme an der „PRIMO" Studie parallel zur präoperativen Strahlenchemotherapie an. In dieser Studie werden zusätzliche Untersuchungsmethoden, wie die Kernspintomografie oder Blutuntersuchungen zur Bestimmung zirkulierender Tumorzellen, angewendet. Dadurch soll die Vorhersage des Therapieansprechens bereits während der Strahlenchemotherapie untersucht werden, um individuelle Therapieentscheidungen zu unterstützen. Durch die Teilnahme an der Studie erhalten die Patienten während der Therapie und im Rahmen der Nachsorge eine umfassende Diagnostik und Überwachung der Tumorausdehnung im Körper, die unabhängig vom durchgeführten Therapieschema (OP oder „watch and wait“) zusätzliche Sicherheit bringt.
Aus den erhobenen Daten soll ein Modell zur Vorhersage des Nutzens einer konsolidierenden Chemotherapie sowie der Wahrscheinlichkeit einer kompletten Tumorregression entwickelt werden.
Die Studie wird in Kooperation mit dem UniversitätsTumorCentrum Jena und weiteren Kliniken in Thüringen durchgeführt. Das Projekt wird durch das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) des Universitätsklinikums Jena und den LIFE Talent Fonds der Friedrich Schiller Universität Jena gefördert.
Kontakt Studienkoordinator:
Dr. Georg Wurschi
Wurschi GW et al. Planning adaptive treatment by longitudinal response assessment implementing MR imaging, liquid biopsy and analysis of microenvironment during neoadjuvant treatment of rectal cancer (PRIMO). Medicine (Baltimore). 2023 Apr 25;102(17):e33575. doi: 10.1097/MD.0000000000033575. PMID: 37115093; PMCID: PMC10146036.