Liebe Studierende,
Aufgrund der Corona-Pandemie bieten wir unseren Intensivkurs für Chirurgische Techniken auch im Februar 2022 im Online-Modus an. In diesem Kurs vermitteln wir Ihnen grundlegende Techniken unter Nutzung der videobasierten Selbstanalyse. Die Übungen umfassen chirurgische Knoten sowie einfache und komplexe Nahttechniken am Schweinefuß.
Sie erhalten leihweise einen Kit mit den notwendigen Instrumenten und Verbrauchsmaterialien für diesen Kurs. Das Kit muss am Dienstag den 15.02 von 10-15 Uhr gegen ein Pfand von 20€ in unserem Labor abgeholt werden (falls Sie nicht selbst vorbeikommen können, können Sie auch einen Kommilitonen mit einer Vollmacht schicken) . Am Donnerstag den 17.02 um 17:00 Uhr findet eine einstündige Einführungsveranstaltung statt, in der der technische Ablauf besprochen wird. Etwa 4 bis 6 Wochen nach dem Kurs wird ein Nachhaltigkeitstest durchgeführt.
Für die Studenten, die wieder üben wollen, bieten wir einen Refresherkurs und einen Advancedkurs an. Für diese Kurse benötigen Sie auch einen Kit und müssen bei dem Einführungsveranstaltung anwesend sein. Der Refresherkurs findet am 24.02 statt und der Advancedkurs findet am 25.02 statt.
Sie benötigen einen Gefriershrank zum Lagern von zwei Schweinefüßen, einen Computer mit Video und Audiofunktion, ein Smartphone, einen Stuhl und einen Schreibtisch. Sie werden gebeten, sich auf jeden Kurstag mit Hausaufgaben vorzubereiten.
Aus Planungsgründen werden Anmeldungen für den Kurs nur bis zum 11.02. angenommen.
Intensivkurs Chirurgische Techniken
Einordnung ins Curriculum
Wahlpflichtlehrveranstaltung (30 UE) im Zweiten Studienabschnitt, vorwiegend für Studierende der Neigungslinie Klinik-orientierte Medizin (KoM)
Lernziel
Ziel der Wahlpflichtveranstaltung ist die Vermittlung chirurgischer Basisfertigkeiten. Zum einen sollen die Studierenden die Durchführung von chirurgischen Hand- und Instrumentenknoten, den Umgang mit chirurgischen Instrumenten, die Durchführung von verschiedenen Nahttechniken sowie deren Anwendung an zwei Gewebearten (Haut, Dünndarm) erlernen. Zum anderen sollen sie im Rahmen unseres innovativen Lehrkonzeptes (https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1030-4676) lernen, ihre eigenen Fehler anhand von Durchführungsvideos zu erkennen und Fehlervermeidungsstrategien zu entwickeln.
Durchführung
In der Woche vor der Veranstaltung erhalten die Studierenden das „Surgical training kit“ , in dem Instrumente und Verbrauchsmaterialien enthalten sind. Zur Vor- und Nachbereitung auf den Online-Kurs (5*4h) werden die Lerninhalte der Veranstaltung drei Tage vor Beginn in Form von Lehrvideos und Kurzvorträgen über das Lernmanagementsystem Moodle bereitgestellt. Außerdem werden in einer Einführungsveranstaltung das Kurskonzept und die technische Durchführung erläutert.
Während der Veranstaltung erfolgt eine Life-Demonstration, die mit Hilfe einer hochauflösenden Handykamera aufgenommen und in eine Zoom-Konferenz gestreamt wird.
Die Studierenden führen die praktischen Übungen zu Hause durch und streamen die Durchführung mit ihrem mobilen Endgerät (Tablet, Smartphone) in die Zoom-Konferenz. Sie loggen sich mit einem zweiten Endgerät in die Video-Konferenz ein und pinnen ihr eigenes Handy. Über die Screen-Recording-Funktion kann das Durchführungsvideo nun aufgezeichnet werden.
Nach jedem Kurstag laden die Studierenden ihre Videos über das Lernmanagementsystem Moodle in die Videoverwaltungssoftware OpenCast Studio hoch. Damit ist das studentische Videomaterial für alle Kursteilnehmer (einschließlich der Lehrenden) frei zugänglich und kann unter Nutzung verschiedener Features (u. a. variable Wiedergabegeschwindigkeit, Zoom-Funktion) wiederholt kritisch betrachtet werden. Die Implementierung einer Annotationsfunktion erlaubt das zeitgenaue Setzen von Anmerkungen und damit die situationsgenaue Eigen- und Fremdanalyse der Fehler (https://webserver.mcn-nuernberg.de/chirurgie2020/timetable/abstract.php?id=1007) durch Studierende und Dozierende. Die eigene und gegenseitige Auswertung der Durchführungsvideos ist integraler Bestandteil des Kurses.
Sechs Wochen nach der Veranstaltung wird ein Nachhaltigkeitstest durchgeführt, in dem sowohl Wissen und Fertigkeiten als auch die Beurteilungsfähigkeit der Teilnehmer überprüft wird.
Resonanz:
Die Resonanz der Studierenden ist sehr positiv. Das Online-Format wird gut angenommen, da es keine Anwesenheit vor Ort erfordert. Der eigene Lerneffekt unter Nutzung dieses Kursformates wird als hoch eingeschätzt. Mit zunehmender Anwendung realisieren die Studierenden den Wert der Videoaufzeichnung und eigenen und gegenseitigen Analyse.
Der Wegfall der direkten Interaktion mit Dozenten, Tutoren und Kommilitonen wird als deutlicher Nachteil erlebt.
Die Resonanz der Tutoren ist ebenfalls sehr positiv. Der organisatorische Aufwand für den Online-Kurs (Kitvorbereitung und Ausgabe) ist geringer als für die Präsenzveranstaltung (Raumreservierung, Vorbereitung der studentischen Arbeitsplätze und Raumrückgabe). Dennoch wird der Wegfall der persönlichen Interaktionen mit den Teilnehmern als Nachteil bewertet.
Übertragbarkeit des Formats auf andere Lehrveranstaltungen:
Der Folgekurs „Einführung in die Mikrochirurgie wurde erfolgreich in dieses Online-Format übertragen.
Der nächste Folgekurs „Einführung in die laparoskopischen Chirurgie“ wird derzeit umgestellt. Die Übertragung des Videoformates auf gänzlich andere Inhalte erfolgt aktuell in Kooperation mit der Universität Stuttgart, Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrkonstruktionen, Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Uta Dahmen
Experimentelle Transplantationschirurgie
Tel.: 03641/9325350