Epikrise
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Sie verfassen in den Fächern Neurologie und Psychiatrie eine Epikrise über den Projektpatienten. Im Folgenden erfahren Sie, worauf in den unterschiedlichen Fächern Wert gelegt wird und wie die Benotung erfolgt.
Neurologie:
Ihre Aufgabe ist es das, was Sie am Stationstag geleistet haben, geordnet zu Papier zu bringen und sich darüber schriftlich Gedanken zu machen. Alle wichtigen Hinweise finden Sie in der kommentierten Epikrise.
Sie haben 5 Kalendertage Zeit die Epikrise zu verfassen. Bitte schicken Sie diese dann an .
Hinweise zu den einzelnen Abschnitten Neurologie:
Datenblatt:
Anamnese:
Soll ein Bild des Patienten entwerfen.
Keine oder wenig Fachbegriffe. Präzise Ablaufschilderung. Ggf. Fremdanamnese. Keine Verlaufsbeschreibung!
Arbeitshypothesen bzw. Arbeitsauftrag:
Vom Beschwerdekomplex in der Anamnese sollen DDs oder Arbeitsaufträge erarbeitet werden. D.h. bei der akuten Halbseitenlähmung müssen hier die DD des akut einsetzenden neurologischen Defizits erarbeitet werden. Bei Patienten in einem unserer Früh-Reha-Komplexprogrammel, z.B. PKP, eher warum der Parkinson schlechter wurde, oder ob die Verschlechterung nun doch eher für ein Parkinson-Plus-S. spricht.
Lieber zwei gute Hypothesen, als 5 an den Haaren herbeigezogene.
Klinische Untersuchung:
Fleißarbeit, besonders gut ist eine zielgerichtete Untersuchung. Trotzdem sollte eine Einschätzung aller neurologischer Systeme vorgenommen werden. Internistisch müssen die Hauptsysteme drin sein, damit sichergestellt ist, dass der Patient den nächsten Dienst überlebt. Dazu gehören Herz, Lunge, Abdomen, Pulse und Ödeme.
Neurologische Leitsymptome:
Hier ein Exzerpt der Untersuchung. Soll vor allem dem Studenten klar machen, was er ausführlich darüber beschrieben hat.
Laborbefunde und Gerätediagnostik:
Jede Untersuchung (vielleicht bis auf das Aufnahme-EKG), soll mit der Indikation oder Fragestellung beginnen. Warum wurde das cMRT gemacht? Usw.
Dann sollen nur pathologische Befunde oder besonders relevante normale Befunde aufgeführt werden. Ein Labor mit Normalwerten soll hier nicht abgeschrieben werden. Aber bei V.a. stattgehabtem Krampfanfall, soll der Student sicherlich zu Laktat und CK, Stellung nehmen, auch wenn es unauffällig war.
Verlauf:
Hier hat alles Platz, was so im stationären Verlauf passierte und nichts mit der medizinischen Einschätzung zu tun hat. Harnwegsinfekte, Stürze mit Schenkelhalsfraktur, etc. Für manche Fälle liegt hier aber auch ein Schwerpunkt. Zum Beispiel bei den Parkinsonfällen im PKP. Aber auch Beschreibungen der Lysedurchführung, usw. kann von Relevanz sein.
Umfang des Datenblattes etwa 3 Seiten
Abzüge können auch für schlechte Sprache/Orthographie gegeben werden
Einschätzung:
- Abschnitt: Kurze Zusammenfassung mit medizinischen Fachtermini. Warum und wie kam der Patient mit welcher Symptomatik zu uns. Was haben wir uns gedacht und geplant?
- Hier sollen die im ersten Abschnitt entwickelten Arbeitshypothesen diskutiert werden. Dabei soll zu jeder Hypothese Stellung genommen werden. Gibt es noch keine Diagnostik muss ein Für und Wider zu jeder Hypothese formuliert werden.
Dies ist die ärztlichste Tätigkeit im Erstellen der Epikrise. Hier kann der Student beweisen, dass er den Fall verstanden hat.
Empfehlung:
Die Empfehlung soll folgende Kriterien erfüllen:
- Präzise
- Umfassend. Hier sollen auch fachfremde Empfehlungen gegeben werden. Ist der Patient mit einem Krea von 350 auffällig, sollte eine nephrologische Vorstellung empfohlen werden. Auch Diagnostik die noch fehlt muss in die Empfehlung. Ganz wichtig ist immer eine soziale/sozialmedizinische Einschätzung! Soll der Mensch in die Reha? Braucht er nen Betreuer? Pflegestufe? Usw., denn das vergessen wir auch viel zu leicht
Nun wissen Sie genug, um eine 1 zu bekommen!!! :) Viel Erfolg!
Psychiatrie:
Sie explorieren den Patienten und führen zusätzlich die internistische und neurologische Untersuchung durch. Hierfür müssen Sie die benötigten Materialien selbst beibringen, nur im Ausnahmefall sollten Sie sich Instrumente vom Betreuer leihen müssen. Während der Exploration und Untersuchung werden Notizen erstellt, die später in der schriftlichen Aufnahmedokumentation verwendet werden.
Je nach Fall und Ermessen des Betreuers ist es sinnvoll, weitere Befunde des Patienten aus der Akte zu übernehmen. Das Aktenstudium sollte nicht weniger als 20 Minuten ausmachen, da wichtige Befunde hier oft übersehen werden. – Anamnese und klinische Befunde stehen dennoch im Vordergrund.
Nach dem Stationstag wird die schriftliche Aufnahmedokumentation (Epikrise) im doc-Format innerhalb von 5 Tagen erstellt und versandt. Der Name des Patienten muss verschlüsselt werden. Den Schlüssel erhalten Sie am Stationstag auf Station. Es gibt für diesen Termin keine Ausnahmeregelung; wird der Termin nicht eingehalten, gilt der Stationstag als nicht absolviert. Dies führt normalerweise zum Nicht-Bestehen des Kurses, kann jedoch auf Antrag bei der Kursleitung die Zuteilung eines erneuten Stationstagtermins nach sich ziehen.
Das Stationstag-Team der Psychiatrie bewertet die Arbeit nach dem unten anhängenden Bewertungsschema.
- eine Überarbeitung,
- eine Zuteilung eines neuen Patienten über den Betreuer oder
- ein Nichtbestehen des Kurses
angezeigt ist.
Bewertungsschema Epikrise Psychiatrie:
Sämtliche Punkte werden nach dem Schema
Sehr gut – gut – mittelmäßig – schlecht – inakzeptabel
bewertet.
- Exploration: Durchführung, Darstellung, Aktenstudium, Vollständigkeit
- Erheben des psychopathologischen Befundes
- Neurologische und Internistische Untersuchung: Durchführung, Darstellung
- Aufarbeitung der Befunde: Durchführung, Darstellung
- Differentialdiagnose: Darstellung
- Diagnostik und Therapeutische Überlegungen
- Einhalten der formalen Bedingungen
- Gesamteinschätzung (ist diese inakzeptabel -> nicht bestanden)
- Freitext: Verbesserungsvorschläge
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und stehen bei Rückfragen gerne zur Verfügung.
ck
Beispielepikrise Neurologie
Beispielepikrise Psychiatrie