FAQs zum Medizinstudium im Ausland
- Was sind die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes während des Medizinstudiums?
- Was sind die Nachteile? Werden alle Lehrveranstaltungen in Jena anerkannt?
- Welche Möglichkeiten ergeben sich für einen Auslandaufenthalt? Wie organisiere ich meinen Auslandsaufenthalt?
- Welche Unterlagen muss ich mit dem ERASMUS-Antrag einreichen?
- Auswahlkriterien und Gewichtung für Nominierung:
- Ist es wichtig, dass die ausländische Universität, die ich besuchen will, international renommiert ist?
- Kann ich mir einen Auslandsaufenthalt auch selbst organisieren?
- Wie kann ich meinen Aufenthalt finanzieren?
Was sind die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes während des Medizinstudiums?
- An vielen ausländischen Universitäten, unter anderem im anglo-amerikanischen Raum, findet intensives praktisch-klinisches Training in Kleingruppen ("bed-side teaching") statt. Zum Teil werden den Medizinstudenten im Ausland früher klinischen Tätigkeiten anvertraut als in Deutschland.
- Der Erwerb von Kenntnissen über medizinischen Problemen und Krankheiten, denen man während des Medizinstudiums in Deutschland selten begegnet.
- Das Kennenlernen einer anderen Kultur (und dadurch indirekt auch die Entwicklung von Bewusstsein für die eigene Kultur)
- Erwerb bzw. Vertiefung von Sprachkenntnissen.
Was sind die Nachteile? Werden alle Lehrveranstaltungen in Jena anerkannt?
- Verlust von Studienzeiten. Sie werden mindestens ein, in manchen Fällen auch zwei Semester länger studieren (Beratung durch Frau Gölitz vor Ihrer Erasmus-Bewerbung empfohlen)
- Die Anrechnung von Scheinen ist nicht immer möglich. Für eine mögliche Anrechnung müssen Inhalt, Umfang und Prüfungsleistung zu denen in Jena äquivalent sein. Die Anrechnung von kompletten Scheinen nach ÄAprrO ist nach dem Aufenthalt beim Landesprüfungsamt in Weimar zu beantragen. Die Wartezeit für die Bearbeitung ist erfahrungsgemäß lang! Sie können sich vor Ihrem Auslandsaufenthalt von Frau Gölitz beraten lassen, welche Studienleistungen sich gut anrechnen lassen und welche nicht. Sie dürfen trotzdem im Ausland alles besuchen, an dem Sie Interesse haben - auch wenn dies im Nachhinein nicht anrechnungsfähig ist.
- Mögliche Entfremdung von der deutschen Kultur bzw. den deutschen Studienbedingungen nach der Rückkehr ("reverse culture shock").
Welche Möglichkeiten ergeben sich für einen Auslandaufenthalt? Wie organisiere ich meinen Auslandsaufenthalt?
Famulatur
Famulaturen vermittelt z. B. der Famulantenaustausch des bvmd. (Ansprechpartner in Jena finden Sie auf der entsprechenden Seite der Fachschaft Medizin der FSU, links dem Link "dfa" folgen). Famulaturen lassen sich auch gut auf eigene Faust organisieren. Schreiben Sie einfach einige Krankenhäuser in den für Sie interessanten Städten an (Adressen z.B. übers Internet). Erkundigen Sie sich vor Antritt der Reise beim Landesprüfungsamt, auf welchem Formular die Famulatur bestätigt werden muss, damit sie in Deutschland anerkannt w
Auslandssemester
Für den europäischen Raum gibt es das ERASMUS-Programm. Dieses Programm ist von der EU ins Leben gerufen worden und hat den Vorteil, dass ein Zuschuss zu den Reise- und Unterhaltskosten gewährt wird. Eine Liste der Universitäten, mit denen es einen ERASMUS-Austausch gibt, finden Sie auf den entsprechenden Web-Seiten des Internationalen Büros bzw. hier. Falls Sie mit ERASMUS an einen anderen Studienort im europäischen Ausland gehen wollen, bestehen zwei Möglichkeiten: Entweder Sie kontaktieren den Erasmus-Koordinator der Medizinischen Fakultät und fragen frühzeitig an, ob ein ERASMUS-Abkommen mit Ihrer Wunschuniversität abgeschlossen werden kann. Die Abkommen müssen bis Ende des Kalenderjahres für das jeweils folgende Akademische Jahr abgeschlossen sein. Oder Sie bewerben sich auf einen ERASMUS-Platz an einer anderen Fakultät der FSU. Plätze werden allerdings jeweils vorrangig für die Studierenden der eigenen Fakultät vergeben und nicht alle Partneruniversitäten anderer Fakultäten akzeptieren Medizinstudenten.
Erworbene Scheine, die auf einem "Learning Agreement" mit Ihrer Gastuniversität basieren, werden vom Landesprüfungsamt anerkannt. Bei Teilleistungen kann es eher Probleme geben. Hier können die jeweiligen Fachvertretern die Teilleistungen als scheinrelevant anerkennen.
Für das übrige Ausland gibt es z.T. auch Austauschabkommen der FSU. Für weitere Details, wenden Sie sich hierfür bitte an das Internationale Büro. Die Anerkennung von Leistungen erfolgt dann in Abstimmung mit den Fachvertretern am Universitätsklinikum Jena.
Praktisches Jahr
Auch für das PJ bietet sich ein Auslandsaufenthalt an. Es gibt in Jena keine Beschränkungen, wieviele Tertiale im Ausland gemacht werden können. Für die Anerkennung von kompletten Auslandstertialen ist das Landesprüfungsamt zuständig. PJ-Tertiale können nur an Universitätsklinika und akademischen Lehrkrankenhäusern absolviert werden. Es empfiehlt sich, sich vor Antritt des PJs beim Landesprüfungsamt über die Formalitäten der Anerkennung zu informieren.
Möglichkeiten, ein PJ-Tertial im Ausland zu machen, ergeben sich für das europäische Ausland zum Beispiel mit dem ERASMUS-Programm. Die Ansprechpartner finden Siehier.
Im anglo-amerikanischen Raum können manchmal keine vollständigen Tertiale an einer Universität absolviert werden, da bei mehrmonatigem Studium hohe Studiengebühren anfallen würden. Sofern eine Universitätsklinik Ausbildungsabschnitte von weniger als 16 Wochen anbietet (12 oder 8 Wochen),gilt folgende Regelung durch das Landesprüfungsamt:
- Sofern nachweislich lediglich eine 12-wöchige Ausbildung möglich ist, kann die fehlende Ausbildungszeit von vier Wochen über die Fehlzeitregelung nach § 3 Abs. 3 ÄAppO ausgeglichen werden. Die beiden anderen Ausbildungsabschnitte von je 16 Wochen können in der BRD oder bei Gleichwertigkeit der Ausbildung nochmals im Ausland absolviert werden.
- Sofern nachweislich lediglich ein 8-wöchiger Ausbildungsabschnitt angeboten wird, gilt folgendes:
Es darf nur einmalig ein 16wöchiger Ausbildungsabschnitt gesplittet werden und zwar in
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- 1x8 Wochen im Ausland und 1x8 Wochen in Thüringen (jeweils ohne Fehlzeiten)
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- 2x8 Wochen im Ausland (ohne Fehlzeiten), auch in zwei unterschiedichen Kliniken/Ländern möglich.
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Ein Einsatz im anglo-amerikanischen Raum setzt meist voraus, dass Sie gut auf Englisch die Anamnese erheben und körperliche Untersuchungen durchführen können, da auf praktisch-klinischen Fähigkeiten großer Wert gelegt wird.
Deutsche PJ-Studenten zieht es auch immer wieder in die Schweiz, wo die Ausbildung ebenfalls sehr gut und klinisch orientiert ist.
Wenn Sie Kontakte für ein ausländisches PJ-Tertial über einen Jenaer Kliniker, der Sie vielleicht kennt und schätzt, einfädeln können, erhöhen Sie Ihre Chance angenommen zu werden. Auch im Ausland hat man gern Studierende, die man kennt bzw. die von zuverlässiger Seite empfohlen wurden.
Forschungsaufenthalt
Falls Ihr Herz für die Forschung schlägt, verbringen Sie doch die Semesterferien oder ein ganzes Freisemester in einem Forschungslabor im Ausland. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Studiengebühren und Formalitäten fallen kaum an, da Sie keine Anerkennung ihrer Leistungen benötigen. Viele Professoren haben auf ihrem Forschungsgebiet gute Kontakte zu ausländischen Forschergruppen. Forschungsaufenthalte können Sie sich daher z.B. von Ihrem Doktorvater vermitteln lassen; dann können Sie möglicherweise die Ergebnisse Ihrer Forschung auch für Ihre Doktorarbeit v
Welche Unterlagen muss ich mit dem ERASMUS-Antrag einreichen?
Einzureichen ist der ERASMUS-Antrag, den Sie hier beim Internationalen Büro herunterladen können, mit folgenden Anlagen:
- Motivationsschreiben
- Lebenslauf (tabellarisch)
- Kopie des Zwischenzeugnisses ("Physikum")
- Nachweis der Sprachkenntnisse für das jeweilige Land
- Bewerbungsformular
Auswahlkriterien und Gewichtung für Nominierung:
Motivation: 20%
Sprachkenntnisse: 30%
Studienleistungen: 40%
Form der Bewerbung: 10%
Ist es wichtig, dass die ausländische Universität, die ich besuchen will, international renommiert ist?
Es ist nicht auszuschließen, dass Sie an einem nicht so bedeutenden Krankenhaus, in dem die persönliche Betreuung aber gut ist und ein engerer Kontakt zu den Patienten möglich ist, mehr an praktischen Fähigkeiten erlernen als an einer Universitätsklinik einer Elite-Universität wie Harvard oder Oxford.
Kann ich mir einen Auslandsaufenthalt auch selbst organisieren?
Ja. Persönliche Kontakte, die Sie vielleicht bereits haben (Tante in den USA? Gasteltern von Ihrem Ausland-Schuljahr?), können sehr hilfreich sein. Wichtig ist, dass Sie vor der Reise die Frage der Anerkennung klären (siehe oben), falls Ihnen daran liegt.
Wie kann ich meinen Aufenthalt finanzieren?
Aktuelle Fördermöglichkeiten finden Sie auf den Seiten des Internationalen Büros der FSU (siehe insbesondere unter SOCRATES/ ERASMUS, DFA, etc.). Es kann auch Auslandsbafög geben.