Tutzing, 26. – 29. Juni 2022
Internationales Treffen zu immunvermittelten Gehirnentzündungen auf höchstem Niveau: Translationaler Austausch von klinischen Experten und Naturwissenschaftlern zur Entwicklung neuer Therapieansätze
Seltene Autoimmunerkrankungen des Gehirns (autoimmune Enzephalitiden) verlangen nach interdisziplinärer und translationaler Forschung zur Etablierung neuer Therapieansätze. Auf dem „SYNABS & CONNECT-GENERATE Symposium“ haben sich über 90 Fachleute aus Klinik, Wissenschaft und Gesellschaft von sieben europäischen Ländern und der USA über den derzeitigen Forschungsstand, aktuelle Behandlungsmethoden und neue Therapieansätzen ausgetauscht. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsgruppe SYNABS und der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbund CONNECT-GENERATE haben gemeinschaftlich dieses internationale Symposium initiiert. Die Experten drängen darauf, das derzeit vorherrschende allgemeine Behandlungsschema langfristig zu verbessern und so im Sinne einer ‚personalisierten Therapie‘ den Behandlungserfolg zu steigern. Bei einer autoimmunen Enzephalitis greifen Antikörper des Immunsystems eigene Nervenzellen im Gehirn an und lösen eine Entzündungsreaktion und eine daraus folgende Fehlfunktion von Nervenzellen aus. Die Symptome reichen von geringen Auffälligkeiten im Verhalten bis hin zu komatösen Zuständen der Patienten.
„Das Symposium brachte Grundlagenwissenschaft auf höchstem internationalen Niveau und klinische Experten mit direktem Patientenbezug zusammen – insgesamt ein sehr lohnendes translationales Treffen! Das Symposium bot auch die Möglichkeit, den aktuellen Stand von Generate-Boost mit den Kooperationspartnern zu besprechen.“ sagte Jonathan Wickel vom Uniklinikum Jena, der auf dem Symposium mit „Generate Boost“ eine der weltweit ersten klinischen Studien vorstellte, die eine Behandlungsoption bei schwerwiegender autoimmuner Enzephalitis prüft.
Auch die Nachwuchsforscher kamen nicht zu kurz. Aus insgesamt 34 wissenschaftlichen Einsendungen zur Posterpräsentation konnten 5 Kurzvorträge ausgewählt und in das Programm aufgenommen werden. Als Höhepunkt für die jungen Nachwuchsforscher wurden ein Preis für den besten Vortrag sowie 4 Nachwuchsforscherpreise für die herausragende Präsentation der wissenschaftlichen Ergebnisse auf einem Poster in einer Teilnehmer-basierten Abstimmung verliehen.
„Insgesamt war das Treffen ein voller Erfolg, es hat die „Community“ nach der langen Corona-Pause wieder zusammengebracht, Inspiration für neue Projektideen geschaffen und nicht zuletzt viel Ansporn für die beteiligten Verbünde erzeugt.“, so Christian Geis, Sprecher der Forschergruppe SYNABS. In diesem tranlational ausgerichteten Verbund haben sich Experten aus neun Forschungsinstitutionen in Deutschland, Österreich und Spanien zusammengeschlossen, um die Krankheitsmechanismen autoimmun-bedingter Hirnentzündungen interdisziplinär zu erforschen.
Frank Leypoldt, Sprecher des bundesweiten Netzwerks „CONNECT GENERATE“ zur Erforschung autoimmuner Hirnentzündungen sprach sich zudem für die Wiederholung und eine Netzwerkinitiative aus. „Ich bin begeistert von der Resonanz des Symposiums! Von allen Teilnehmern ist eine Wiederholungsveranstaltung gewünscht, sodass wir als Veranstalter im Gespräch sind hieraus ein europäisches Netzwerktreffen alle 2-3 Jahre zu etablieren.“
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Jena
Sektion Translationale Neuroimmunologie, Prof. Christian Geis, Sprecher der DFG-Forschergruppe SYNABS
Koordination Anja Strauß; Tel: 03641 9 323541
E-Mail:
Web: https://www.uniklinikum-jena.de/synabs/en/
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Geschäftsstelle GENERATE e.V., c/o Institut für Klinische Chemie, UKSH, PD Dr. Frank Leypoldt, Sprecher des BMBF-geförderten Konsortiums CONNECT-GENERATE
Koordination: Isabelle Schmütz Tel: 0431 500-16235
E-Mail:
Web: www.generate-net.de