Projekte
Entwicklung eines OEMG-Biofeedbacksystems
Die Pflegebedürftigkeit nach zerebralen Schädigungen, z.B. nach Schlaganfall ergibt sich sehr häufig durch die auftretenden sensomotorischen Defizite. Um hier therapeutische Interventionen insbesondere der Hand- und Fingermotorik in ihrer Wirksamkeit zu verbessern bieten sich Biofeedbacksysteme an. Im Projekt soll durch den Einsatz einer Vielkanaltechnik die bisher so nicht vorhandene räumliche Auflösung verbessert werden, um insbesondere die Möglichkeiten der Kontrolle einzelner Finger zu verbessern. Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit drei Kooperationspartnern aus Industrie (DeMeTec, Langgöns, GJB, Langewiesen) und Wissenschaft (Lehrstuhl Produktentwicklung, Ruhr-Uni Bochum)
Leviaktor – Technik zum Menschen bringen
Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt „Muskelgesteuertes Exoskelett zur Kraftunterstützung (LEVIAKTOR)“ dient der Prävention von muskuloskelettalen Erkrankungen bei körperlichen Tätigkeiten im Beruf. Im Teilforschungsvorhaben „Myoelektrische Aktivierungsmuster der Schulter- und Armmuskulatur“ des FB Motorik, Pathophysiologie und Biomechanik sollen Probanden untersucht werden, die in Analogie zu Montagearbeiten an Werkbänken moderate Lasten am Tisch und Regal anheben und umlegen. Dabei werden mittels Vielkanal-Oberflächen-Elektromyographie, Infrarot-Bewegungsanalyse sowie Beschleunigungsmessungen Daten erhoben. Ziel ist es, myoelektrische Aktivitätsmuster, zeitliche Koordination und Beanspruchung von Schulter- und Armmuskeln zu erfassen und zu kennzeichnen. Darüber hinaus wird das Auftreten peripherer Muskelermüdung charakterisiert. Diese Informationen sollen als Steuerungsparameter in das Gesamtsystem eingebettet werden. Im Verbundprojekt kooperiert das Universitätsklinikum Jena mit Forschergruppen der Technischen Universität Ilmenau (Fachgebiet Biomechatronik), der Hochschule Aalen (FB Maschinenbau / Robotik) und den Industriepartnern LSK Engineering Systems GmbH (Crailsheim), der F. Gottinger GmbH (Zorneding), der BM innovations GmbH (Hörgertshausen).
Prävention berufsbedingter Erkrankungen
Zur Prävention berufsbedingter Erkrankungen sind in großem Stil Belastungs- und Beanspruchungsuntersuchungen durchgeführt worden, bei denen vor allem die chronische Überlastung de muskuloskelettalen Systems im Vordergrund stand. Oft unterschätzt, jedoch von nicht unerheblicher Bedeutung für ebenfalls auftretende Probleme des Muskel-Skelettsystems sind jedoch die immer häufiger anzutreffenden Tätigkeiten mit anhaltender niedriger körperlicher Belastung, z.B. bei Bildschirmarbeitsplätzen. Hierbei sind vor allem die von unserer Sensorik weitgehend unbemerkten sehr niedrigintensiven anhaltenden Muskelanspannungen zu nennen, die entsprechende Beschwerden verursachen. Im Projekt wird versucht, diese Aktivitäten zu quantifizieren und durch gezielte Beeinflussung der Kopfhaltung anhand von spezifischen Sehhilfen zu optimieren. Dieses Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit dem Forschungsbereich Sci-Tec – Präzision-Optik-Materialien-Umwelt der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Ernst Abbe Jena.
Entwicklung eines evidenzbasierten präventiven Beratungskonzeptes für fasziales Bindegewebe
Das Thema Faszien und seine Beziehung zu Störungen des sensomotorischen Systems ist derzeit in aller Munde. Dieses Projekt dient dazu, das derzeit existierende Wissen zu diesem Thema zunächst zusammen zu fassen, um im nächsten Schritt anhand einer Defizitanalyse wichtige, bisher nicht berücksichtigte Aspekte systematisch zu untersuchen
Objektivierung physiotherapeutischer Behandlungsmetoden
Physiotherapeutische, und hier speziell manualtherapeutische Behandlungsmethoden erfreuen sich großer Beliebtheit bei Patienten mit akuten und chronischen Schmerzzuständen des Muskuloskelettalen Systems. Bei der schier unüberschaubaren Vielfalt vorhandener physiotherapeutischer Behandlungskonzepte fordert jede dieser Methoden therapeutische Wirksamkeit für sich ein, oft ohne dass dafür systematische Nachweise existieren. Ziel dieses Projektes ist es, hier in der vergleichenden und langfristigen Evaluierung mehrerer Behandlungsverfahren hinsichtlich ihrer Wirksamkeit.