Arthroskopie des Ellenbogengelenkes
Die Arthroskopie des Ellenbogengelenkes hat sich inzwischen als Standardeingriff etabliert In der Schlüssellochtechnik wird über kleine Hautschnitte des Gelenk mit einer Kamera inspiziert. Im Unterschied zum Schulter- oder Kniegelenk sind die anatomischen Verhältnisse am Ellenbogengelenk komplizierter. Das Gelenk selbst hat mehrere Räume und es befinden sich Nerven und Gefäße relativ nah am Gelenk. Dies bedarf besonders bei der Anlage der Zugänge große Vorsicht. Der Eingriff sollte durch erfahrene Operateure durchgeführt werden. Es sind oft drei bis vier verschiedene Zugangswege notwendig, um alle Bereiche dieses komplexen Gelenkes zu erreichen. Es gibt einen vorderen und einen hinteren Gelenkanteil, der jeweils nur durch separate Zugänge zu erreichen ist.
Hauptgrund für eine Spiegelung des Ellenbogengelenkes sind Schmerzen, Bewegungsstörungen und Gelenkblockaden. Ursachen dafür können Verklebungen und Narben nach Unfällen sein. Diese bedingen oft schmerzhafte Bewegungseinschränkungen. Auch sogenannte freie Gelenkkörper, dass bedeutet Knochen-Knorpelstücke, können in diesem Gelenk vorkommen. Wenn sich diese im Gelenkspalt einklemmen, kommt es zu schmerzhaften Gelenkblockaden.
Bei degenerativen Veränderungen, d.h. einer beginnenden Arthrose des Ellenbogengelenkes, treten ebenfalls schmerzhafte Bewegungsstörungen auf. Ursache sind oft Osteophyten, d.h. knöcherne Ausziehungen und Anbauten am Gelenk. Diese können bei einer Arthroskopie entfernt werden. Dadurch ist es möglich, die Bewegung wieder zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Leider können nicht alle Beschwerden und Veränderungen durch eine arthroskopische Operation behandelt werden. Deshalb ist vor der Entscheidung zu einem operativen Eingriff eine genaue klinische Untersuchung erforderlich. Als weiterführende Diagnostik kommen Röntgenuntersuchungen des Ellenbogengelenkes sowie die Computer- und Kernspintomographie zur Anwendung.
Die Nachbehandlung nach einer arthroskopischen Operation am Ellenbogengelenk ist wichtig. Lange Ruhigstellungen führen oft zu Bewegungslimitierungen der Beuge- und Streckfunktion. Deshalb ist eine frühe Bewegung und Physiotherapie angezeigt. Es kommen hier sogenannte Motorschienen zum Einsatz. Dabei wird das Gelenk in einem vorgegebenen Bewegungsumfang auf einer mechanischen Schiene passiv bewegt. Diese Therapieform ist durch die Patientin / den Patienten selbstständig zu Hause durchführbar und kann dann mehrfach am Tag wiederholt werden.