Leistungsspektrum
Computergestützte Planungs- und Fertigungsverfahren (CAD/CAM)
Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Zahnheilkunde erlauben es heute, Zahnersatz computergestützt zu planen (CAD) und vollautomatisiert zu produzieren (CAM). Der „Einstieg“ in den virtuellen Arbeitsablauf gelingt an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik dabei wahlweise rein virtuell durch digitale Abformverfahren oder nach konventioneller Abformung durch das Einscannen der erhaltenen Gipsmodelle. Im Dialog mit erfahrenen Zahntechnikern entstehen so in kurzen Zeitabständen Versorgungen für ein immer größer werdendes Indikationsspektrum (von Einzelkronen bis zu Brücken, auch auf Implantaten). Die eingesetzten Hochleistungskeramiken (bspw. Lithiumdisilikat oder Zirkoniumdioxid) garantieren dabei ein Maximum an Ästhetik, Langlebigkeit und Biokompatibilität.
Funktionsdiagnostik und -therapie
Die Diagnose einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) erfordert aufgrund ihrer Komplexität weiterführende und interdisziplinär ausgerichtete Befund-verfahren. Dazu zählen die klinische und instrumentelle Okklusionsanalyse, die elektronische Aufzeichnung der Unterkieferdynamik oder eine moderne Bildgebung (DVT) ebenso wie die konsiliarische Abklärung (Physiotherapie, Orthopädie, MKG-Chirurgie) umfangreicher Beschwerdebilder. In kollegialer Zusammenarbeit mit dem überweisenden Zahnarzt wird ein individuelles Therapiekonzept entwickelt, welches temporäre Aufbissschienen, adhäsive Aufbauten der Seitenzähne oder die definitive funktionsorientiert-komplexe Versorgung umfasst.
Implantatprothetik
Die implantatprothetischen Leistungen der Poliklinik reichen von der Versorgung einzelner zahnbegrenzter Lücken über die Therapie von Freiendsituationen bis hin zur kompletten Rehabilitation reduzierter oder vollständig unbezahnter Kiefer. Je nach Indikation werden nach eingehender Beratung des Patienten die Möglichkeiten festsitzender oder kombiniert abnehmbarer Restaurationen realisiert. Aus der Vielfalt gängiger Implantatsysteme (Nobel Biocare, BEGO, Straumann, ANKYLOS, CAMLOG u. v. m.) und deren zugehöriger Abutments/Attachments lässt sich hier eine patientenspezifische und ästhetisch wie funktionell optimale Lösung planen und eingliedern. Des Weiteren bietet die Implantatprothetik weitreichende Chancen, Patienten nach Tumorresektionen oder schweren Gesichts-Traumata ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit den übrigen Polikliniken des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Jena erlaubt die sichere Versorgung komplexer Patientenfälle. Dies betrifft bspw. Behandlungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Perioprothetik (in Zusammenarbeit mit der Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde) oder die präprothetische Chirurgie (in Zusammenarbeit mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie).
Studium der Zahnmedizin
Ein zentraler Tätigkeitsschwerpunkt der Poliklinik liegt in der Ausbildung der Studierenden der Zahnmedizin. 14 Zahnärzte gewährleisten während der zehnsemestrigen Studienzeit sowohl die Vermittlung theoretischer Inhalte als auch die Weitergabe praktischer Fähigkeiten. Eine Jenaer Besonderheit ist das integrierend-fächerübergreifende Lehrprinzip. Den Studierenden wird die Komplexität der Zahnmedizin an konkreten Patientenfällen aufgezeigt, um so ihren Blick aus allen (Fach-)Richtungen der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zu schulen.