Forschungsprojekte
SYNABS - Pathophysiologie autoimmuner Enzephalitiden
Sprecher: Prof. Dr. Christian Geis
DFG (FOR 3004) 2020-2023
Die Entdeckung von Autoantikörpern gegen synaptische Proteine bei Patienten mit schwerwiegenden neuropsychiatrischen Erkrankungen war ein Durchbruch in der Neurologie. Bislang sind mehr als 15 Zielproteine von Autoantikörpern identifiziert, die jeweils eine Unterform der Erkrankung definieren. Diese Zielmoleküle sind an der Synapse lokalisiert und umfassen ionotrope sowie metabotrope Rezeptoren (z.B. NMDA, Glyzin oder GABAB Rezeptoren) oder synaptische Signalmoleküle (z.B. LGI1). Diese neue Entität von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) wurde ‚autoimmune Enzephalitis‘ benannt. Die zugrundeliegende Pathophysiologie einschließlich der molekularen Wechselwirkungen und der oft schwerwiegenden Effekte der Antikörper auf Neurone, Synapsen und neuronale Netzwerke sind bislang nur ansatzweise verstanden. Zielspezifische Therapien sind folglich nicht verfügbar. Die DFG-Forschungsgruppe SYNABS vereint klinische Forscher auf dem Gebiet Antikörper-vermittelter Erkrankungen mit Grundlagenwissenschaftlern auf den Gebieten der Neurophysiologie, Neurobiologie und Neuroimmunologie, um gemeinsam Antikörper-vermittelte ZNS Erkrankungen zu erforschen. Ziel von SYNABS ist es, die Pathophysiologie autoimmuner Enzephalitiden aufzuklären, bei der Autoantikörper gegen synaptische Proteine gerichtet sind.
Teilprojekte mit Beteiligung der Klinik für Neurologie:
P1: Effekte humaner monoklonaler Anti-GluN1-Autoantikörper auf die Funktion des NMDA-Rezeptorkanals
Projektleiter: Prof. Dr. Christian Geis
P6: Auswirkungen von GABAB-Rezeptor-Antikörpern auf die neuronale Signalübertragung und die Hippocampusfunktion
Projektleiter: Prof. Dr. Christian Geis
P7: Entwicklungsabhängige und synaptische Defekte infolge transplazentarer Übertragung von Autoantikörpern gegen NMDA-Rezeptoren
Projektleiter: Prof. Dr. Knut Kirmse